Nach dem Prozess der Globalisierung und Spezialisierung ist die chemische Industrie in ein neues Zeitalter eingetreten – die Digitalisierung. Sie hat sich endgültig einen Spitzenplatz auf der Agenda der Prozessindustrie erobert. Die ACHEMA widmet daher der Digitalisierung am Donnerstag, den 25. August 2022 einen extra Thementag mit der Highlight-Session „Digitalization in process industries“, die am Thementag um 13:30 Uhr im Saal Europa der Halle 4.0 stattfindet.
Das Feld der Digitalisierung ist dabei ein weiter Acker, den es zu bearbeiten gilt. Die Bandbreite der Begriffe reicht von digitalen Lösungen für Produktion, Instandhaltung und Anlagenplanung/-bau über Cyber Security, Augmented Reality (AR), Virtual Reality (VR), Künstliche Intelligence (KI), Blockchain bis hin zu Big Data, Machine Learning, Smart Analytics und 5G. Während die Digitalisierung der Geschäftsprozesse bereits weit fortgeschritten ist, hinkt die Digitalisierung der Produktion noch etwas hinterher.
Doch die Digitalisierung hat nicht nur einen großen Effekt auf die Daten einer Anlagen und das Wissen um den Prozess, die Digitalisierung spielt auf dem Weg zur Klimaneutralität eine besonders wichtige Rolle. So hat die Chemieindustrie in den letzten 30 Jahren in Deutschland ihre Treibhausgasemissionen um 50 % gesenkt. Gleichzeitig ist die Produktion um 76 % gestiegen. Einen wesentlichen Beitrag hat hierzu die Digitalisierung geleistet und wird ihn weiter leisten. Um beispielsweise Green washing zu vermeiden, benötigt es eine valide Datenbasis. Digitale Typenschilder von Produkten werden zukünftig nicht nur die Produkteigenschaften und das Bedienhandbuch mitbringen, sondern auch Informationen zum CO2-Verbrauch während der Herstellung, die wiederum Eingang in nachgelagerte Firmen- und Produktbilanzen finden.
Daten sind also auch in der Chemieindustrie das Gold der Zukunft. Doch es gilt, der riesigen Datenmengen, die smarte Feldgeräte, Pumpen und andere Maschinen erzeugen, Herr zu werden. Von daher werden Big Data und die zugehörige Auswertealghorithmen immer wichtiger. Künstliche Intelligenz kann hier proaktiv unterstützen. Dies geht aber nur mit einem digitalen Zwilling, der Komponenten und Anlagen in der Prozessindustrie komplett durch den gesamten Lebenszyklus begleitet.
Die Verschmelzung von IT und OT wirft aber an ganz anderer Stelle Probleme auf: bei der Sicherheit. Hackerangriffe auf Unternehmen und deren Einrichtungen sind mittlerweile ein einträglicher Volkssport, der weiter um sich greift. Dieser Punkt darf bei aller Digitalisierung nicht vergessen werden. Anlagen und Komponenten sind daher wie das Gold in Fort Knox zu schützen.
Zu sehen gibt es das alles auf der ACHEMA 2022 auf dem Digital Hub in Halle 12.1. Er ist zentraler Hotspot der Digitalisierung und soll digitale Showcases der Prozessindustrie ins Rampenlicht rücken. Gleichzeitig soll der Digital Hub eine Plattform für den Austausch zwischen IT-Experten und der ACHEMA-Community bilden. Schließlich steigen mit den neuen Technologien wie Blockchain, 5G und künstliche Intelligenz die Erwartungen in der Branche. Auf der zentralen Siemens Digital Innovation Stage und in der Ausstellung werden darüber hinaus neueste Erkenntnisse im Bereich der Digitalisierung präsentiert. br
Digital Hub
Halle 12.1