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Konsistente Daten sorgen für mehr Effizienz im Anlagenbau

Konsolidierung des Engineering sorgt für mehr Effizienz
Konsistente Daten für den Anlagenbau

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Finanzen kann man konsolidieren, politische Positionen, Unternehmen, angeblich sogar Ehen, aber das Engineering? Gerade das! Konsolidieren heißt, mehrere Teile zu etwas Ganzem zusammenzuführen oder schlicht: vereinheitlichen, stärken, sichern. Durch das Zusammenführen der diversen Planungsdisziplinen und -tools im Anlagenbau lässt sich das Engineering konsolidieren. Ergebnis: eine Quelle, ein Autorensystem, erheblich reduzierte Schnittstellen, keine Wartezeiten und Übertragungsfehler.

Besonders Generalunternehmer (EPC), die sich täglich mit einer enormen Vielfalt an Tools und Lieferanten auseinandersetzen müssen, wissen, wie wertvoll konsistente Daten sind. Es fängt damit an, dass EPCs mit verschiedenen Informationsquellen jonglieren müssen: beschreibende Texte, z. B. zu geforderten Standards oder rechtlichen Rahmen, Kapazitätsvorgaben, Dokumentationsanforderungen und vieles mehr. Die Excelfiles, PDFs, DOCxs werden dann als Dateien, in Ordnern, Dokumentenmanagementsystemen oder Ähnlichem gesammelt – je nach Auftraggeber höchst unterschiedlich in Qualität und Detaillierung. Doch in diesem Zustand sind die Informationen nur archiviert, sie passen in der Regel nicht zusammen oder sind gar weiterbearbeitbar.

Den Input konsolidieren

Die Vielfalt lässt sich nicht ändern, wohl aber die Nutzbarkeit der Daten. Denn all die verschiedenen Informationen – ob Kennzeichnungslisten, Vorgaben zum Umgebungsdruck, benannte Geräte, Templates, Standards, funktionale Strukturen – lassen sich als Objekte in der Kooperationsplattform Engineering Base (EB) von Aucotec anlegen, ohne dass auch nur ein einziges Dokument erstellt werden muss. So können Ingenieurinnen und Ingenieure von Anfang an die gewünschte Anlagenstruktur aufbauen. Damit konsolidieren sie den vielfältigen Input, und die ursprünglichen Dokumente müssen nicht mehr zurate gezogen werden.

EB selbst konsolidiert dann als Autorensystem alle Eingaben quasi von selbst. Da die Plattform die Single Source of Truth (SSoT) für alle Beteiligten ist – vom ersten Konzept über das Process Design und Detail Engineering mit Instrumentierung und Verdrahtung bis zu den Funktionsplänen für die Automatisierung und Konfiguration der Leitsystembausteine – kann sie gar nicht anders. Ist die Struktur entsprechend den Vorgaben angelegt, folgen ihr alle, die weiterführende Eingaben machen, automatisch. Wenn PFDs und P&IDs in verschiedenen Tools erarbeitet werden, beruhen sie nie auf denselben Daten, selbst wenn die Tools vom selben Hersteller stammen. Nicht so in EB. Das aktive Konsolidieren von Engineeringdisziplinen entfällt einfach. Alles, was die PFD-Experten eingebracht haben, ist gleichzeitig Grundlage und verfügbar für die Ausarbeitungen der P&ID-Profis und so weiter. So entsteht Konsistenz ganz ohne Aufwand nebenbei, ein besonderer Vorteil für EPCs. Das übliche Abgleichen und Datenübertragen sowie die damit verbundenen Fehler erspart EB als SSoT von Anfang an.

Doch das Vereinen von Engineeringdisziplinen in einem zentralen Datenmodell ist nur ein Teil des Konsolidierungsprinzips von
Aucotec. Denn es gibt noch zahlreiche ergänzende Systeme, deren Daten fürs Engineering relevant sind, wie ERP, Simulationstools, 3D oder die Leitsysteme.

