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Kunststoff oder Metall: Was ist nachhaltiger?

Lange Lebensdauer macht den Unterschied
Kunststoff oder Metall: Was ist nachhaltiger?

Kunststoff oder Metall: Was ist nachhaltiger?
Kunststoff oder Metall: Welches Material ist für Absperrklappen nachhaltiger? Dieser Frage ging eine Studie im Auftrag von GF Piping Systems nach. Bild: GF Piping Systems
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Kunststoff oder Metall: Was ist nachhaltiger? Eine Frage, die viele Gemüter in den unterschiedlichsten Industriebereichen in Zeiten von Klimawandel und Dekarbonisierung beschäftigt. Auch der Anbieter von Durchflusslösungen aus Kunststoff GF Piping Systems ging dieser Frage nach. Eine unabhängige Studie ergab: Die lange Lebensdauer macht den Unterschied.

Globale Trends wie die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und das Konzept der Circular Economy haben in vielen Industrien zu einem Paradigmenwechsel geführt. Damit ist für Anbieter von Durchflusslösungen aus Kunststoff wie GF Piping Systems die Entwicklung von langlebigen und zukunftssicheren Produkten zur Priorität geworden. Ein unmittelbarer Vorteil von Kunststoffen in der chemischen Prozessindustrie ist die häufig lange Lebensdauer aufgrund der hohen Chemikalien- und Korrosionsbeständigkeit. Indem Rohrleitungssysteme für 25 Jahre oder mehr betrieben werden, können Ressourcen geschont und CO2-Emissionen eingespart werden.

Grünere Kunststoffe verwenden

Darüber hinaus gibt es mittlerweile immer mehr Methoden, „grünere“ Kunststoffe zu produzieren. Strikte Richtlinien regulieren den Einsatz von Zusatzstoffen und setzen den Rahmen für die Basispolymere sowie für Produktionsprozesse. Gleichzeitig kann die Umstellung auf erneuerbare Energien während der Produktion von Rohstoffen (z. B. Harze) Emissionen um bis 25 % reduzieren. Und im Falle von Polyvinylchlorid (PVC) beispielsweise können auch die Rohstoffe selbst optimiert werden: Anstatt eines traditionellen Ethylens auf Basis von Erdöl lassen sich speziell behandelte Holzabfälle aus der Papierindustrie als nachhaltige Alternative nutzen, ohne die Qualität des Materials zu beeinflussen. Mit biobasiertem PVC ist es möglich, CO2-Emissionen um bis zu 90 % zu senken. Die Umweltfreundlichkeit von Kunststoffkomponenten lässt sich aber auch durch Lebenszyklusanalysen nachweisen.

Lebenszyklus spricht für Kunststoff

GF Piping Systems ist der Frage nachgegangen, welches Material bei Absperrklappen nachhaltiger ist – Kunststoff oder Metall. Das Schweizer Unternehmen hat dafür eine Lebenszyklusanalyse der Absperrklappe 565 durch ein unabhängiges Institut beauftragt. Lebenszyklusanalysen berücksichtigen drei Hauptphasen: Produktion, Konstruktion und End-of-Life.

Die Studie ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Absperrklappe 565 aus Kunststoff über den gesamten Lebenszyklus 75 % weniger CO2 ausstößt als die Alternative aus Metall. Dies wurde hauptsächlich auf die längere Lebensdauer zurückgeführt – 23 Jahre statt 7,8 Jahre. Aber auch ohne Berücksichtigung der Nutzungsphase stößt die 565 immerhin noch 30 % weniger CO2 aus. Darüber hinaus kam das Institut zum Ergebnis, dass die 565 rund 81 % weniger Wasser während der Produktion benötigt.

Die Studie hat jedoch nicht nur Einblicke in die Nachhaltigkeit von Absperrklappen in industriellen Anwendungen gegeben, sondern diente auch als Grundlage für eine Environmental Product Declaration (EPD) gemäß EN 15804:2012+A2:2019. Diese Typ-III-Umweltdeklaration nutzt wissenschaftlich belegte Daten, um einen Vergleich ähnlicher Produkte zu ermöglichen. Daher sind EPDs ein vielversprechendes Tool, das Unternehmen dabei unterstützt, mithilfe von Nachhaltigkeitsanalysen aus vertrauenswürdigen Quellen fundierte Entscheidungen zu treffen. Die Absperrklappe 565 ist die erste industrielle Absperrklappe von GF Piping Systems mit einer Environmental Product Declaration.

GF Piping Systems, Schaffhausen


Jens Frisenborg, Leiter des Geschäftszweigs Industrie/Versorgung, und Sandra Schiller, Leiterin der Sub Business Unit Prozess Automation bei GF Piping Systems (links) zeigen Redakteurin Sabine Koll die Absperrklappe 565 aus Kunststoff
Bild: GF Piping Systems

Nachgefragt  Nachhaltige Produkte

In den vergangenen Jahren hat der Ruf von Kunststoff im Zuge der Umweltdiskussionen deutlich gelitten. Wie sehen Sie den Werkstoff?

Jens Frisenborg: Kunststoff hat nicht das positivste Image. Aber in erster Linie sind davon Verpackungen betroffen. Bei unseren Produkten liegen die Dinge anders: Unsere Rohrleitungssysteme für den Transport von Wasser und Gasen sind schließlich über Jahrzehnte im Einsatz. Aber ja, auch wir wollen künftig verstärkt nachhaltige Kunststoffe einsetzen. So wollen wir in Zukunft zum Beispiel Rezyklate verarbeiten. Außerdem produzieren wir bereits heute PVC-Rohre basierend auf einem Nebenprodukt aus der Papierherstellung.

Sandra Schiller: Wie nachhaltig der Werkstoff ist, zeigt auch unsere Absperrklappe 565 aus Kunststoff. Im Vergleich zu Metall-Absperrklappen hält sie bis zu dreimal länger, weil sie nicht korrodiert. Die Ökobilanz, die ein unabhängiges Institut erstellt hat, belegt, dass die 565 in vielerlei Hinsicht die ökologisch bessere Variante ist.

Frisenborg: Hinzu kommt, dass die Kunststoff-Absperrklappe deutlich wartungsärmer ist. Sie lässt sich einfach 1:1 mit einer zum Beispiel korrodierten Metall-Absperrklappe austauschen. Und dabei ist sie nur unwesentlich teurer.

Auf der Achema haben sie das erste infrarot-geschweißte Rohrleitungssystem aus PVC-U vorgestellt. Welche Vorteile hat das Infrarot-Schweißen bezüglich Sicherheit und Nachhaltigkeit?

Frisenborg: Bislang konnten PVC-U-Rohre nur mit Klebstoff miteinander verbunden werden. Mit unseren Infrarot-Schweißsystemen lassen sich nun Verbindungen ohne Lösemittel schaffen. Das ist ein Vorteil im Hinblick auf Nachhaltigkeit, aber gibt unseren Kunden etwa in der Wasserwirtschaft auch größere Sicherheit.

Neu ist auch der Kugelhahn 543 Pro. Welche Vorteile hat er?

Frisenborg: Arbeitskräfte für
die Instandhaltung sind rar. Der Kugelhahn 543 Pro lässt sich
remote überwachen, sodass der Service-Einsatz vor Ort minimal wird.

Schiller: Der 543 Pro enthält außerdem viele Gleichteile des etablierten 546 Pro. Wir nutzen somit einen modularen Baukasten. Diese Plattform-Strategie ist gewissermaßen „Lego für Fortgeschrittene“. sk

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