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Der Prozess der Rohrumformung gilt in der Hydraulik seit Jahren als wegweisend und ersetzt zunehmend herkömmliche Verbindungssysteme. Doch auch die chemische Industrie sucht stetig nach Weiterentwicklung in der Verbindungstechnik für sensible Fluidsysteme. Das Wipperfürther Unternehmen Voss Fluid verfügt über langjährige Erfahrung mit Rohrumformlösungen und überträgt dieses Know-how mit Voss Lok 40 jetzt auch in neue Branchen. Einsatzgebiete des Voss-Lok-40-Systems sind alle Branchen, in denen 40°-Anwendungen Verwendung finden. Dazu zählen neben der Chemie und Petrochemie auch Bereiche wie die Pharmazie sowie die Öl- und Gasbranche. Ihnen allen ist gemein, dass sie sensible Medien unter einem anspruchsvollen Handling einsetzen. Tritt etwa Gas aus, bemerken Mitarbeiter das unter Umständen nicht – oder erst dann, wenn es schon zu einer Gefahrensituation oder gar konkreten gesundheitlichen Schäden gekommen ist. Deshalb ist es essenziell, selbst geringe Leckagemengen zu vermeiden.
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Ein Anwendungsgebiet, das zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist der Bereich alternativer Antriebe durch CNG (Compressed Natural Gas) oder Wasserstoff- bzw. Brennstoffzellen. Um sich hier zu bewähren, wurde das Voss-Lok-40-Rohrumformsystem
einem anspruchsvollen Zertifizierungsverfahren unterzogen, für den Einsatz geprüft und bereits freigegeben.
Umformung in wenigen Sekunden
Um eine ernst zu nehmende Alternative zu Klemmringsystemen darzustellen, sollte das System eine einfache und sichere Drehmomentmontage möglich machen. Insgesamt sollten Anwender von einer höheren Prozess- und Leckagesicherheit profitieren.
All dies ist bei Voss Lok 40 der Fall. Zudem garantiert der Hersteller Voss Fluid eine
hohe Feinstdichtheit bei Nenndrücken bis 700 bar. Vor allem der maschinelle Rohrumformprozess schließt aufgrund der automatischen und überwachten Umformung
Fehler nahezu aus. Für die Durchführung des Umformprozesses wird die zugehörige Voss-Lok-40-Umformmaschine benötigt. Der gesamte Umformprozess dauert je nach Rohrgröße nicht länger als 3 bis 5 s. Dazu legt der Monteur zunächst die Länge des Rohrs aus. Da das Rohr durch den folgenden Umformungsprozess kürzer wird,
addiert er ein entsprechendes Aufmaß, um die benötigte Länge zu erreichen. (Die Konstruktionsmaße kann der Monteur den Produkttabellen entnehmen.) Das Rohr muss vor der Umformung leicht entgratet und sauber rechtwinklig abgesägt werden.
Die versilberte Überwurfmutter wird zunächst auf das Rohr aufgeschoben und die Voss-Lok-40-Umformmaschine mit dem passenden Werkzeug bestückt. Das Vormontagegerät fährt nun eine Referenzfahrt und erkennt automatisch, welches Werkzeug in welcher Größe eingelegt ist. Dann fährt das Vormontagegerät in die Startposition. Der Monteur schiebt die Rohrleitung bis zum Anschlag in die Voss-Lok-40-Umformmaschine. Sobald er den Startknopf drückt, spannt die Maschine das Rohr mithilfe der Spannbacke. Die Umformeinheit fährt vor und beginnt mit der Anformung der 40°-Rohrkontur. Während der laufenden Umformung werden alle relevanten Parameter gemessen und die Maschine erkennt den Fortschritt im Umformprozess automatisch. Ist die Umformung abgeschlossen, öffnet sich die Klemmbacke und das Rohr kann entnommen werden. Die Maschine fährt jetzt erneut in die Startposition und das andere Ende des Rohrs kann nach demselben Prinzip umgeformt werden.
Am Montageendpunkt erfolgt bei der Voss-Lok-40-Umformung zudem ein kontrollierter und spürbarer Kraftanstieg, wodurch sich Montagefehler auch bei der Endmontage vermeiden lassen. Im Gegensatz zur Klemmringverschraubung reduzieren sich außerdem die Material- und Lagerkosten, da Komponenten für die Abdichtung eingespart werden können. Nicht zuletzt verringert sich auch die gesamte Montagezeit um rund 66 %. Anwender sparen also nicht nur Geld, sondern auch Zeit.
Da Voss Lok 40 durch den Verzicht auf Klemmringe ein neuartiges System darstellt und einzigartig auf dem Markt der hydraulischen Verbindungstechnik ist, besteht ein hoher Beratungsbedarf. Auf Wunsch besuchen Voss-Ingenieure Interessenten deshalb direkt vor Ort und erklären die gesamte Voss-Lok-40-Lösung in allen Details. Zudem bietet das Unternehmen seinen Anwendern umfängliche Montageschulungen an, um diese gezielt auf das Voss-Lok-40-System einzustellen.
Aktuelle Zertifizierungen
Dass Voss Lok 40 nachweislich höchste Anforderungen an Montage- und Leckagesicherheit erfüllt, bestätigen auch kürzlich erfolgte Zertifizierungen des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) und der internationalen Schiffsbau-Klassifikationsgesellschaft DNV-GL. Inklusive der Zulassung vom TÜV Rheinland hat Voss Lok 40 damit von den wichtigsten nationalen und internationalen Zulassungsgesellschaften Zertifikate erhalten. Das System dichtet zuverlässig bei Wasserstoffanwendungen bis 700 bar Betriebsdruck und Temperaturen von -40 bis +120 °C. Die Prüfer des
TÜV Rheinland unterzogen das Produkt entsprechend einer Reihe von anspruchsvollen Tests nach EC 79. So wurde unter anderem ein Test nach 25-facher Wiederholmontage durchgeführt. Voss Lok 40 erfüllte weiterhin die sehr hohen Dichtheitsanforderungen. Der DVGW testete Voss Lok 40 zudem unter starken Einflüssen wie beispielsweise Vibrationen sowie auf die Zug- und Druckimpulsfestigkeit und erteilte dem System abschließend die Zulassung für den Transport von Druckluft, Gas und Flüssiggas in Deutschland. Aufgrund der Zertifizierung im Bereich Wasserstoff eignet sich Voss Lok 40 auch für den Einsatz in alternativen Antriebssystemen. Die Rohrumformlösung entspricht den Dichtigkeitsanforderungen der europäischen Regelung ECE R110 und ist für die Umformung spezieller Bauteile, die in Kraftfahrzeugen mit CNG-Antrieb Verwendung finden, genehmigt. Verfügbar ist das Voss-Lok-40-System in verschiedensten Bauformen für Rohre mit einem Außendurchmesser von 6 bis 22 mm. Die Verschraubungskomponenten sind standardmäßig aus Edelstahl 1.4404 gefertigt, auf Wunsch in Sonderwerkstoffen erhältlich und mit diversen Rohrmaterialien kombinierbar.
Voss Fluid GmbH, Wipperfürth