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Flüssiges Unikum

Etikettierlösung für runde Kräuterlikörflasche
Flüssiges Unikum

Jedes Unternehmen verfügt über seine ihm eigene Erfolgsgeschichte. Der Erfolg des ungarischen Spirituosenherstellers Zwack Unicum begründet sich auf dem Kräuterlikör Unicum in seiner markanten Kugelflasche. Allerdings stellt diese Kugelflasche auch erhebliche Anforderungen an die Etikettiertechnik. Gelöst wurde das Problem mit einer Innoket Roland 16/4 mit vier Etikettierstationen. Sie bringen die insgesamt fünf Etiketten auf die Flasche.

Jan-Wilhelm Brückel

Die Geschichte des Unternehmens startete auf allerhöchster Ebene. 1790 war es, als der Hofarzt Dr. Zwack dem Habsburger Kaiser Joseph II als Medizin ein ganz besonderes Getränk kredenzte: einen Kräuterlikör, den er aus mehr als 40 verschiedenen Heilpflanzen gewonnen hatte. Wie die Überlieferung sagt, zeigte sich der Kaiser mehr als begeistert: Zum einen von der zügigen Hilfe, zum anderen von dem hervorragenden Geschmack des Kräuterlikörs. Die spontane Reaktion des Kaisers ist festgehalten. Sein Ausruf: „Das ist ein Unicum“ stellte zugleich die Grundlage für den Markennamen dar.
Die exakte Rezeptur des Unicums wird innerhalb der Familie Zwack von Generation zu Generation weitergereicht und dabei stets streng geheim gehalten. Bis heute.
Das Unternehmen firmiert heute als Zwack Unicum Company Ltd. Die Familie Zwack hält 25 % der Anteile, weitere 25 % sind jeweils in Händen von Underberg und Diageo, die restlichen 25 % werden an der Börse gehandelt. Zwack Unicum ist das größte Spirituosenunternehmen Ungarns und realisiert einen jährlichen Spirituosen-Gesamtabsatz von 18 Millionen Litern.
Erfolgsfaktor Etikett
Sowohl Flasche als auch Etiketten stellen etwas ganz Besonderes dar. Die Flaschenform entspricht einer runden Kugel, die Etikettengestaltung orientiert sich an den Rundungen. In der Mitte der Flasche findet sich ein kugelförmiges Etikett, das ein goldenes Kreuz mit rotem Hintergrund zeigt. Über und unter diesem zentralen Eyecatcher sind jeweils halbmondförmig zulaufende Etiketten angeordnet – oben mit dem Schriftzug Unicum, unten mit dem Schriftzug Zwack versehen. Im hinteren Flaschenbereich gibt es nochmals zwei halbmondförmig zulaufende Etiketten, die Verbraucherinformationen ausweisen.
Frank Odzuck, CEO Zwack Unicum: „Wir genießen unter anderem durch unsere einzigartige Kugelflaschenform und die spezielle Etikettengestaltung eine Alleinstellung, die für hohe Wiedererkennung beim Verbraucher sorgt.“ In Ungarn und weltweit. In Ungarn hält Unicum im Bereich der Kräuterliköre einen Marktanteil von etwa 60 %. Weltweit ist Unicum in 30 Ländern zu Hause. Der Exportanteil von Unicum liegt bei ca. 20 %. Hauptexportländer sind neben Italien und den USA Rumänien, die Slowakei, Österreich, Deutschland, die skandinavischen Länder und die baltischen Staaten.
Beste Etikettierqualität
Damit der Wiedererkennungseffekt bei Unicum immer wieder aufs Neue positiv belegt ist, so Odzuck, ist eine perfekte Etikettierung der kugelförmigen Flasche unabdingbar. Was sich, meint Laszlo Sepros, Technischer Leiter Zwack Unicum, bei dieser Flaschenform nicht ganz so einfach gestaltet. Um die Premiumanmutung von Unicum weiter zu erhöhen, wurde vor kurzem ein Etikettenrelaunch vorgenommen. Sepros: „Bei der technischen Umsetzung stand uns KHS Anker als langjähriger Partner nicht nur mit Rat und Tat beiseite, sondern stellte uns auch die exakt an unseren Wünschen ausgerichtete Etikettiertechnik zur Verfügung.“ Im Einsatz ist die speziell auf die Anforderungen der Kugelflasche abgestimmte KHS-Anker-Etikettiermaschine Innoket Roland 16/4. Sie verfügt über vier Etikettierstationen und realisiert eine Leistung von 10 000 Flaschen/h. Die Innoket Roland 16/4 übernimmt die Etikettierung sämtlicher Unicum-Flaschengrößen mit Papier-etiketten. Angefangen bei der 0,2- über die 0,5-, 0,7- bis hin zur 1,0-l-Größe. In Kürze soll mit der 0,75-l-Kugelflasche eine weitere Flaschenvariante zum Einsatz gelangen. Für hoch flexible KHS-Anker-Etikettiertechnik kein Problem. Generell gilt: Ändert sich der Flaschen- und damit der Kugeldurchmesser, so steht ausschließlich der Austausch des Einlaufsterns an.
