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Digital-Twin-Plattform geht an den Start

Ingenieure werden enorm entlastet
Digital-Twin-Plattform geht an den Start

Digital-Twin-Plattform geht an den Start
Meik Billmann, Geschäftsführer der IDTA Bild: Kirsten Seegmüller

Pünktlich zum Messeauftakt hat R. Stahl seine Digital-Twin-Plattform in Kombination mit digitalen Typenschildern online gestellt. Sie soll die Unternehmen nicht nur fit machen für die neue Ökodesign-Richtlinie der EU, die 2026 in Kraft tritt, sondern auch Ingenieure entlasten. Denn sie sind es meistens, die beim klassischen Datenaustausch über Excel & Co. die Kopierarbeit übernehmen. „Heute werden Materialinformation und Datenblätter händisch kopiert“, beschreibt Roland Dunker, Head of Digital Service bei R. Stahl, das Dilemma. Neben der personellen Ressourcenverschwendung ist das System vor allem fehleranfällig. „Ein standardisiertes Datenmodell mit einem automatisierten Datenfluss verhindert Kopierfehler“, so Dunker, „das ist ein Game Changer entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“ Möglich wird das durch den Einsatz von Verwaltungsschalen (Asset Administration Shell; AAS): Sie erleichtern die effiziente Datenübertragung – egal ob es sich um Einzelteile oder ganze Anlagen handelt.

„Digital Twins gibt es schon länger, mit hoch performanten Lösungen“, sagt Meik Billmann, Geschäftsführer der Industrial Digital Twin Association (IDTA). „Aber sie sind auf einzelne Bereiche beschränkt und oft proprietär.“ AAS soll den Standard für den durchgängigen Datenaustausch setzen.

Ein Beispiel ist die Fernwartung auf Ölplattformen: Musste man bisher die Angaben von Typenschildern auf einer Bohrinsel per Telefon durchgeben, reicht dann ein QR-Code. Nach dem Einscannen kann das Backoffice sofort eingreifen und das Problem lösen. Ein anderes Beispiel: Anlagenbetreiber werden per Newsletter über ein Firmware-Update informiert. Bei einer Prozessanlage mit 100.000 Assets geht dann die Suche los, ob und wo die Firmware installiert ist.

Der Anfang ist gemacht – nun geht es an die Umsetzung: „Die größte Herausforderung ist die Anwendung in der Industrie, weil man erst den entsprechenden Datenraum aufbauen muss, um ihn sinnvoll nutzen zu können“, sagt Billmann. „Die Softwerker sind auf dem Weg, jetzt kommen die Anwender.“ Datenintegrationsprojekte sind groß, und die Anlagenbetreiber müssen ihre eigene Tool-Landschaft adaptieren. „Es ist aber nicht so kompliziert, wie es sich anhört.“ Die größte Hürde liegt darin, die Unternehmen dazu zu bringen, in die Datenintegration zu investieren, die erstmal nur Geld kostet. „Aber dann sparen sie enorm.“ ks

R. Stahl

Halle 11.1, Stand C45

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