Voraussetzung für eine wirtschaftliche Wärmerückgewinnung ist, dass die Prozesse aufeinander abgestimmt sind und die zum Prozess benötigte Kühlwasseraustrittstemperatur erreicht wird. Beispiele zur Nutzung des Kühlwassers vom Wärmetauscher bzw. der Abwärme sind:
- Klärschlammtrocknung 40 bis 50 °C,
- Warmwasser und Versorgungsluft vorheizen 30 bis 50 °C,
- Warmwasserleitung Vorlauf 40 bis 60 °C,
- Gebäudeheizung Vorlauf 60 bis 85 °C.
Das ΔT zwischen Abwärmequelle und Wärmesenke (Verbraucher) sollte hierbei mindestens 5 bis 10 K betragen – je höher desto besser. Die zurückgewonnene Energie muss auf den eingesetzten Prozess ausgelegt sein, damit möglichst für Spitzenbedarfe kein weiterer Wärmeerzeuger zur Verfügung gestellt werden muss.
Die Wärmerückgewinnung kann sich auch bei geringen Abwärmemengen lohnen, wenn die Anlage eine hohe Auslastung erreicht.
Wichtig ist auch, dass Abwärmequelle und Wärmesenke möglichst nah beieinander liegen, um Transportverluste und Leitungskosten gering zu halten.
Je genauer Wärmequelle und Wärmesenke im zeitlichen Verlauf übereinstimmen, also synchron sind, desto effizienter kann die Abwärme genutzt werden. Passen Bedarf und Angebot nicht vollständig zusammen, kann ein Wärmespeicher die Lösung sein.
Je länger die Anlagen in Betrieb und je höher die Auslastungen sind, desto wirtschaftlicher ist die Technologie und je größer der Aufwand für Speicherung und Transport der Wärme ist, desto höher sind die Investitionskosten.
Wird ein sensibler Prozess nur mit Abwärme betrieben, ist es ggf. erforderlich, ein redundantes Wärmeerzeugungssystem bereitzustellen, falls die Abwärmequelle ausfällt.
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