11.07.2013 – Chlor mit erheblich weniger Strom herzustellen – das schafft eine neue Technik von ThyssenKrupp und Bayer, die jetzt in die weltweite Vermarktung geht. Das Verfahren senkt den sehr hohen Energieaufwand zur Gewinnung der wichtigen Chemikalie gegenüber Standardprozessen um bis zu 30 %. Die neue Technik der Sauerstoffverzehr-Kathode (SVK) wird bei der Elektrolyse von Kochsalz eingesetzt, mit der 95 % des Chlors produziert wird. Das Element ist ein zentraler Grundstoff der chemischen Industrie und wird für rund zwei Drittel aller Erzeugnisse benötigt – unter anderem für Kunststoffe, Medikamente und Pflanzenschutzmittel.
Die SVK-Technik wurde zwei Jahre in einer Demonstrationsanlage am Bayer-Standort Krefeld-Uerdingen im industriellen Maßstab erprobt. Damit ist die Basis für die Vermarktung des Verfahrens gelegt. Die Entwicklungspartner ThyssenKrupp Uhde /Uhdenora und Bayer Material-Science haben sich darauf verständigt, die Technik weltweit anzubieten. In der Chlorindustrie besteht bereits deutliches Interesse.
Die neue Technik setzt auf dem sogenannten Membranverfahren in der Chlor-Alkali-Elektrolyse auf, das inzwischen Standard bei der Chlorherstellung ist. Hier werden aus Kochsalz und Wasser normalerweise Chlor, Natronlauge und Wasserstoff gebildet. Bei der SVK-Technik wird nun die beim Membranverfahren übliche Wasserstoff erzeugende Elektrode durch eine Sauerstoffverzehr-Kathode ersetzt. Durch die Zufuhr von Sauerstoff wird die Wasserstoffbildung an der Kathode, dem „Minuspol“, unterdrückt. Es entstehen nur noch Chlor und Natronlauge. Der Stromverbrauch wird um bis zu 30 % gesenkt.
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