Mit seinen Komponenten, Systemen und Lösungen unterstützt Phoenix Contact das Zukunftsbild der All Electric Society. Dieses beruht auf der Verfügbarkeit vielfältiger Daten, wobei weltweit Milliarden Signale der in den Automatisierungsanlagen verbauten Sensoren und Aktoren drahtgebunden erfasst werden müssen. Um diese Aufgabe systematisch und standardisiert von der Planung bis zur Inbetriebnahme der Anwendungen zu realisieren, stellt das Blomberger Unternehmen umfangreiche Planungstools wie Online-Konfiguratoren sowie digitale Zwillinge und weitere Daten zur Verfügung. Die Hardware-Produkte der Systemverkabelungslösung – beispielsweise konfektionierte Systemkabel oder Koppelmodule – bilden die Grundlage eines entsprechenden Baukastens. Sie stellen den industriegerechten Anschluss der Feldsignale sicher und tragen zu einer höheren Übersichtlichkeit und Effizienz sowie zu einer Verringerung der Kosten bei. Des Weiteren ermöglicht die steckbare Lösung eine schnelle, fehlerfreie und platzoptimierte Verdrahtung im Schaltschrank.
Bei einer konventionellen Einzeladerverdrahtung handelt es sich um eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung von I/O-Baugruppen, die sich aufgrund der zahlreichen notwendigen Arbeitsschritte als zeitaufwendig und fehleranfällig erweist. Im Gegensatz dazu kommen bei der Varioface-Systemverkabelung verschiedene Komponenten – wie Systemkabel und unterschiedliche Feldmodule mit D-Sub-Steckverbinderanschluss – zum Einsatz. Mit dem modularen, steckbaren Baukastenprinzip lässt sich bis zu 90 % Zeit gegenüber der herkömmlichen Einzeladerverdrahtung einsparen.
I/O-Baugruppen 24 V(DC)
In jeder Applikation werden digitale Steuer- und Leistungssignale verarbeitet, die sich im Hinblick auf den Strom- und Spannungspegel, die Schaltfrequenzen sowie durch andere Parameter unterscheiden können. Bei einem Kostenvergleich von 230-V-Peripheriemodulen mit 24-V-Baugruppen ergibt sich ein vielfacher Kanalpreis bei den 230-V-Varianten. Darüber hinaus erfordern die 230-V-Peripheriemodule einen bis zum Faktor acht höheren Platzbedarf als dies beim 24-V-Signalpegel der Fall ist. Als kosten- und platzoptimierte Lösung bei 230-V-Anwendungen zeigt sich daher eine 24-V(DC)-I/O-Baugruppe in Kombination mit der umfangreichen Relaisfamilie PLC-Interface von Phoenix Contact als optimal. Die einkanaligen Relaisscheiben ergeben im Verbund mit einem V8-Adapter einen kompakten achtkanaligen Relaisbaustein. Diese steckbare, variable Relaiskoppelebene wird mit einem Handgriff innerhalb von wenigen Sekunden direkt in die Systemverkabelungslösung integriert. Die Anpassung der Signale in der Koppelebene mit der Produktfamilie PLC-Interface stellt dabei mehrere entscheidende Vorteile zur Verfügung:
- Es kann auf teure 230-V-Peripheriemodule verzichtet werden. Stattdessen lassen sich kompakte und deutlich günstigere 24-V(DC)-I/O-Baugruppen in Kombination mit der schmalen Relaisfamilie PLC-Interface verwenden.
- Alle elektromechanischen und Solid-State-Relais sind steckbar und können im Servicefall einfach getauscht werden, ohne die Feldverdrahtung zu lösen
- Sämtliche Relaisvarianten liegen mit Schraub- oder Push-in-Anschlusstechnik vor. Mittels separater Brückenschächte lassen sich verschiedene Potenziale einfach vervielfältigen.
