Auch mechanische Komponenten sind integraler Bestandteil vieler automatisierter Sicherheitssysteme. Deshalb ist es notwendig, ihren Einfluss auf die Zuverlässigkeit der sicherheitstechnischen Funktionen genauso zu beurteilen wie denjenigen von elektrischen Komponenten. Derzeit wird das aufgrund der schwierigen Abgrenzung zwischen zufälligen und systematischen Ausfällen noch unterschiedlich gehandhabt. Doch das soll sich nun ändern.
Die Überwachung von Pumpen in industriellen Prozessen ist weit mehr als eine reine Schutzmaßnahme für das Pumpenaggregat. Neben der präventiven Wartung und...
Eine Grundnorm für funktionale Sicherheit (IEC 61508) gibt es zwar bereits, aber darin werden keine konkreten Vorgaben für Mechanik gemacht. Da liegt es also nahe, eine Norm zu erarbeiten, die diejenigen Aspekte, die bei der Ausführung von Sicherheitsfunktionen durch mechanische Komponenten zu berücksichtigen sind und eine entsprechende Methodik behandelt.
Neben der Ermittlung valider Fehlerraten für einen zu führenden quantitativen Nachweis der funktionalen Sicherheit sind dabei auch ein zum angestrebten Safety Integrity Level konformes System zur Vermeidung systematischer Fehler wie auch entsprechend eindeutige Informationen zu bestimmungsgemäßer Verwendung, Gebrauchsdauer und Instandhaltung zu beachten.
Gut zu wissen, dass Fachexperten aus Betreiber-, Gerätehersteller- sowie Überwachungs- und Zertifizierungsorganisationen gemeinsam an einem Standard zur funktionalen Sicherheit von Armaturen arbeiten, der auf die mechanischen Anteile eines Sicherheitssystems angewendet werden, auch wenn dieses nur teilweise aus mechanischen Komponenten besteht.
Endanwender und Systemintegratoren werden mithilfe der erarbeiteten Methodik und definierter Informationen seitens der Hersteller in die Lage versetzt, die Komponenten in ein sicherheitsbezogenes System zu integrieren und so den Safety Integrity Level für die Sicherheitsfunktion zu bestimmen und über den Anlagenlebenszyklus aufrecht zu halten.
Dabei werden bestehende Standards wie auch Empfehlungen aus Betreiberkreisen (wie insbesondere NE 106 „Prüfintervalle von PLT-Schutzeinrichtungen“) berücksichtigt und durch eine valide Methodik in der Anwendung für mechanischen Anteile eines Sicherheitssystems unterstützt.
Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit bringen die Experten in eine anstehende CEN-Sitzung (Europäisches Komitee für Normung) in London ein, um ein entsprechendes Work Item vorzuschlagen.