Neben Unicum übernimmt die Innoket Roland 16/4 die Etikettierung der seit 2004 im Markt befindlichen Unicum-Neuentwicklung Unicum Next. Während es sich bei der klassischen Unicum-Variante um einen Bitter handelt, ist Unicum Next ein Halbbitter und vor allen Dingen für die jüngere Generation gedacht. Auch für Unicum Next gibt es eine spezielle, nur der Familie Zwack bekannte, Rezeptur. Enthalten sind ein Großteil der Unicum-Kräuter, dazu Zitrusextrakte, um ein mildes und fruchtiges Geschmackserlebnis zu gewährleisten. Unicum Next, sagt Odzuck, ist innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Verkaufsschlager geworden und erreicht bereits 15 % des Unicum-Gesamtabsatzes. Die Wachstumsraten sind zweistellig.
Ebenso wie Unicum wird Unicum Next in der Kugelflasche angeboten. Variiert wurde, was die Etikettengestaltung angeht, nicht, aber was den Etikettensitz auf der Flasche betrifft. Fünf Etiketten pro Flasche sind für Unicum Next ganz genauso Standard. An identischen Stellen positioniert wie bei Unicum.
Geregelter Flaschendurchlauf
Ob mit Unicum oder mit Unicum Next befüllt – bevor die Kugelflaschen in die Etikettiermaschine einlaufen, passieren sie die Einlaufsperre, die für einen geregelten Gefäßzulauf sorgt. Kontinuierlicher Flaschendurchlauf ist hier durch einen genau festgelegten Gefäßstau vor der Maschine gegeben. Weiter geht es zur Einlaufschnecke. Besonderheit der Einlaufschnecke ist die gleichzeitige horizontale und vertikale Verstellmöglichkeit. Die Schnecke lässt sich auf jede Kugelflaschengröße so einstellen, dass sie den Schwerpunkt der Flasche fixiert. Eine hohe Standsicherheit beim Transport ist gegeben.
Für die Kugelflaschen speziell konstruiert: der Einlaufstern. Hier erfolgt die exakte Ausrichtung der Flaschen nach Bodenkerbe. Diese exakte Ausrichtung ist notwendig, um das runde Etikett exakt auf der in der Mitte der Flasche vorgesehenen flachen Stelle aufzubringen. Sepros: „Das klappt hervorragend. Wir erreichen eine nahezu 100-prozentige Genauigkeit.“
Im Rundlauf sind die Flaschen von Flaschentellern und Zentriertulpen fixiert und fest arretiert. Der Antrieb der Drehteller erfolgt über eine Kurvensteuerung. Diese Kurvensteuerung bietet den großen Vorteil, dass sich die Drehteller nach Aufbringung der Etiketten oszillierend bewegen lassen. Im Gegensatz zu klassischen Etikettierprozessen erfolgt nach der Etikettierung keine Anbürstung, ist bei den relativ kleinflächig gestalteten Etikettenformaten die Gefahr, diese zu verschieben, doch viel zu hoch. Mitlaufende Anpressvorrichtungen bieten hier die schonende Etikettenbehandlung und die damit verbundene Etikettiersicherheit bei faltenfreier Aufbringung jedes einzelnen Etiketts.
