Berührungslos oder mit Meßfühler

Explosionsgeschützte Meßgeräte bieten dem Anwender den Vorteil, daß er sich damit im Werk frei bewegen und messen kann. Der Aufwand, sich um erforderliche Freigaben kümmern zu müssen, wie auch das Sicherstellen einer ungefährlichen Atmosphäre lassen sich einsparen und rechtfertigen in kurzer Zeit den etwas höheren Preis eigensicherer Geräte.

Das EX-PM 30L2 (Abb. 1) ist ein modernes Pyrometer zur schnellen und exakten Bestimmung von Oberflächentemperaturen. Das Gerät wurde insbesondere für die vorbeugende Wartung und zur schnellen Überprüfung konzipiert.

Das EX-PM 30L2 wird mit einer handelsüblichen 9 V-Blockbatterie versorgt. Das Gewicht beträgt nur 600 g. Der Meßbereich ist -18 °C bis +870 °C. Pyrometer messen den Mittelwert von einem sogenannten Meßfleck. Dieser Meßfleck ist beim EX-PM 30L2 bis zu einem Abstand von 0,5 m nur 22 mm im Durchmesser. Darüber hinaus kann man den Meßfleckdurchmesser bestimmen, indem man den Abstand durch 50 teilt.

Besonders geeignet sind Infrarotthermometer, um Oberflächentemperaturen berührungslos zu messen. Solche Anwendungen sind denkbar an sich drehenden Teilen oder auch an unzugänglichen Stellen. Anhand von deutlichen Temperaturunterschieden kann beispielsweise bei einer Rohrbegleitheizung ein Isolationsfehler vom Boden aus schnell festgestellt werden, ohne daß ein Gerüst gebaut werden müßte. Wenn die Temperatur von Schüttgut gemessen werden soll, eignet sich ein Pyrometer ebenfalls besser als ein Fühler-Thermometer. Wegen der kurzen Ansprechzeit (0,35 s) kann mit dem EX-PM 30L2 auch sehr einfach ein Temperaturprofil aufgenommen werden.

Mit der Lock-Funktion wird das EX-PM 30L2 auf Dauermessung gestellt. Mit Hilfe eines Stativs läßt sich ein Objekt über längere Zeit auf Maximal-Temperatur überwachen, ein Halbleiterlaser sorgt für exaktes Anpeilen über größere Distanzen.

Explosionsgeschützte Fühlerthermometer werden mit PT-100- (Drei-Leiter-Technik) und Thermoelementsensor (Typ K) angeboten. Das Ex-PT 550 mißt beispielsweise Temperaturen im Bereich von -50 bis +550 °C und das Ex-TC 1100 von -50 °C bis -1150 °C (Abb. 2). Mit Fühlerthermometern lassen sich Temperaturen in der Isolation von Rohren, in Flüssigkeiten, der umgebenden Atmosphäre und auch die Innentemperatur von Granulat in einem Sack oder ähnlichem messen. Fühler-Temperaturmeßgeräte sind heutzutage mikroprozessorgesteuert und softwarekalibrierbar. Durch den Einsatz von Mikroprozessoren kann man die Thermometer mit einer Vielfalt von Funktionen ausstatten. So ist die Speicherung von Minimum und Maximum ebenso implementiert wie das Erkennen einer Fühlerunterbrechung, dem Anzeigen einer zu niedrigen Batteriespannung und der Data-Hold-Funktion.

Hintergrundbeleuchtung und eine automatische Abschaltung machen die Meßgeräte anwendungsfreundlicher.

Tragbare Geräte, die im Bereich der Instandhaltung eingesetzt werden, sind üblicherweise in einem robusten Metallgehäuse untergebracht. All diesen Forderungen wurde bei der Konzeption der Fühler-Temperaturmeßgeräte Ex-PT 550 und Ex-TC 1100 Rechnung getragen. Die Schutzart der Meßgeräte ist EEx ia IIC T4, die Gehäuse sind in IP 54 ausgeführt. Ihre Auflösung beträgt 0,1 °C.

Weitere Informationen cav-236