Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat im Geschäftsjahr 2016 seinen Umbau erfolgreich vorangetrieben und belegt dies mit starken Zahlen: Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 12,4 % auf 995 Mio. Euro nach 885 Mio. Euro im Vorjahr. Treiber für die positive Entwicklung waren vor allem die gesteigerten Absatzmengen in allen Segmenten, die damit verbundene höhere Kapazitätsauslastung sowie Kosteneinsparungen durch die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Anlagen und Prozessen. Das Konzernergebnis verbesserte sich deutlich um 16,4 % auf 192 Mio. Euro. Der Umsatz ging vor allem aufgrund der Anpassung der Verkaufspreise an die gesunkenen Rohstoffkosten leicht zurück und lag bei 7,7 Mrd. Euro (2015: 7,9 Mrd. Euro).
Gleichzeitig hat der Konzern in 2016 wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen und sein Portfolio umgebaut: Zum 1. April ging Arlanxo an den Start, ein Joint-Venture für synthetischen Kautschuk mit Saudi Aramco. Ende August wurde die Übernahme des Clean-&-Disinfect-Geschäfts vom US-Chemiekonzern Chemours abgeschlossen. Im September kündigte Lanxess die Akquisition des US-Spezialchemieunternehmens Chemtura an, einem der führenden Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoffadditiven. „Lanxess ist wieder in der Erfolgsspur. Wir haben entscheidende Meilensteine beim Umbau hin zu einem noch stabileren und profitableren Konzern gesetzt und sind auf unserem Wachstumskurs ein gutes Stück vorangekommen“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der Lanxess AG. „Diesen Weg des Wachstums wollen wir vor allem durch die geplante Chemtura-Akquisition fortsetzen und unsere operative Leistungskraft weiter stärken“. Lanxess ist sehr gut ins Geschäftsjahr 2017 gestartet und erwartet für das erste Quartal ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 300 und 320 Mio. Euro. Das entspricht einer Ergebnissteigerung um rund 20 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
Investition in deutsche und europäische Standorte
Zudem setzt Lanxess weiter auf Wachstum: In den kommenden drei Jahren wird der Geschäftsbereich Advanced Industrial Intermediates rund 100 Mio. Euro in die Erweiterung seiner Produktionsanlagen für chemische Zwischenprodukte investieren. Jeweils rund 40 Mio. Euro davon werden an den Standorten Leverkusen und Krefeld-Uerdingen in Nordrhein-Westfalen investiert. Die übrigen Mittel fließen in den Ausbau von Anlagen in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) sowie in Antwerpen (Belgien). Bis zum Jahr 2020 sollen die Ausbaumaßnahmen abgeschlossen sein.
Am Standort Krefeld-Uerdingen ist wegen der wachsenden Nachfrage auf den Weltmärkten der Ausbau der Produktionen von Trimethylolpropan, Hexandiol und Mentholen vorgesehen. Am Standort Leverkusen ist 2017 der Beginn des Kapazitätsausbaus der Spezialamine-Produktion vorgesehen, die vorwiegend als Zwischenprodukt für die Weiterverarbeitung und schließlich im Bereich der Automobilindustrie eingesetzt werden. Am Standort Brunsbüttel wird die Kapazität im MEA-Betrieb deutlich erweitern und dafür bis zu 15 Mio. Euro investiert. Am belgischen Standort Kallo/Antwerpen wird Lanxess mit einem Betrag im mittleren einstelligen Mio.-Euro-Bereich seine Kapazitäten zur Produktion von Kautschukchemikalien erweitern.
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