Nahtlos zum Engineering

In vielen Fällen gehört das Simulieren zu den Aufgaben von EPCs. Fast jeder chemische Prozess hat ein eigenes Tool. Manche sind im Markt erhältlich, viele von den Auftraggebern selbst entwickelt. Bei großen
Anlagen kommt hinzu, dass bestimmte Abschnitte modulweise simuliert werden, erst der eine Massenfluss, dann der angrenzende. Verschiedene Konstellationen ergeben entsprechend viele Szenarien. Um sie vergleichen zu können, legen Fachleute in der Regel XLS-Tabellen nebeneinander und sichten sie. Die schließlich ausgewählten Szenarien müssen dann ins Engineeringsystem übertragen werden, um von da aus die Ergebnisse für weitergehende Kalkulationen an Berechnungstools weiterzugeben, denn eine direkte Übertragung von Simulation zu Kalkulation ist nicht möglich.

EB spart das Übertragen und Sichten. Die
Simulationsergebnisse lassen sich automatisiert zu EB importieren und z. B. zu durchgängigen Flowstreams konsolidieren. Zudem vergleicht die Plattform die importierten Szenarien automatisch. Sie zeigt im Nu alle Unterschiede auf, ohne mühseliges Hin- und Herspringen zwischen Exceltabellen und ohne die Gefahr, etwas zu übersehen. Weiteres Plus: Die final gewählten Szenarien liegen schon in EB und sind so die Basis zum nahtlosen Weiterbearbeiten durch die Engineeringspezialisten oder zur Weitergabe an ein Kalkulationstool. Ändert sich ein Parameter, so ist eine neue Simulation schnell verglichen und in eine neue Berechnung eingeflossen. Auch die Fachleute, die eine Objektspezifikation bereits begonnen haben, sehen sofort, wenn es Änderungen gegeben hat. Alle Integrationen und Abgleiche finden in EBs Datenmodell statt, das zentral über das gesamte Anlagenwissen verfügt, inklusive der Engineering-relevanten Informationen aus 3D, ERP und Automation.

In EBs SSoT reichern die Bearbeitenden das Modell nach der vorgegebenen Struktur immer weiter an, bis ein umfassender, konsistenter digitaler Zwilling entstanden ist, der nicht nur als Ursprung der zu bauenden Anlage dient, sondern auch als leicht aktuell zu haltendes Abbild der fertigen physischen Anlage.

Neutrale Datendrehscheibe

Egal wie viele Simulationstools, -phasen und -szenarien, wie viele Kalkulationen, welche 3D-Tools, ERP oder Leitsysteme im Einsatz sind, EB „kann mit jedem“, auch dank seines Kommunikationsstandards EBML. Beim Konsolidieren der verschiedenen externen Daten führt die Plattform zum Beispiel auch unterschiedliche Begrifflichkeiten zum selben Objekt in einer neutralen Bezeichnung zusammen oder transformiert verschiedene Maßeinheiten aus den Tools in eine allgemeinverständliche Einheit. Die Anwender müssen nicht wissen, wie die diversen Systeme „ticken“ und sich um nichts kümmern, EB sorgt für die Konsistenz.

Neben den vielfältigen ergänzenden Tools haben EPCs auch noch mit sehr vielfältigen Zulieferern zu tun. Auch ihre Daten müssen integriert und konsolidiert werden. Zuvor aber brauchen die Lieferanten, etwa um Angebote oder Freigaben einzuholen, ein konkretes Briefing. Möchte ein EPC eine Hardware-Anfrage an verschiedene Hersteller schicken, zieht er alle relevanten Vorgaben aus EBs zentralem Modell in ein intelligentes Datenblatt. Das Suchen und Zusammentragen dieser Daten aus verschiedenen disziplinspezifischen Tools ist passé. Die Lieferanten füllen das Blatt nach ihren Möglichkeiten aus, die Änderungen sind durch die automatisierte Revision der Datasheets sofort identifizierbar. Mit einem Dokumentenmanagementsystem ließe sich das Angebot maximal als Dokument abheften, in EB jedoch landen die Daten selbst – direkt weiterverwendbar.

Darüber hinaus gibt EB seine neutralen Daten auch an andere Systeme weiter, etwa zur Leitsystem-(DCS-)Konfiguration oder für Kalkulationen. Zudem kann die Plattform Signalbelegungslisten ausgeben oder ein Predictive-Maintenance-System mit den Informationen füttern, die es befähigen, die Signale aus der laufenden Anlage richtig zu interpretieren.

Konsolidieren hat also jede Menge Aspekte, aber immer ein Ergebnis: ein enormer Gewinn von Konsistenz und Zeit durch zahlreiche Synergien.

Aucotec AG, Isernhagen


Autor: Reinhard Knapp

Leiter Global Strategies,
Aucotec

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