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Lauda mit klarer Strategie

Digitalisierung der Temperiertechnik weit vorangeschritten
Lauda mit klarer Strategie

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Der Temperiertechnikspezialist Lauda treibt die Digitalisierung des eigenen Produktportfolios konsequent voran. Wie etwa mit der digitalen Plattform Lauda.Live, mit der sich Temperiergeräte über eine Cloudanwendung in Echtzeit steuern, vernetzen und überwachen lassen. Auch das strategische Innovationsmanagement baut der Mittelständler weiter aus, arbeitet mit Start-ups zusammen und bindet kontinuierlich die Expertise externer Spezialisten ein.

Die Digitalisierung von Produktions- und Arbeitsprozessen nimmt in allen Unternehmen einen hohen Stellenwert ein, auch angetrieben durch die weltweite Pandemie, die viele Menschen zum Arbeiten aus der Ferne gezwungen hat. Die Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG gehört zum klassischen deutschen Mittelstand, ein typischer Hidden Champion aus Baden-Württemberg. Das Familienunternehmen in dritter Generation entwickelt, fertigt und vertreibt seit über 65 Jahren Geräte zum präzisen Temperieren von professionellen Anwendungen im Maschinen- und Anlagenbau, Forschung, Pharmaindustrie oder der Automobilindustrie. Doch auch hier wandeln sich die Anforderungen rasant, die die Kunden an das Unternehmen stellen. Die Herausforderungen, denen sich Lauda gestellt hat, waren daher vielfältig. Die Produkte des hochspezialisierten Nischenanbieters mussten intelligenter und vernetzter werden. Denn der Markt benötigt Services wie Remote Support, die Fernwartung von Geräten, maschinengestützte Diagnosen und automatisierte Selbstüberwachung.

Digitalisierung als Chance

Für Lauda bedeutete dies, Expertise in teilweise völlig neuen Bereichen zu entwickeln, um das Portfolio an Temperiergeräten fortwährend intelligenter zu machen und damit neue Möglichkeiten in der Anwendung zu schaffen. Dies beinhaltet beispielsweise die Konnektivität zu Cloud-Systemen und den Aufbau entsprechender digitaler Plattformen, aber auch das intensive Auseinandersetzen mit zukunftsweisender Technologie wie künstlicher Intelligenz, vor allem mittels Machine Learning und der Programmierung entsprechender Algorithmen. Neben dem Domänenwissen der bestehenden Mitarbeiter bedurfte es ebenso Expertise von außen – neue Mitarbeiter mit tiefen Kenntnissen der Informationstechnologie und Erfahrungen in der Entwicklung rein digitaler Produkte. Eine große Herausforderung für das etablierte mittelständische Unternehmen, das jedoch gute Voraussetzungen mitbringt, diese Aufgabe erfolgreich zu meistern. Denn der geschäftsführende Gesellschafter von Lauda, Dr. Gunther Wobser, hat zukunftsweisende Themen und Innovationsmanagement fest im Unternehmen etabliert und treibt die Digitalisierung des Unternehmens nicht erst seit seinem einjährigen Silicon-Valley-Aufenthalt im Jahr 2018 voran.

Digitalisierungsstrategie

Lauda verfolgt eine klare Digitalisierungsstrategie, die sämtliche Lauda-Geräte, darunter Prozessthermostate oder Umlaufkühler, mit der eigenen Cloud vernetzen soll. Lauda.Live ist das digitale Cluster dieser Produkte, über das die Kunden Zugriff auf ihre Temperiergeräte und -anlagen erhalten – weltweit und standortunabhängig. Um dies zu gewährleisten, baut Lauda eine Plattform mit eigenen Spezialisten und externen Partnern auf und arbeitet dabei mit Universitäten in Deutschland und Spanien zusammen, um etwa im Bereich der künstlichen Intelligenz Erfahrungen zu sammeln und neue Produkte zu schaffen. Für dieses Vorhaben konnte man viele Experten gewinnen und beschäftigt beispielsweise einen Doktoranden, der Algorithmen für die Selbstüberwachung (Predictive Maintenance) von Temperiergeräten programmiert. Auch das Thema der digitalen Sicherheit hat das Unternehmen bei der Entwicklung neuer digitaler Produkte und Plattformen fest im Blick. Beim Anschluss der Produkte an Lauda.Live setzt das Unternehmen beispielsweise auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Authentifizierung durch TLS-basierte Lauda Public Key Infrastructure (PKI) mit gerätespezifischen X.509-Zertifikaten sowie weitere Sicherheitsmechanismen nach aktuellem Stand der Technik gemäß den Empfehlungen von Microsoft Azure IoT.

Einführung agiler Projektstrukturen

Auch intern stellt sich Lauda bei der Entwicklung der digitalen Produkte einem intensiven Transformationsprozess. Für die Entwicklung von Lauda.Live hat das Familienunternehmen erstmals agile Projektstrukturen eingeführt. Das Heranführen und Mitnehmen der Mitarbeitenden an die für viele neuartige Scrum-Methodik mit regelmäßigen Sprints und direkter Kundeninteraktion ist dabei ein Eckpfeiler der Digitalisierungsstrategie bei Lauda.

Prozesse nachhaltig optimieren

Ursprünglich als kostenlose Zugabe angedacht, wurde im Verlauf der Entwicklung das Ziel definiert, mit digitalen Produkten tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Doch die digitale Strategie wird nicht allein zu Umsatzzwecken vorangetrieben. Als Weltmarktführer gehört es zum Anspruch des Unternehmens, die Digitalisierung der Temperiertechnik federführend voranzureiben. Die Digitalisierung soll Prozesse beim Kunden optimieren und vereinfachen. Mit Lauda.Live will man daher eine Plattform mit Mehrwert schaffen, mit langfristigen Kosteneinsparungen beim Kunden und bei Lauda. Angefeuert wird dieser Antrieb auch durch die nun bereits zwei Jahre anhaltende Corona-Pandemie. Gerade große Kunden des Temperierspezialisten hatten sich in den kritischen Phasen der Pandemie nahezu abgeschottet, um ihre Produktion zu sichern. Insbesondere dort sucht man nach Lösungen, wie Arbeitsprozesse von Präsenz entkoppelt werden können, und rüstet sich für Fernsteuerung und Fernwartung. Lauda.Live soll im Bereich der Temperiertechnik diese Lücke schließen.

Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG, Lauda-Königshofen


Autor: Enrico Bossart

Leiter Produktmanagement,

Lauda

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