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Menüko setzt auf energieeffiziente Technik

Neue Technik statt Ersatz
Menüko stellt Produktion zukunftsfähig auf

Seit über 50 Jahren stellt Menüko auf der Insel Usedom Kohl- und Fleischrouladen her. Inzwischen hat sich die Produktpalette vergrößert, die verschiedenen Rouladen, Klöße und Cordon Bleu gehen an die Industrie und den Lebensmitteleinzelhandel in ganz Europa. Weitgehend gleich geblieben ist der Produktionsprozess. Eigentlich wollte Menüko den veralteten Dampfkessel ersetzen und suchte Unterstützung bei der optimalen Dimensionierung. Herausgekommen ist aber etwas ganz anderes.

Menüko erzeugt derzeit mit einem gasbetriebenen Dampfkessel den Dampf für drei Verbraucher:

  • die Kochkesselanlage, in der heißes Wasser zum Garen der Hackfleischfüllung für Kohlrouladen bereitet wird,
  • die Mehrwagen-Kochkammer, in der die Kohlblätter für die Kohlrouladen im Dampf gegart werden,
  • die dampfbetriebene Behälter-Waschmaschine.

Analyse der vorhandenen Basis

Mittlerweile ist der Dampfkessel in die Jahre gekommen und muss ersetzt werden. Dabei war es das Ziel, mit der richtigen Dimensionierung die optimale Balance aus Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Weil der Betrieb mit rund 30 Mitarbeitern bei solchen peripheren Funktionen nicht über eigene Expertise verfügt, wand er sich an BFE. Das Angebot „Rent an Energy Manager“ passte perfekt für die projektbezogene Unterstützung.

Um sich ein detailliertes Bild der Situation zu machen, schaute sich ein BFE-Energiemanager gemeinsam mit dem Geschäftsführer und dem technischen Leiter von Menüko intensiv die Produktion und die Gegebenheiten vor Ort an. Auf dieser Basis erstellte er eine technische Analyse des Ist-Zustandes, nach acht Wochen erhielt Menüko mögliche Zukunftsszenarien. „Darunter war ein Ansatz mit einer völlig neuen Blickrichtung, auf die wir alleine sicher nicht gekommen wären“, erklärt Andreas Träbert, Geschäftsführer von Menüko.

Denn BFE hat nicht nur die aktuell benötigte Dampfmenge ermittelt, sondern auch hinterfragt, ob der Dampf tatsächlich überall benötigt wird, und daraufhin einen neuen Prozess ausgelegt.

Projekt Dekarbonisierung

Dieser Ansatz fußt auf der Erkenntnis, dass die Investition in eine neue Dampfkesselanlage nicht mehr wirtschaftlich ist: Einer der drei Dampfverbraucher, nämlich die Waschmaschine, war bereits durch eine elektrisch betriebene Anlage ersetzt worden. Die beiden verbleibenden dampfbetriebenen Anlagen sind perspektivisch ebenfalls zu ersetzen. Ursprünglich war geplant, diese vorerst wieder instand zu setzen.

Doch nach den Berechnungen von BFE lohnt es sich nicht, für diese beiden Verbraucher in einen neuen Dampfkessel zu investieren. Stattdessen ist es ökonomisch und ökologisch sinnvoll, auf eine dezentrale Wärmeerzeugung in Form von elektrischer Energie zu setzen. Anstelle der Dampfkesselanlage sind also die beiden Dampfverbraucher durch neue Anlagen auszutauschen, die mit Strom betrieben werden.

PV-Anlage sorgt für grünen Strom

Den Mehrverbrauch an Strom kann Menüko durch eine PV-Anlage teilkompensieren. Hierfür bieten die Dachflächen der Kühlhäuser sowie die Insel Usedom mit viele Sonnenstunden ideale Voraussetzungen. Hinzu kommt, dass der Kältebedarf der Kühlhäuser genau dann am höchsten ist, wenn auch der Ertrag der PV-Anlage sein Maximum erreicht.

„Das ist ein sehr sinnvoller und charmanter Ansatz, weil er gleich mehrere Problemlösungsansätze enthält“, so Andreas Träbert. „Durch den Wechsel von Gas zu vorwiegend selbst erzeugtem, grünem Strom begeben wir uns in einen zukunftsfähigen Dekarbonisierungsprozess, der jetzt einfach das Richtige ist. Gleichzeitig machen wir uns unabhängiger von den Energiemärkten.“

Fördermittel nutzen

Mit dem Konzept ist jedoch auch eine Herausforderung verbunden: Der Investitionsaufwand für die strombetriebenen Anlagen ist so hoch, dass der Betrieb ihn nicht alleine stemmen kann – vor allem nachdem die Kosten für Materialien und Anlagen wie auch für die Installation in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind. Gleichzeitig sind die Margen im Lebensmittelbereich sehr gering. „Deshalb können wir nur mit hoher Effizienz und Qualität wettbewerbsfähig sein und bleiben“, so Träbert. „Weil wir aber überzeugt davon sind, dass der Weg der richtige ist, haben wir zusammen mit BFE auch hierfür eine Lösung gesucht und gefunden.“

Über die Fördermittelberatung hat BFE relevante Förderprogramme identifiziert. Den Großteil der Kosten wird Menüko tragen, doch die Fördermittel stellen die Wirtschaftlichkeit des Projektes sicher. Das Förderprogramm ist derzeit noch in der Planungsphase, doch Menüko steht schon in den Startlöchern: Alle erforderlichen Angebote liegen bereits vor und sind reif für die Beauftragung. Sobald das Förderprogramm beschlossen ist, fällt der Startschuss und das Projekt kann dann zügig durchgeführt werden.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: BFE


Autor: Holk Schubert

Prokurist und Niederlassungsleiter Berlin,

BFE Institut für Energie und Umwelt

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