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Digitale Lösungen können Betreibern von industriellen Pumpen- und Pipelineanwendungen dabei helfen, ihre Prozesse zu rationalisieren. Im Hinblick auf die smarte Software Blue Box von Sulzer sind dazu, vereinfacht gesagt, drei Schritte notwendig. Der erste Schritt besteht zunächst in der Erfassung von Daten, die sich über mehrere Wege sammeln lassen:
- über die Instrumentierung der Pumpe selbst (integrierte Datenerfassung)
- über installierte Überwachungs-, Steuerungs- und Datenerfassungssysteme (SCADA)
- oder über die Nutzung von Daten aus einem Speichersystem (z. B. einem Prozessdatenspeicher für Pipelines)
Der zweite Schritt besteht darin, sämtliche Daten, die Betreiber im ersten Schritt abgegriffen haben, zu analysieren und zu verstehen. Hierfür ist nicht nur die Expertise von Pumpenbetreibern und -herstellern gleichermaßen notwendig, sondern auch langjährige Erfahrung hilfreich.
Schließlich können Anwender auf Basis der Analyseergebnisse der Daten Optimierungsmaßnahmen für die eingesetzten Pumpen ableiten und sie praktisch umsetzen. Dies kann beispielsweise eine Überprüfung der Hardware umfassen, die Durchführung einer Wartung, die Optimierung von Einstellungen, die teilweise Erneuerung der Anlage oder eine persönliche Beratung durch einen Serviceingenieur.
Verfügbarkeit rauf, Kosten runter
Für ein führendes US-amerikanisches Mineralöl- und Logistikunternehmen hat Sulzer bereits eine Blue-Box-Lösung bereitgestellt und sie auf die Anforderungen des Betreibers zugeschnitten. Das Unternehmen betreibt unter anderem zwei Pipelines mit
40 leistungskritischen Pumpen von Sulzer und Drittanbietern.
Alle Pumpen werden von der Software kontinuierlich überwacht. Auf diese Weise will das Unternehmen künftig die Energie- und Wartungskosten reduzieren und die Verfügbarkeit der Pumpen verbessern. Dass sich das lohnen kann, haben Fallstudien bereits gezeigt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass für Pipelinebetreiber ein jährliches Einsparungspotenzial von mehreren Millionen US-Dollar möglich ist. Blue Box kann die jährlichen Energiekosten etwa um 5 % und die Kosten für ungeplante Ausfälle um 20 % senken.
Alle Informationen auf einen Blick
Das Analysetool stellt umfassende und aussagekräftige Berichte zusammen und erleichtert dem Betreiber so, die Interpretation der erfassten Datenmengen. Zudem zeigt sie kritische Punkte auf, sodass sich die Pumpenexperten bei der Planung der Wartungsaktivitäten auf die Pumpen konzentrieren können, die die größte Aufmerksamkeit benötigen. Die Informationen werden dabei auf die Bedürfnisse der jeweiligen Empfänger zugeschnitten.
Die Visualisierung des gesamten Pumpensystems zeigt auf einen Blick, welche Anlagen ineffizient arbeiten, und kann den Schlüssel zu Investitionen in Modernisierungen oder neue Ausrüstung liefern. Daten zur Zuverlässigkeit, Leistung und Effizienz geben Auskunft über den Zustand der Anlagen im Feld.
Die allgemeine Übersicht zeigt die Leistung des gesamten Systems. Gesamtdurchsatz, Energieverbrauch und potenzielle Einsparungen sind auf einen Blick ersichtlich. Grafische Darstellungen der Zuverlässigkeit, Effizienz und des Durchsatzes sorgen für Transparenz, wobei die Hervorhebung von Abweichungen dabei hilft, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.
Sichere Datenübertragung
Da die Software auf viele Daten zugreift, lag für Sulzer während der Entwicklungsphase ein besonderer Fokus darauf, den Verlust von Daten und einen unberechtigten Zugriff auszuschließen.
Jede im Feld installierte Pumpe und jedes Pipelinesystem liefert neben Daten über Druck, Durchfluss, Dichte, Viskosität und Energieverbrauch auch Informationen, die für die Wartung wichtig sind. Dazu gehören z. B. Schwingungs- und Temperaturwerte. Mit ihnen lässt sich z. B. das kritische Schwingungsniveau für den betreffenden Pumpentyp bestimmen. Liegen die Schwingungen über dem Grenzwert, zeigt Blue Box dies an, damit der Betreiber die Ursache untersuchen und Ausfälle verhindern kann.
Die Daten werden aus einer Vielzahl verschiedener Quellen wie SCADA-Systemen, speicherprogrammierbaren Steuerungen, Prozessdatenspeichern, Datenbanken und Messgeräten extrahiert. Hierzu bietet Sulzer die Installation eines industrietauglichen Computers als Edge-Gerät an, das mit Firewalls ausgestattet ist und eine sichere unidirektionale SFTP-Verbindung zum Data Lake von Sulzer bereitstellt. Die Daten werden mithilfe bewährter Algorithmen verarbeitet, anhand bekannter Leistungskurven analysiert und auf einer anwenderspezifischen Oberfläche dargestellt.
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