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Wenn es um das Auftragen von Fluiden und Pasten in exakt dosierten Volumen geht, führt kein Weg an Dosieranlagen vorbei. Die Viscotec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH ist Technologiemarktführer und beherrscht hochreproduzierbare Dosierprozesse in der Industrieproduktion. „Wenn es darum geht, hochviskose Fluide sowie scherempfindliche Medien mit abrasiven Eigenschaften aus einem Behälter zu entnehmen, aufzubereiten und an eine Dosierstelle zu bringen, dann sind unsere Anlagen gefragt“, erläutert Martin Höpfinger, Produktmanager bei Viscotec. „Sie sind in fast allen Branchen im Einsatz, von Chemie über Elektronik, Food und Pharma, Kosmetik bis zu Maschinenbau, Medizintechnik und Batterieproduktion.“ Viscotec punktet dabei unter anderem durch die genaue Dosierung. Möglich machen dies spezielle Exzenterschneckenwellen in den Pumpen.
Die Überwachung von Pumpen in industriellen Prozessen ist weit mehr als eine reine Schutzmaßnahme für das Pumpenaggregat. Neben der präventiven Wartung und...
Automatisierungsgrad verbessert
Auch die Präzision des Entleerungsprozesses spielt eine große Rolle bei der Dosiergenauigkeit: Denn ein wesentlicher Schritt, bevor etwas dosiert, gemischt oder abgefüllt werden kann, ist die Entnahme des Mediums aus seinem Originalbehälter. Hierfür hat Viscotec Vipro-Feed M plus auf den Markt gebracht, ein voll automatisiertes Entleersystem, das Behälter von circa 30 l entleert. Vipro-Feed M plus ergänzt damit das manuell bediente Entleersystem ViscoMT-XS, das bereits seit über 20 Jahren auf dem Markt ist. Mit der neuen Anlage lässt sich z. B. die genaue Position der sogenannten Folgeplatte erfassen – das ist die Platte, die dem Mediumspiegel während des Entleerprozesses folgt und die Materialförderung aus dem Behälter unterstützt. Es können verschiedene Positionen auf dem Verfahrweg parametrisiert werden, wie etwa die Gebindeoberkante. Dieser Parameter muss für jedes Gebinde individuell eingestellt werden. Nach Einfahren der Folgeplatte in den Behälter wird das Luftpolster mit Vakuum evakuiert, damit keine Luft in den Prozess kommt. Das erfolgt bei der Vipro-Feed M plus alles automatisiert auf Knopfdruck.
Zudem bietet das Entleersystem durch die einfache Bedienung über das Display eine gesteigerte Benutzerfreundlichkeit und der höhere Automatisierungsgrad wirkt sich positiv auf die Prozesssicherheit aus. Zusätzlich erhielt das Entleersystem optisch ein Make-over.
Präzise Linearführungen
Wie bereits im Vorgängermodell werden auch in der Vipro-Feed M plus die Energieketten von Igus verbaut – je nach Version bis zu drei Ketten. Zudem kommt in der Neuentwicklung eine Drylin-W-Linearführung zum Einsatz. Ihr kommt in der Konstruktion der Anlage eine wesentliche Rolle zu.
Die Führungsschiene ist auf dem tragenden Rahmen, auch Backbone genannt, montiert. Von der Drylin W unterstützt, fährt die komplette Hubeinheit inklusive des Motors auf und ab. Zur Entnahme des Mediums drückt die Hubeinheit das Fluid oder die Paste mittels der Folgeplatte zum Pumpeneingang. Die Exzenterschneckenpumpe fördert dann das Medium über eine Abgangsrohrleitung bis zum Dispenser. Die genaue Abstimmung zwischen Entleerung und Auftrag des Mediums ist die zentrale Aufgabe. Hier spielt die adäquate Führung der Hubeinheit eine große Rolle. Ein Stirnradgetriebemotor treibt die Pumpeneinheit an – und dieses Systemgewicht von circa. 50 kg einschließlich der entstehenden Kräfte und Momente muss die Führungsschiene beherrschen. „Denn wird die Folgeplatte mit vollem Druck in das Fass eingefahren, entsteht durch den Hebelarm ein erhebliches Kippmoment, das die Schiene aufnehmen muss, erläutert Thomas Huber, Entwickler bei ViscoTec.
Schnelle Konfiguration und Musterbeschaffung
Bei der Entwicklung der Anlage wurden verschiedene Führungsvarianten in Betracht gezogen. Es wurden Linearführungen verschiedener Hersteller bewertet und auch Kugel- und Rollenführungen untersucht. Nachdem bereits von den Igus-Energieketten die Möglichkeit der einfachen Onlinekonfiguration bekannt war, hat Viscotec auch bei den Drylin-Linearführungen verschiedene Varianten hinsichtlich Maximalwerte und Momente konfiguriert. In kürzester Zeit war ein Stepmodell zum Herunterladen konzipiert, das umgehend in die 3D-Konstruktion eingebaut und geprüft werden konnte. Die anschließende Musterbeschaffung erfolgte quasi über Nacht, da Produktion und Lager von Igus in Deutschland sitzen und dadurch sehr kurzfristige Bemusterungen möglich sind.
Für diese Anwendung kommen theoretisch drei Igus-Führungsschienen in Betracht: Neben der Drylin W wurden deshalb bei Viscotec anfangs auch die Drylin T und Drylin R in Betracht gezogen. Da man mit dem Drylin-W-System einen großen Baukasten in der Hand hat – das System gibt es in fünf Baugrößen mit verschiedenen Lagertypen, bei denen die Lagereinsätze getauscht werden können, ohne den Aufbau mit den Schienen und die Anbauteile zu ändern – hat man sich für diese Variante entschieden. Neben den Konstruktionskriterien waren bei der Auswahl auch die hohe Montagefreundlichkeit der Drylin W für die Entscheidung ausschlaggebend.
Halle 7A, Stand 747
igus GmbH, Köln