“Kooperation basiert auf gemeinschaftlichen Werten und Vertrauen”, eröffnete Stephan Neuburger, CEO der Krohne Group die gemeinsame Pressekonferenz von Samson und Krohne in Frankfurt am Main. “Und genau dieses Vertrauen hat dazu geführt, dass wir heute hier stehen”. Wie gut die gemeinschaftlichen Werte harmonieren können, zeigt das erste Produkt des von Krohne und Samson eigens dafür gegründeten Joint Ventures Focus-on. Mit der Verkündung der Partnerschaft wurde erstmalig eine Innovation vorgestellt, die Ventil- und Messtechnik mit Diagnose- und Regelfunktionen in einem Gerät vereint. Diese Kombination aus Prozessinstrumentierung und -regelung bezeichnen die Partner als den weltweit ersten intelligenten Prozessknoten für die Prozessindustrie.
Krohne und Samson zu gleichen Teilen beteiligt
Focus-on soll fortan autonome Aktoren für die Prozessindustrie 4.0 entwickeln, produzieren und vermarkten. Krohne und Samson sind zu gleichen Teilen an dem Unternehmen beteiligt, dessen Sitz sich in Dordrecht in den Niederlanden. Die Basis für Focus-on bildet die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen, die seit über 25 Jahren weltweit in verschiedenen Projekten und Veranstaltungen gemeinsam auftreten. Der Ausbau zur strategischen Partnerschaft in der Prozessinstrumentierung und die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens wurde von den CEOs Dr. Andreas Widl, Samson, und Stephan Neuburger, Krohne, initiiert: „Im Zeitalter der Digitalisierung kann man große Innovationen nur gemeinsam stemmen“ zeigt sich Widl überzeugt, „hier kooperieren zwei Partner vertrauensvoll und auf Augenhöhe“. „Wir haben unsere Ideen zusammengeführt und daraus ist Focus-on entstanden, das mit dem intelligenter Prozessknoten als erstem Produkt unsere innovativen Ansätze zur dezentralen Regelung und zur vorausschauenden Wartung bündelt“ ergänzt Neuburger.
Sensorik, Aktorik und Regelung in einem Modul vereint
Die technologische Motivation zur Entwicklung des Moduls erläutert Dr. Thomas Steckenreiter, CTO, Samson: „Mit Focus-on gehen wir einen entscheidenden Schritt in Richtung der autonomen Fabrik, die autonom produziert und sich autonom optimiert.“ „Die adaptive Regelfunktion zu entwickeln war nur ein erster Schritt, viel wichtiger bleibt die Integration von Diagnosefunktionalitäten und künstlicher Intelligenz“ ergänzt Dr. Attila Bilgic, sein CTO Counterpart bei Krohne. „Unser autonomer Aktor kennt seinen aktuellen Zustand, kann zukünftige Zustände vorhersagen, er ist lernfähig und kann sich an Applikationen adaptieren.“
Der intelligente Prozessknoten vereint drei Funktionen: Sensorik, Aktorik und Regelung. Das Modul misst den Durchfluss in einer Rohrleitung und regelt seine Ventilfunktion eigenständig entsprechend der vorgegebenen Sollwerte. Das wird die Produkt die Anlagenkomplexitität deutlich verringern. Wesentliche weitere Vorteile sind eine bessere und effizientere Kontrolle der Ressourcen und die Möglichkeit, mittels umfangreicher Diagnosefunktionen einen Prozess zu optimieren. Durch die integrierte Messsensorik für Durchfluss, Temperatur und Druck kann das Gerät z. B. Kavitation erkennen und vorhersagen. Eine erhöhte Belastung und der Verschleiß des Ventils und der Rohrleitungen können so vermieden bzw. deutlich reduziert werden. Anlagen sind somit länger und unterbrechungs- und stillstandsfrei zu betreiben. Der Verkaufsstart für den intelligenten Prozessknoten ist für das erste Quartal 2020 angekündigt.