Bei Optima gehören ab sofort 3-D-Drucker zum Maschinenpark. Für die Zukunftstechnologie hat das Unternehmen am Standort Schwäbisch Hall ein 3-D-Druckzentrum – das Additive Innovation Center – gegründet und einen Fahrplan vorgestellt. „Maschinenteile, deren Fertigung bisher eine Woche in Anspruch nahm, können nun in erheblich kürzerer Zeit gedruckt werden“, sagt Fertigungsleiter Volker Freisinger. Der Verpackungsmaschinenhersteller investierte etwa eine halbe Mio. Euro in das 3-D-Druckzentrum. Es ist seit Juli 2019 in Betrieb und hat nach einer Testphase und Mitarbeiterschulungen Ende 2019 den Produktionsbetrieb aufgenommen. Das Zentrum umfasst ein 3-D-Drucklabor sowie einen Schulungs- und Konstruktionsbereich, wo Mitarbeiter aus Schlüsselpositionen für eine 3-D-gerechte Konstruktion geschult werden.
3-D-Druck steigert Flexibilität
Die Nachfrage der Konsumenten nach bestimmten Produkten ändert sich immer schneller. Social Media und E-Commerce beschleunigen diese Entwicklung. Das betrifft alle Marktsegmente, für die Optima Maschinen entwickelt: Pharmazeutika, Papierhygiene, Konsumgüter und Medizinprodukte. Um diesem Trend zu begegnen, sind neue, agile und flexible Prozesse und Technologien notwendig. „Mit der additiven Fertigungstechnologie unterstützen wir unsere Kunden daher in Sachen Flexibilität“, sagt Michael Weber, Serviceleiter der Optima Consumer GmbH. Maschinen-, Format- und Ersatzteile lassen sich so wesentlich schneller produzieren. Außerdem lässt sich über den gesamten Herstellungsprozess ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis realisieren, insbesondere bei komplexen Bauteilen. Hinzu kommt, dass durch den 3-D-Druck Konstruktionslösungen möglich sind, die bisher nicht realisiert werden konnten. Bestehende Teile können nach Vorbildern in der Natur leichter, stabiler und materialsparender konstruiert werden als bisher – beispielsweise durch Wabenstrukturen. Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung – schließlich entstehen bei der Herstellung keine Späne oder Abfall.
Alle gängigen Druckverfahren möglich
Im Additive Innovation Center kommen alle gängigen 3-D-Druckverfahren zum Einsatz. Für das schnelle Herstellen von Prototypen nutzt der Verpackungsmaschinenhersteller das Verfahren Fused-Deposition-Modeling (FDM), das bereits seit vielen Jahren erfolgreich in der Automotive-Branche eingesetzt wird, sowie das Selektive Lasersintern (SLS). Letzteres ermöglicht eine große Vielfalt an Materialien, Farben und Nachbehandlungen. Ein Partnerunternehmen bringt erweiterte SLS-Verfahren mit einer großen Vielfalt an Nachbearbeitungsmöglichkeiten mit ins Team. Dazu gehören zum Beispiel das Färben und Glätten der Bauteile. Außerdem hat Optima in die fortschrittliche Multi-Jet-Fusion-Technologie investiert, mit der Teile schneller hergestellt werden können als mit dem SLS-Verfahren.