Im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz ließ die Jumo GmbH & Co. KG die vergangenen Monate Revue passieren und gab einen Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens. Die Gesamtbilanz der Geschäftsführer fiel dabei trotz Corona positiv aus. “Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen”, erklärte der Geschäftsführer Dimitrios Charisiadis. „Wirtschaftlich hat die Corona Pandemie im Jahr 2020 zwar deutliche Spuren hinterlassen, mit einem Umsatzminus von rund 6 % im Vergleich zum Vorjahr sind wir dennoch zufrieden.“ Der Geschäftsführer betonte besonders, dass Jumo bereits frühzeitig weltweit ein konsequentes Hygiene- und Schutzkonzept umgesetzt hat, bei dem die Gesundheit der Mitarbeitenden höchste Priorität hatten.
Auch der Geschäftsführer und Gesellschafter Bernhard Juchheim freute sich, dass Jumo bisher insgesamt glimpflich durch die Krise gekommen ist. Besonders wichtig war ihm dabei auch, dass es trotz einiger schwerer Krankheitsverläufe unter den Mitarbeitern keinen Todesfall zu beklagen gab. „2021 war ein Jahr der Einschränkungen und auch in diesem Jahr haben wir in Bezug auf die Corona-Pandemie das Ende des Tunnels noch nicht erreicht“, fasste Bernhard Juchheim die Situation zusammen.
„2021 konnten wir zwar eine Aufholjagd mit überdurchschnittlichen Auftragseingangs- und Umsatzzahlen starten, umso mehr spüren wir aktuell die weltweite Materialknappheit“, so Charisiadis. Insgesamt sei die Prognose für das laufende Jahr dennoch positiv. Trotz der Pandemie wird Jumo weiterhin in das Unternehmen investieren und plant unter anderem ein neues Logistikzentrum am Standort Eisweiher.
Für die Zukunft setzt Jumo auf klare strategische Ziele, die Geschäftsführer Michael Juchheim erläuterte: „Zum einen werden wir auf Basis eines ganz klaren Branchenfokus unser Portfolio mit neuen Messgrößen ergänzen und abrunden. Zum anderen wollen wir als Lösungsanbieter für die Automationsbranche die Digitalisierung unserer Kunden vorantreiben. Die dritte Wachstumssäule ist der Ausbau der Service- und Schulungsangebote für unsere Kunden.“
Intelligente Automatisierung für Industrie 4.0
Dass Jumo auch unter Pandemiebdingungen nicht die Hände in den Schoß gelegt hat, zeigt eine Vielzahl an neuen Produkten. „Dass wir im Letzen Jahr Jahr keine Presseveranstaltung durchgeführt haben, lag nicht daran, dass wir nichts Neues entwickelt hätten. Vielmehr hatten wir den Eindruck, dass wir das Format nicht angemessen in die Online-Welt übertragen könnten“, erklärte Berhard Jucheim. „Inzwischen haben wir eine attraktive virtuelle Plattform für den Informationsaustausch entwickelt und können das Versäumte nachholen.“
Das taten die Produktmanager dann auch und stellten neben verschiedenen Messtechnologien die browserbasierte Software Jumo Smartware Evaluation vor, die eine intuitive Auswertung und Visualisierung von Prozessdaten des Varitron Automatisierungssystems ermöglicht. Die Software wird mittels Docker-Technologie zentral auf Desktops, lokalen Servern oder in der Cloud installiert. Zusätzliche Installationen von Software oder Add-ons beim Anwender sind nicht notwendig. Der Zugriff erfolgt dann über die gängigen Webbrowser. Einmal eingerichtet, ermöglicht Jumo Smartware Evaluation einer unbegrenzten Zahl von Nutzern die Auswertung und Visualisierung von bis zu 1500 Signalen – und das weltweit.
Durch eine intuitive Geräte- und Anlagenübersicht erfolgt eine schnelle Navigation und Auswahl der Dashboards. Auch eine anlagenübergreifende Chargensuche und -auswertung ist so möglich.
Die individuelle Gestaltung der Dashboards ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer Smart Factory, denn so können Prozesse anhand der erfassten Daten nachhaltig optimiert werden. Die aufgezeichneten Rohdaten werden vom Varitron 300 oder 500 über Rest-API mit dem Datendiodenprinzip sicher in einen Datastore übertragen und archiviert. Auch bei einer Konfigurationsänderung oder einem Gerätetausch ist die Rückverfolgbarkeitfgezeichneten Daten sichergestellt. Die Auswertung erfolgt in einem separaten Bereich (Dataview) und wird durch eine Manipulationserkennung auf Basis digitaler Zertifikate unterstützt, so dass nachweispflichtige Prozessdaten verlässlich und schnell für kritische Audits bereitgestellt werden können.
Drahtloser Familienzuwachs für das Automatisierungssystem
Passend dazu steht t Anwendern mit dem Jumo Varitron 300 eine smarte Lösung für einfache Automatisierungs-Applikationen zur Verfügung. Das Gerät basiert auf der Jupiter-Plattform und nutzt zahlreiche Features dieses hochwertigen Embedded-Systems.
Basis des Varitron 300 ist eine leistungsstarke CPU mit einem 800-MHz-Single-Core-Prozessor. Die Software ist auf einer Linux-Plattform modular aufgebaut und nutzt die Codesys- V3.5Programmierumgebung SP16. Eine weitere Besonderheit ist ein kundenspezifischer Konfigurations- und Prozess-Dateneditor. Individuelle Applikationen können außerdem mit der modernen Programmierumgebung Node-RED erstellt werden.
Als Verbindungsmöglichkeiten verfügt die Zentraleinheit über einen USB-Host, zwei Ethernet-Schnittstellen und einen RS485-Anschluss. Über ein Funk-Gateway können bis zu 32 drahtlose Jumo Wtrans-Sensoren, beispielsweise zur Messung von Temperatur oder Druck, angeschlossen werden.
Eine große Auswahl an Anschaltmodulen mit hochwertigen, konfigurierbaren Analogeingängen und zuverlässigen, autarken PID-Reglern mit Selbstoptimierungsfunktion kann mithilfe eines speziell entwickeltem 1-Port Routers angeschlossen werden. Zur Visualisierung stehen Displays in verschiedenen Formaten zur Verfügung.