Für alle Etikettierstationen kommt die bewährte Methode der Nassleimetikettierung zum Einsatz. Bei der Nassleimetikettierung wird das Etikettenmaterial aus dem Etikettenmagazin durch ein Leimsegment, das von der Leimwalze bereits beleimt wurde, entnommen. Das Leimsegment läuft an der Zangentrommel vorbei. Die Zangentrommel zieht das Etikett durch spezielle Zangen vom Leimsegment und übergibt es mit der beleimten Seite auf das Gefäß. Bei Nassleimetikettiertechnik handelt es sich immer um die Etikettierung mit einem voll beleimten Etikett. Beste Etikettiersicherheit ist gewährleistet. Weiterer Vorteil der Nass-leimetikettierung: Eine Etikettierstation steht für die Aufbringung mehrerer Etiketten. So realisiert die erste Etikettierstation der Innoket Roland 16/4 die Aufbringung des mittigen Rundetiketts, die zweite Etikettierstation ist für die beiden halbmondförmigen Vorderetiketten, die dritte Etikettierstation für die beiden halbmondförmig gestalteten Rückenetiketten zuständig.
Aufbringen des Steuerstreifens
Bei der vierten Etikettierstation handelt es sich einmal mehr um eine Speziallösung. Hier erfolgt die exakt an Vorder- und Rü-ckenetiketten ausgerichtete Steuerstreifen-etikettierung. Zwar wird auch der Steuerstreifen nach der Methode der Nassleim- etikettierung fixiert, zusätzlich erfolgt jedoch die Befestigung des Steuerstreifens durch einen auf der Verschlusskapsel positionierten Heißleimpunkt – oben auf dem Deckel und seitlich. Da sich der Steuerstreifen nahezu ausschließlich auf dem Kunststoff- bzw. Aluminiumflaschenverschluss befindet, der gegenüber dem Material Glas reduzierte Haftsicherheit bietet und zudem vom Staat gestellte Steuerstreifen oft über minderwertige Papierqualität verfügen, ist die kombinierte Nassheißleimetikettierung notwendig, um allerhöchste Etikettiersicherheit zu erreichen. Spezielle Andrückvorrichtungen im Auslaufstern sorgen für optimale Sicherheit beim Andrücken des Steuerstreifens.
Wesentlich ist bei der Steuerstreifenetikettierung die exakte Übergabe auf den Flaschenhals. Die Arbeitsweise gestaltet sich folgendermaßen: Das Etikett wird auf herkömmliche Art und Weise mit mechanischen Zangen vom Leimsegment abgenommen. Die Zangen öffnen sich und das Etikett ist nun ausschließlich über Vakuumsauger gehalten. Die Übergabe an den Flaschenhals geschieht vertikal bei Andrückung des Etiketts. Vorteil dieses Verfahrens: die mechanischen Zangen liegen nicht am Flaschenhals auf, das Etikett wird mittels Vakuumsauger radial aus der Mitte der Vakuum-Zangentrommel an den Flaschenhals übergeben. Damit ist erreicht, dass das Etikett nach vollzogenem Etikettiervorgang stets senkrecht am Flaschenhals anliegt.
Zügige Umrüstung
Durch die Vielzahl der zu etikettierenden Flaschenformate legt Zwack Unicum großen Wert auf einen zügigen Formatteilwechsel. KHS Anker bietet hier die optimierte Lösung. Einlaufstern, Auslaufstern sowie Bogen verfügen über Sterngriffe und Farbmarkierungen. Eine halbe Umdrehung und die Teile können aus der Maschine entnommen und ausgetauscht werden. Geringe Umrüstzeiten sind die Regel. Der komplette Formatteilwechsel ist innerhalb einer Zeitspanne von etwa 15 Minuten bequem durchführbar.
Für geringe Umrüstzeiten steht auch die bei der Innoket Roland 16/4 gegebene Möglichkeit der vollautomatischen Einstellung auf unterschiedliche Flaschenhöhen. Bei Flaschenwechsel wird eine Musterflasche auf einem separat installierten Teller positioniert. Der obere Drehkranz der Etikettiermaschine fährt daraufhin so weit herunter, bis ein Sensor den Flaschendeckel erkennt. Die Einstellung der Etikettiermaschine auf eine neue Flaschenhöhe ist vorgenommen. Eine weitere Eigenschaft, die Sepros an der neuen KHS-Anker-Etikettiermaschine zu schätzen weiß, betrifft die große Wartungsfreundlichkeit. Grund dafür: alle wesentlichen Teile laufen im Ölbad. Zusätzlich kommen bei KHS Anker-Etikettiertechnik, wo immer möglich, dauergeschmierte Lager zum Einsatz. Ebenso wesentlich: durch die Verwendung von Edelstahl und verschleißarmen Kunststoff ist die Maschine leicht zu reinigen und eine lange Lebensdauer vorprogrammiert.
Halle 3, Stand 325
dei 422

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