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Wacker will bis 2030 Treibhausgasemissionen halbieren

Die gesamte Wertschöpfungskette im Blick
Wacker will bis 2030 Treibhausgasemissionen halbieren

„Wacker will seine Treibhausgasemissionen bis 2030 bezogen auf 2020 halbieren und hat dabei die gesamte Wertschöpfungskette im Blick“, sagte Dr. Peter Gigler, Head of Corporate Sustainability bei Wacker im Rahmen eines Presseworkshops. Um dies zu erreichen, setzt das Unternehmen auf eine Reihe von konkreten Projekten und Initiativen. Welche das sind, lesen Sie hier.

 

Die Coronavirus-Pandemie hat den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen nur kurz gebremst. Im Jahr 2021 stiegen die Emissionen wieder an. Und laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Global Carbon Project ist ein weiterer Anstieg der Emissionen im Jahr 2022 nicht auszuschließen. Um das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel zu erreichen, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius und idealerweise auf 1,5 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, sind massive Anstrengungen erforderlich. Die Industrie ist für rund 200 Mio. t CO2-Emissionen pro Jahr verantwortlich. Ihr kommt also eine Schlüsselrolle zu, und sie wird sich verändern müssen, wenn sie das Netto-Null-Ziel erreichen will. Besonders groß ist die Herausforderung für die energieintensiven Industrien.

Zwei Wege für die chemische Industrie

Die chemische Industrie kann auf zweierlei Weise zur Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen beitragen: Erstens durch die Umstellung ihrer eigenen Prozesse, um eine Netto-Null-Produktion zu erreichen. Zweitens verfügt die chemische Industrie über ein breites Spektrum an Innovationen und Technologien, die dazu beitragen, die CO2-Emissionen anderer Branchen zu reduzieren. Diese beiden Dimensionen einer Netto-CO2-Bilanz gelten auch für Wacker: Das Unternehmen arbeitet daran, seinen eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern, und unterstützt gleichzeitig mit seinen Produkten seine Kunden dabei, klima- und ressourcenschonende Lösungen auf den Markt zu bringen.

Dazu hat sich Wacker konkrete Ziele gesetzt, die die erste Dimension adressieren: Wir wollen bezogen auf das Jahr 2020 unsere absoluten Treibhausgasemissionen um 50 Prozent bis 2030 reduzieren. Dazu setzen wir auf eine Reihe von konkreten Projekten und Initiativen“, sagte Dr. Peter Gigler, Head of Corporate Sustainability bei Wacker, im Rahmen eines Presseworkshops.

CO2-neutrales Silizium

„Silizium ist für uns ein wichtiger Rohstoff auf dem Weg zu Silikonen und Polysilizium, das für die Herstellung von Solarzellen und Halbleiterbauelementen verwendet wird. Wir arbeiten derzeit an Konzepten, die es unserem norwegischen Standort Holla ermöglichen, die für die Siliziumproduktion verwendete Kohle durch nachhaltig gewonnene Biokohle zu ersetzen“, sagte Gigler. Weitere Möglichkeiten, die Siliziumherstellung noch nachhaltiger zu gestalten, seien die verstärkte Nutzung von Wasser- und Windkraft zur Deckung des Strombedarfs am Standort sowie der Einsatz von Carbon Capture, Storage (CCS) und Utilisation (CCU). Die in Holla produzierten Mengen decken etwa ein Drittel des jährlichen Wacker-Bedarfs.

Prozesstransformation

„Die Umstellung der Wacker-Prozesse auf klimafreundliche Produktionstechnologien ist ein wichtiger Schritt zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen“, erläuterte Gigler. Der neben dem effizienten Einsatz von Energie aber auch bedeute, dass immer mehr Produktionsprozesse von fossilen Brennstoffen abgekoppelt und elektrifiziert werden. Andere Wacker-Projekte befassen sich mit dem Wertschöpfungspotenzial der Nutzung von unvermeidbarem CO2 als Rohstoff für chemische Produkte. So plant Wacker am Standort Burghausen den Bau einer 20-Megawatt-Elektrolyse-Anlage mit dem Namen RHYME Bavaria. In dieser Anlage soll mithilfe von erneuerbarem Strom Wasserstoff erzeugt werden, der dann zusammen mit CO2 aus bestehenden Produktionsprozessen in einer Syntheseanlage zu Methanol umgewandelt wird. Die erwartete Kapazität der Syntheseanlage liegt bei rund 15 000 t/a. Machbarkeitsstudien für vergleichbare Projekte an anderen Standorten sind im Gange. „Wasserstoff und Methanol sind beides wichtige Ausgangsstoffe für chemische Produkte wie Silikone“, so Gigler.

