Bei dem webbasierten Prozessleitsystem Simatic PCS neo handelt es sich um eine vollkommen neu entwickelte Systemsoft-ware, die den Unternehmen der Prozessindustrie interessante Möglichkeiten im Zeitalter der Digitalisierung erschließt. Hierzu gehören beispielsweise die globale, webbasierte Zusammenarbeit beim Engineering und im Betrieb sowie eine intuitive Bedienung mit allen relevanten Informationen in einer einzigen Workbench.
Anwender profitieren von einer intuitiv zu bedienenden grafischen Oberfläche (GUI): Jede Anwendung ist mit nur wenigen Klicks erreichbar. Die Workbench von Simatic PCS neo ermöglicht jederzeit einen einfachen Wechsel zwischen der Engineering- und Monitoring-&-Control-Ansicht. Das durchgängig objektorientierte Datenmodell erhöht die Effizienz und Qualität über den gesamten Anlagenlebenszyklus.
Globale Zusammenarbeit erleichtert
Simatic PCS neo erleichtert die globale Zusammenarbeit von sämtlichen Projektbeteiligten. Der Zugriff auf Informationen ist zu jeder Zeit und von jedem Standort einfach und schnell über eine geschützte Internetverbindung möglich. Ein webbasiertes, paralleles Arbeiten einer beliebigen Anzahl von Anwendern erfordert daher keine lokale Softwareinstallation. Die Basis dafür legt eine klare Rechte- und Rollenverwaltung. Konsistente Informationen stellen das objektorientierte Datenmanagement sowie ein klares Sessionskonzept zu jeder Zeit sicher. Simatic PCS neo besitzt eine offene und flexible Architektur, in der modulares Engineering mit der Unterstützung von Module Type Packages fest integriert ist. Höchste Skalierbarkeit ermöglicht den Einsatz der Leittechnik von kleinen Prozessmodulen bis hin zu den größten Anlagen der Welt. Möglich wird dies durch eine maximale Wiederverwendbarkeit von Engineering Codes für ein einfaches Scale-up und die Anpassung an unterschiedliche Anlagengrößen.
Simatic PCS neo wird den Anforderungen der IEC-62443-Norm entsprechen. Es setzt das bekannte mehrstufige Sicherheitskonzept „Defense-in-depth“ nachhaltig um. Darüber hinaus erfüllt das System konsequent die in der Charter of Trust definierten Vorgaben. Die Systemsoftware von Simatic PCS neo nutzt das kürzlich innovierte Hardware-portfolio und die Applikationsarchitektur des leistungsfähigen, umfangreichen Prozessleitsystems Simatic PCS 7 Version 9. Damit bringt das Unternehmen Investitions- und Know-how-Schutz sowie den Vorteil des neuen Systems in Einklang.
Zeiteinsparung im Engineering
In der neuen Version 10.3 seiner CAE-Softwarelösung Comos für die Prozessindustrie legt Siemens den Schwerpunkt auf Effizienzsteigerungen im Engineering. Mit dem enthaltenen neuen Comos-Engineering-Portal lassen sich Engineering-Prozesse stark verkürzen. Das Portal ist in Comos direkt über den Product Selector erreichbar. Dort trägt der Anwender alle Anforderungen, die sein Bauteil erfüllen muss, ein und wählt aus dem vorgeschlagenen aktuellen Produktangebot unterschiedlicher Hersteller das Passende aus. Nach dem Download aller notwendigen Informationen werden aus dem Engineering-Portal alle Datenblätter und Spezifikationen in Comos importiert. So lässt sich beispielsweise ein ausgewähltes Kabel ohne ein aufwendiges und zeitintensives Customising einfach und schnell in einen Stromlaufplan integrieren. Alle Informationen und Dokumente werden dem Bauteil in Comos dabei direkt zugeordnet. Das spart Zeit im Engineering und Material- und Stücklisten lassen sich mühelos generieren. Mögliche Fehlerquellen werden verringert und somit die Kosten für Fehlbestellungen reduziert. Das Comos-Engineering-Portal ist in deutscher, englischer und chinesischer Sprache verfügbar.
