Die Yokogawa Electric Corporation hat bei weltweiten Endanwendern eine Umfrage zu den Aussichten auf industrielle Autonomie durchführen lassen. Das Ergebnis: Autonomer Betrieb ist im Kommen. Die Umfrage gibt einen detaillierten Überblick über zukünftige Trends in der Automatisierung und Autonomie, über Geschäftsprioritäten und Technologien, die in wichtigen Prozessindustrien wie Chemie, Pharmazie, Öl und Gas, Petrochemie und Energieerzeugung eingesetzt werden.
Bis 2023 mehr Automatisierung
64 % der Befragten gaben an, dass sie damit rechnen, bis 2030 autonome Abläufe in ihren wichtigsten Betrieben zu erreichen. 89 % sagten, dass ihre Unternehmen derzeit Pläne haben, den Grad der Autonomie in ihren Betrieben zu erhöhen. Was ihren derzeitigen Status betrifft, so gaben 64 % an, dass sie teilautonome oder autonome Betriebsprozesse durchführen oder in der Pilotphase sind, während 67 % bis 2023 eine erhebliche Automatisierung erwarten.
Schlüsselbereiche
Cybersecurity (51 %), Cloud, Analysen und Big Data (47 %) und künstliche Intelligenz (KI)(42 %) sind drei Schlüsselbereiche, in denen Unternehmen in den nächsten drei Jahren erhebliche Investitionen planen. Diese Initiativen werden Unternehmen in die Lage versetzen, schnellere Entscheidungen in einem größeren Bereich zu treffen.
Covid-19 wirkt wie Katalysator
Covid-19 hat möglicherweise der Förderung der autonomen Produktion einen starken Impuls gegeben. Eine Produktion, die ohne Personal vor Ort auskommt, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Mehrheit der Teilnehmer erwartet eine Steigerung ihrer Investitionen in autonome Betriebsprozesse als unmittelbare Folge der Covid-19-Pandemie.
Die Teilnehmer der Studie wurden auch gebeten, die wichtigsten Anwendungen einzustufen, in die sie infolge der Covid-19-Pandemie investierten. Demnach sind der Fernbetrieb und die Fernwartung als zwei der wichtigsten Anwendungen herausgestellt worden, für die die Prioritäten gestiegen sind, wobei 36 % bzw. 30 % der Teilnehmer sie ausgewählt haben. Die Möglichkeit, Arbeiten durchzuführen, ohne dass sich die Arbeitnehmer in einer gefährlichen Umgebung aufhalten müssen, bietet erhebliche Sicherheits- und Kostenvorteile.
Sicherheit der Arbeitnehmer
Die Umfrage deckte auch signifikante Unterschiede zwischen den Branchen hinsichtlich der Investitionsprioritäten für die Post-Covid-19-Zeit auf. Im Vergleich zu anderen Branchen legten beispielsweise die Teilnehmer der konventionellen Energieerzeugung und der Chemie/Petrochemie einen größeren Schwerpunkt auf Investitionen in die Sicherheit der Arbeitnehmer.
Regionale Trends
Die Umfrage zeigte auch regionale Unterschiede bei den Investitionen in neue Technologien und bei dem Tempo für die Umsetzung der industriellen Autonomie. Im Vergleich zu anderen Regionen ist der asiatisch-pazifische Raum am stärksten vom Übergang zur industriellen Autonomie betroffen. Die Umfrage ergab, dass der Anteil der Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum, die Investitionen in autonome Systeme für den Betrieb priorisieren, um 18 % höher liegt als in der zweitplatzierten Region. 71 % der Befragten im asiatisch-pazifischen Raum waren der Meinung, dass sie in zehn Jahren vollständig autonome Betriebsabläufe erreichen würden, verglichen mit nur 58 % in Nordamerika und 56 % in Westeuropa.
Das Fazit von Tsuyoshi Abe, Senior Vice President und Leiter der Marketing-Zentrale von Yokogawa, aus der Studie: „Die Forschungsstudie hat unseren Eindruck bestätigt, dass der Wandel von industrieller Automatisierung hin zur industriellen Autonomie, den wir IA2IA nennen, über das nächste Jahrzehnt hinweg an Dynamik gewinnen wird. Autonomer Betrieb wird als Trend durch Covid-19 beschleunigt, und Unternehmen werden entsprechend in verwandte Technologien investieren.“
Studie herunterladen
Die Umfrage „Global End-user Survey on the Outlook for Industrial Autonomy“ wurde zwischen Juni und Juli 2020 im Auftrag von Yokogawa durch das Forschungsunternehmen Omdia durchgeführt.