Grüne Energie

Wacker sieht in der konsequenten Elektrifizierung seiner Produktionsprozesse einen entscheidenden Hebel für den weiteren Verzicht auf fossile Energieträger in der Produktion. Das Unternehmen befindet sich hier bereits in einer sehr guten Ausgangsposition: Mehr als 60 % der für die Produktionsprozesse benötigten Energie werden bereits mit Strom gedeckt. Die entscheidende Voraussetzung für die Nutzung dieses CO2-Reduktionspotenzials ist jedoch grüner Strom, der in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen muss. „Wir setzen und deshalb für einen maximalen Ökostrompreis für die Industrie von 4 Cent pro Kilowattstunde sowie für einen beschleunigten Netzausbau ein“, so Gigler. 

Kreislaufwirtschaft bis 2045 anstreben

In einem zweiten Schritt will Wacker seine Produktion bis 2045 vollständig klimaneutral stellen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Unternehmen eine Reihe weiterer Projekte gestartet, die den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte im Blick haben. So sollen zum Beispiel nachwachsende Rohstoffe künftig verstärkt eingesetzt werden. Darüber hinaus hat Wacker Projekte zum Recycling von Verpackungsmaterialien initiiert, um eine funktionierende, CO2-neutrale Kreislaufwirtschaft zu etablieren.

Die neuen Ziele, die sich Wacker gesetzt hat, sind wissenschaftlich fundiert. Das heißt, sie stehen im Einklang mit dem Ziel, den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius zu halten, und entsprechen damit dem Pariser Abkommen. Mit dem Beitritt zu Race to Zero, der UN-Initiative zur Klimaneutralität, hat sich Wacker freiwillig zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels verpflichtet und verpflichtet sich zu transparenten Fortschrittsberichten auf dem Weg zu Netto-Null.

Wacker-Produkte und -Technologien ermöglichen Ressourcenschonung

Der Chemiekonzern unterstützt auch andere Branchen auf ihrem Weg zur Netto-Null. „Viele Wacker-Produkte ermöglichen den Kunden, CO2 zu reduzieren oder ihre Ressourcen effizienter zu nutzen“, sagte Gigler. Diese Produkte machen seiner Einschätzung nach bereits über zwei Drittel des Wacker-Portfolios aus. Viele ihrer Anwendungen kommen in Branchen zum Einsatz, die für drei Viertel der weltweiten Emissionen verantwortlich sind – angefangen bei der Energiewirtschaft über die Mobilität bis hin zur Bau- und Landwirtschaft.

Zu diesen Produkten gehören beispielsweise wärmeleitfähige Spezialsilikone für Elektrofahrzeuge. Im Bausektor werden Dispersionen und Dispersionspulver von Wacker in Wärmedämmverbundsystemen für Gebäude eingesetzt. Als weltweit führender Hersteller trägt Wacker mit seinem Polysilicium, dem wichtigsten Rohstoff für Solarmodule, entscheidend zum Gelingen der Energiewende bei. Darüber hinaus bietet Wacker eine Vielzahl von Produkten an, die auf erneuerbaren Energien basieren: Dispersionspulver aus Holzabfällen, fermentativ hergestellte Cyclodextrine für Anwendungen in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie oder Silikondichtstoffe auf Basis von pflanzlichem Methanol. „Und wir entwickeln ständig neue Produkte und Technologien, die einen weiteren Beitrag zur Umstellung auf eine Netto-Null-Industrie leisten können“, so Gigler abschließend.

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