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UniversalAutomation.Org im Aufwind

Starker Mitgliederzuwachs
UniversalAutomation.Org im Aufwind

UniversalAutomation.Org im Aufwind
Am 13. Mai fand in Barcelona die Jahreshauptversammlung der UAO statt Bild: UniversalAutomation.Org

Mehr Mitglieder, mehr Use Cases: Die UniversalAutomation.Org (UAO) wächst weiter. Welchen Stellenwert der Ansatz für herstellerunabhängige Automatisierung mittlerweile hat, zeigte sich jüngst auf dem ARC Industry Forum Europe. Zu den prominenten Unterstützern des 61499-basierten Ansatzes zählen unter anderem BASF, Cargill, EDF, Hyundai, Intel, Phoenix Contact, R.Stahl, Shell und Veolia.

 

Starker Zuwachs

Die unabhängige Non-Profit-Organisation UniversalAutomation.Org ist zuletzt auf 88 Mitglieder gewachsen. Anlässlich des ARC Industry Forum Europe am 13. Mai, zu dessen globalen Sponsoren die UAO zählt, fand in Barcelona die Jahreshauptversammlung der 2021 gegründeten Organisation statt. Dabei wurde unter anderem das Leitungsgremium um neue Mitglieder, wie ASRock Industrial Computer und Yokogawa, ergänzt. John Conway, derzeit President von UAO, kündigte zudem seinen ruhestandsbedingten Rückzug zum Jahresende an. Seine Nachfolge als Repräsentantin von Schneider Electric hat schon jetzt Raquel Torres (Spanien) übernommen, die auch als Ecosystem Director bei der UAO tätigt ist. Einzelne Mitglieder, wie Gr3n, Aalto University, LTU University, Kongsberg Maritime und R. Stahl präsentierten in Barcelona außerdem ihre IEC61499-basierten Projekte oder Lösungen, in denen die Runtime der UAO implementiert ist.

Automatisieren ohne proprietäre Systeme

„Das Interesse an unserem Automatisierungsansatz ist in den vergangenen 12 Monaten noch einmal massiv gestiegen“, berichtet Greg Boucaud, Chief Marketing Officer der UAO. „Mittlerweile können viele Fachleute besser einordnen, was genau wir vorhaben und wie wir uns positionieren.“ Im Unterschied, aber nicht in Konkurrenz zu Ansätzen wie MTP, NOA, OPC UA oder O-PAS ermöglicht die von der UAO bereitgestellte Runtime Execution Engine die Auflösung proprietärer Automatisierungsstrukturen. Ist die Runtime zum Beispiel in eine SPS-Steuerung implementiert, braucht es für deren Programmierung keine Entwicklungsumgebung des gleichen Herstellers oder der gleichen Generation. Das hat unter anderem eine Entkopplung der Lebenszyklen von Hardware und Software zur Folge und vereinfacht die Wiederverwendung von Programmcode. Für Migration und Integration, aber auch für die Flexibilität und Modernisierung von Anlagen ergeben sich damit erhebliche Vorteile.

Dezentraler Automatisierungsansatz

Inhaltlich folgt der Ansatz der UAO nicht, wie sonst in der Automatisierungswelt üblich, der IEC61131, sondern der bereits 2005 erstmals veröffentlichten IEC61499. Diese Norm beschreibt in ihren Grundzügen einen dezentralen Automatisierungsansatz, der eine hardwareunabhängige Verteilung von Programmcode vorsieht. Dazu werden herstellerneutrale Softwareobjekte genutzt, die nicht über globale Variablen an ein spezifisches Projekt gebunden sind. Mit Prof. Valeriy Vyatkin von der finnischen Aalto University sowie seit diesem Jahr auch Prof. Alois Zoitl von der Johannes Kepler Universität Linz sind zwei Wissenschaftler Teil der UAO, die die akademische Forschung im Bereich der IEC61499 in den vergangenen Jahren entscheidend vorangebracht haben. Als Mitglieder aus dem universitären Umfeld kamen zuletzt außerdem die Technische Universität Košice, die Universidade Federal do Rio Grande do Norte sowie die University of Warwick aus England hinzu.

Wo Universal Automation schon zum Einsatz kommt

Dass und wie der UAO-Ansatz funktioniert, haben bereits verschiedene Mitgliedsunternehmen unter Beweis gestellt. So hat etwa Tech-Konzern Schneider Electric mit seiner UAO-fähigen Softwareplattform EcoStruxure Automation Expert gemeinsam mit GEA, Wilo oder dem deutschen Maschinenbauer Lödige erste Automatisierungsprojekte auf Basis der IEC61499 umgesetzt. Auf der letztjährigen Hauptsitzung der Namur wurde zudem ein für die BASF entwickelter Demonstrator gezeigt.

Ein weiterer Anwendungsfall kommt aus der Schweiz: Das in Chiasso beheimatete Start-up Gr3n verwendet den Ansatz der UAO für die Automatisierung seiner modularen Anlagen für das umweltfreundliche Recycling von Polyethylenterephthalat (PET). Gerade für Start-ups, die ihre neuen Anlagen ständig weiterentwickeln und verschiedene Hardwarekonfigurationen ausprobieren müssen, ist die Entkopplung der Lebenszyklen von Hard- und Software ein enormer Vorteil. Hinzu kommt, dass für die Auswahl der passenden Hardware nicht länger der Hersteller entscheidend ist. Stattdessen kann Gr3n rein nach funktionalen Gesichtspunkten entscheiden (oder danach, was gerade lieferbar ist).

Zu den Herstellern, die die Runtime Execution Engine der UAO bereits in ausgewählte Produkte implementiert haben, zählen Advantech, ASRock, Belden, ESA, Flexbridge, Kongsberg, MatriBox, Odot, Phoenix Contact, R. Stahl und Schneider Electric.

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