Gleitschieberventile sind nicht nur als Präzisions-Stellgeräte für flüssige, dampf- und gasförmige Medien einsetzbar, sondern ihr einfaches Konstruktionsprinzip macht es möglich, sie auch zur Erzeugung von Druckimpulsen durch blitzartiges Öffnen und Schließen einzusetzen.
Dr. Rainer Lange
Um definierte Druckimpulse erzeugen zu können, muss ein Ventil sehr schnell öffnen und schließen können. Wenn die Betriebs- und Prozessbedingungen, beispielsweise bei hohen Temperaturen oder medienbedingt, den Einsatz von Standardventilen nicht zulassen, kommen nur Gleitschieberventile wegen ihrer spezifischen Leistungsfähigkeit als Absperreinheiten in Frage. Bei diesem Ventiltyp arbeiten zwei aufeinander gleitende und gegeneinander dichtende Schlitzscheiben als Drosselorgan. Dadurch baut ein Gleitschieberventil sehr leicht und kurz. Gegenüber dem klassischen Sitz-Kegel-Ventil benötigt das Gleitschieberventil nur rund ein Zehntel der Stellkraft, da das Drosselorgan in diesem Ventil senkrecht zur Strömungsrichtung arbeitet. Damit kann der Antrieb erheblich kleiner gewählt werden. Darüber hinaus besitzen sowohl das Ventil selbst als auch der Antrieb deutlich geringere bewegte Massen.
Die robuste Bauweise und die Konstruktion des Gleitschieberventils ermöglichen sehr lange Standzeiten. Dies kann neben einem geringeren Wartungsaufwand eine erhebliche Reduzierung der Instandsetzungskosten bedeuten. Die Gleitschieberventile von Schubert&Salzer werden in den Baugrößen DN 15 bis DN 200 für Drücke bis PN 100 und Mediumtemperaturen von -100 bis +530 °C hergestellt. Vielfältige Werkstoffoptionen und unterschiedliche Stellungsregler erlauben den Einsatz als Regelorgan in Chemie, Petrochemie und Pharmaindustrie.
Anwendungsbeispiele
Die entscheidenden Vorteile der Gleitschieberventile sind überall dort nutzbar, wo Impulse mit hohen Drücken bei hohen Temperaturen und/oder hohe Schalthäufigkeiten gefordert sind. So werden zahlreiche Gleitschieberventile beispielsweise in der Fluidisierung von Schüttgütern und Pulvern eingesetzt.
Auch das Abreinigen von Entstaubungsfilteranlagen erfolgt häufig mit Druckluft- oder Dampfimpulsen. Die Schaltfrequenz liegt bei solchen Entstaubungsanlagen in Abhängigkeit von der Staubfracht und der Art der Steuerung zwischen 20 Sekunden und mehreren Minuten. Impulsartige Dampfinjektionen werden auch in vielen anderen Verfahren benötigt. So dienen beispielsweise Dampfimpulse dazu, synthetisch hergestellten Ruß chemisch und mechanisch unbeeinflusst aus der Produktionsanlage auszutragen. Die Schaltabstände betragen dabei nur wenige Sekunden.
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