Explosionsentkopplung stoppt Flammen und Druckwellen

Explosionsereignisse haben oft schwerwiegende Folgen für direkt und indirekt betroffene Mitarbeiter sowie die Anlagen. Versäumnisse aus der Planungsphase müssen im Explosionsfall mit ungleich größerem finanziellem und personellem Aufwand wettgemacht werden. Konstruktive Explosionsschutzmaßnahmen reduzieren die Auswirkungen auf ein unbedenkliches Maß. Nach der EU-Richtlinie 99/92/EG (ATEX 137, Betriebssicherheitsverordnung) sind bei der Planung einer Anlage gefährliche explosionsfähige Atmosphären im Rahmen einer Gefährdungsermittlung zu berücksichtigen. Die Richtlinie legt Mindestvorschriften zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit gefährdeter Arbeitnehmer fest. Im Fokus stehen dabei die Verhinderung einer explosionsfähigen Atmosphäre sowie die Vermeidung von jeglichen Zündquellen. Es muss ein Explosionsschutzdokument erstellt werden, das die Risiken ermittelt und bewertet. Außerdem erfolgt die Einteilung explosionsgefährdeter Bereiche in Zonen, in denen angemessene Maßnahmen zu definieren sind. Der Betreiber ist dafür verantwortlich, den bestehenden Gefahren vorzubeugen und mit Maßnahmen gezielt entgegenzuwirken.

Bei allen Fragen rund um den Explosionsschutz ist IEP Technologies der richtige Ansprechpartner. Die starken Marken Newson Gale für Erdungssysteme zur Vermeidung von Zündgefahren sowie Brilex bei Berstscheiben, verbreitern das Angebot an IEP-Komplettlöunter dem gemeinsamen Dach der Hoerbiger Safety Solutions. Damit Mensch, Umwelt und Anlagen optimal geschützt sind, müssen bereits konstruktiv geschützte Anlagen unter anderem explosionstechnisch entkoppelt werden. Die Entkopplung kann zum Beispiel durch Schnellschussschieber erfolgen. Dadurch wird im Ernstfall die Ausbreitung einer Explosion vermieden. Das Prinzip basiert auf der Verschließung von Rohrleitungen, die verschiedene Anlagenteile miteinander verbinden. Das ist insbesondere bei der Beförderung brennbarer Stoffe notwendig, um das angestrebte Schutzlevel zu erreichen und beizubehalten. Da die Übertragung von Explosionen nicht durch Druckwellen, sondern durch Flammen erfolgt, gilt es ganz speziell die Flammenfront zu stoppen. So wird eine Flammenstrahlzündung mit einem vorkomprimierten Druck in andere Anlagenteile und somit eine mögliche Sekundärexplosion vermieden. Der Schnellschussschieber verschließt in Millisekunden die Verbindungsrohrleitung zwischen den einzelnen Anlagenkomponenten. Sowohl die Explosionsdruckwelle als auch die Flammenfront werden somit unmittelbar vor dem Schieberblatt gestoppt. Darüber hinaus lassen sich Explosionsschutzventile einsetzen, die bei Überschreiten einer bestimmten Explosionsdruckwelle automatisch den Rohrquerschnitt luftdicht abschließen. Ventile werden bevorzugt bei Anlagen eingesetzt, die für den maximalen Explosionsdruck ausgelegt sind. Außerdem werden sie in Anlagenteilen eingesetzt, in denen ein reduzierter Explosionsdruck Schäden in geschlossenen Anlagenkomponenten verursachen kann.

Zusätzlich zu den gesetzlichen Vorgaben dienen unternehmenseigene Standards, die über grundsätzliche Vorschriften zum Explosionsschutz hinausgehen, einem höheren Sicherheitslevel. Sollte wider Erwarten ein Ereignis eintreten, ist es wichtig, dass alle Angestellten genauestens über die korrekten Verhaltensregeln informiert sind. Daran anknüpfend bietet es sich an, in regelmäßigen Abständen Übungen zum richtigen Verhalten im Notfall durchzuführen, damit alle mit der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen vertraut sind. Durchdachte Konzepte und die Implementierung passgenauer Explosionsschutzlösungen erfüllen nicht nur die gesetzlichen Bestimmungen und werden den erweiterten Schutzzielen gerecht, sie schützen im entscheidenden Moment Menschenleben.