- Zahlreiche Schaltelemente erlauben es, wahlweise Signalkontakte bis hin zu Leistungskontakten mit hohen Einschaltströmen umzusetzen
- Es sind besondere Sensor-/Aktorbaureihen erhältlich, über die sich die Sensoren und Aktoren mit der entsprechenden Versorgungsspannung direkt am Relaiskanal anschließen lassen
- Die Koppelrelais der Baureihe PLC-Interface zeichnen sich durch eine schmale Bauform aus, sodass auf einer Breite von 50 mm acht Kanäle untergebracht werden können
- Das modulare Baukastenprinzip von PLC-Interface ermöglicht eine platz- und kostenoptimierte Adaption der Relaiskoppelebene an vielfältige Applikationsanforderungen.
Einfache und schnelle Verdrahtung
Um den Platz im Schaltschrank effizient zu nutzen, bieten sich die Übergabemodule der Baureihe VIP an. Der Anwender kann die Einzeladern der Sensoren und Aktoren übersichtlich sowie einfach und schnell mit der Direktanschlusstechnik Push-in verdrahten. Sollte er für die Applikation die Schraubanschlusstechnik favorisieren, umfasst das Portfolio von Phoenix Contact ebenfalls passende Lösungen. Zur zügigen Orientierung des Nutzers entspricht die Anschlussklemmenbeschriftung der VIP-Module exakt den Terminalblöcken der Simatic ET 200SP HA. Hier lassen sich alle Anschlusspunkte fortlaufend von eins bis 32 in Übereinstimmung mit der Peripheriebaugruppe identifizieren. Ein einzelner Metallfuß pro Modul sorgt für eine schnelle Montage sowie Vibrationsfestigkeit in rauen Umgebungsbedingungen.
Ob VIP-Übergabemodule mit einer Eins-zu-eins-Verbindung oder Relaisbausteine PLC-Interface: Die komplette variable Koppelebene von Phoenix Contact ist mit hochpoligen D-Sub-Steckverbindern ausgerüstet. Die passiven oder aktiven Feldmodule werden mit den entsprechenden Systemkabeln fehlerfrei und schnell an die steckbare Peripherie angekoppelt. Für die optimale Kabelverbindung steht ein umfassendes Angebot an Längenvarianten bereit. Es gibt feste Längen von zum Beispiel 1, 2 oder 3 m sowie eine Variantenbestellnummer, mit der der Anwender ab der Stückzahl 1 die gewünschte Länge individuell zwischen 0,3 m und 100 m frei wählen kann. Neben den Standard-D-Sub-Systemkabeln in PVC-Ausführung ist bei erhöhten Anforderungen an den Brandschutz halogenfreies Material bestellbar. Mit diesem großen Angebot an Systemkabeln lässt sich eine effiziente, einwandfreie und zügige Verbindung zwischen der Steuerungs- und Feldebene realisieren. Und sollte bei einer Inbetriebnahme oder einem Serviceeinsatz die Notwendigkeit bestehen, sämtliche Signale des Peripheriemoduls elektrisch vom Feld zu trennen, ist dies mit einem Handgriff durch das Lösen des am Systemkabel angebrachten D-Sub-Steckverbinders problemlos möglich.
Online-Konfigurator
Im Webshop von Phoenix Contact finden sich zu allen Produkten der Systemverkabelung die zugehörigen digitalen Informationen. Da jede Applikation spezifische Anforderungen an die Anschlusstechnik, Signalanpassung und Leitungsführung stellt, steht bereits in der Planungsphase ein Online-Konfigurator zur Komponentenauswahl zur Verfügung. Für die Umsetzung einer passgenauen Systemverkabelungslösung muss der Anwender im Konfigurator lediglich das gewünschte Peripheriemodul Simatic ET 200SP HA selektieren. Anschließend navigiert der Konfigurator schnell und zielsicher durch die verschiedenen Auswahloptionen. Die individuell generierte Lösung wird dann an den Warenkorb übergeben. Der Anwender erhält also nach wenigen Klicks die für seine Applikation am besten geeigneten Produkte. Es bleibt somit festzustellen, dass die Varioface-Systemverkabelung für die Simatic ET 200SP HA eine effiziente, modulare und steckbare Lösung bietet, durch die der Nutzer Zeit und Kosten einspart.
Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg
Halle 9, Stand 310
Autor: Peter Wille
Product Marketing Cabling Solutions,
Phoenix Contact Electronics