Höhere Flexibilität und Mobilität
Ab sofort kann der Anwender die Webapplikation von Comos individuell an seine Bedürfnisse anpassen. So lassen sich Engineering-Daten aus Comos einfach integrieren, editieren, validieren und zurück nach Comos importieren. Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität und Mobilität in der Gestaltung von Arbeitsabläufen. Auch lassen sich ab der Comos-Version 10.3 Objektabfragen erstmals in der Comos-Webapplika-tion editieren und Massenbearbeitungen durchführen. Der neue 2-D-Client macht es möglich, Objekte ohne vorherige Revisionierung in Comos Web aufzurufen. Die Daten bleiben so stets auf dem aktuellen Stand und können nahtlos in 1-D, 2-D oder 3-D visualisiert werden. So erhält der Anwender höchste Transparenz und minimiert gleichzeitig Fehlerquellen.
Zudem ist mit der zentralen Datenhaltung in Comos und der Verwendung von intelligenten Templates ein modulares Engineering durchgängig für alle Fachbereiche umsetzbar – von der Angebotserstellung über das Engineering bis hin zum Projektabschluss. Durch die Nutzung intelligenter Module verfügen Planer und Betreiber über eine hohe Angebots- und Planungseffizienz.
Edge-Funktionalität verbessert
Die Operations-Intelligence-Software XHQ von Siemens ermöglicht den Zugriff auf Informationen sowie den Zugang zum digitalen Zwilling und unterstützt das Situationsbewusstsein wie auch die Entscheidungsfindung. Mithilfe dieser Software erhalten Benutzer die Informationen, die sie zu einem bestimmten Zeitpunkt auf eine bestimmte Art benötigen. Die Basistechnologie der aktuell auf der Hannover Messe vorgestellten XHQ-Version 6.0, die sich durch eine verbesserte Leistung und optimierte Benutzerfreundlichkeit auszeichnet, ist in der Prozessindustrie seit mehr als 15 Jahren weltweit im Einsatz. Mit der neuen Version profitieren Benutzer von zahlreichen Verbesserungen wie beispielsweise der Edge-Funktionalität.
Durch die End-to-End-verschlüsselte Standortintegration und die leichte Installation ist der einfache und sichere Zugriff auf weltweit verteilte Daten sämtlicher Produktions- und Unternehmensebenen möglich. Die neue Version ermöglicht zudem verbesserte Betriebsabläufe, da sich Engineering-Daten einfach integrieren lassen: Die Schnittstellen zu Drittanbieter- und Siemens-Lösungen wie Comos, Comos Walk-inside, Plantsight oder Teamcenter wurden optimiert und lassen sich problemlos in das System integrieren. Darüber hinaus ist der neue HTML5-basierte Webbrowser-Client mit bestehenden Lösungen kompatibel. Die Version 6.0 der XHQ-Software erfordert kein Java-Browser-Plug-in (Java-Applet) mehr für die vollständige Desktop-Umgebung, d. h., sie kann als HTML5-kompatible Browserlösung ausgeführt werden. Durch die Unterstützung der Servervirtualisierung ist es zudem möglich, mehrere Betriebssysteme auf einem einzigen physischen Server auszuführen. Dies steigert die Unternehmenseffizienz sowie die Gesamtperformance.
XHQ ermöglicht die einfache Integration von Analysen und Anwendungen, womit sich Datenmuster erkennen und interpretieren lassen, um auf diese Weise die Geschäftsentwicklung optimieren zu können. Die Version 6.0 bringt zudem weitere Verbesserungen bei der Integration von Mindsphere, dem offenen IoT-Betriebssystem von Siemens, und bei der Einbindung von Drittanbieterlösungen wie beispielsweise Seeq, einer Anwendung für die Prozessdatenanalyse. Darüber hinaus wurde die Cloud-Unterstützung und das Performance-Management verbessert sowie zahlreiche IT- und Navigations-Updates durchgeführt.
Die Software lässt sich mit jeglichen Datenformaten, wie 2-D, 3-D oder anderen, sowie mit verschiedenen Quellen wie Datenbanken, Historians, Instandhaltung, Enterprise Resource Planning (ERP), Qualitätsmanagement, Supply-Chain-Management und vielen anderen verbinden. XHQ organisiert die Daten und setzt sie in einem Informationsmodell in Zusammenhang, sodass Echtzeitinformationen einheitlich überblickt werden können. Interaktive und frei konfigurierbare Anzeigen wie Dashboards und Diagramme ermöglichen es dem Benutzer, jederzeit auf dem Desktop oder einem mobilen Gerät zu verfolgen, was geschieht.
Suchwort: cav0619siemens
Günter Eckhardt
Chefredakteur