Die Dickow-Pumpenbaureihe NKX ersetzt die bisherige Thermalölumwälzpumpe NKL s. Die Außenabmessungen beider Pumpentypen sind identisch und daher austauschbar. Die Abmessungen und der Leistungsbereich der Zentrifugalpumpen entsprechen der DIN EN 733.
Die NKX-Pumpe wird als Umwälzpumpe für Wärmeträgeröle in industriellen Heizanlagen eingesetzt. Die maximalen Fördermengen liegen bei ca. 400 m³/h, die maximalen Förderhöhen bei ca. 90 m. Der Lagerträger mit angebautem Kühler ist speziell zur Förderung von Wärmeträgerölen konzipiert. Mit der veränderten Konstruktion kann die Einsatzgrenze auf 350 °C erhöht werden, ohne zusätzliche Kühlung. Die Pumpe lässt sich somit auch in Bereichen einsetzen, bei denen bisher doppeltwirkende Gleitringdichtungssysteme notwendig waren. Der maximal zulässige Betriebsdruck an der Gleitringdichtung beträgt 10 bar. Die NKX ist eine einstufige, einflutige Spiralgehäusepumpe in horizontaler Bauart, mit axialem Saugstutzen und achsmittigem, senkrecht nach oben zeigendem Druckstutzen. Der komplette Lagerträger einschließlich Laufrad, Wellenabdichtung und Kühler bildet eine Montageeinheit und kann nach Entfernen der Gehäuseverschraubung ohne Demontage der Rohrleitung ausgebaut werden. Bei Einsatz von Ausbaukupplungen kann bei Demontage des Lagerträgers auch der Antriebsmotor fest auf der Grundplatte verschraubt bleiben. Um die Einsatzgrenze der Pumpe zu erhöhen, ist die Gleitringdichtung so angeordnet, dass sie in einem Bereich geringer thermischer Belastung liegt und nur ein geringer Austausch des Wärmeträgers zwischen Pumpengehäuse und Gleitringdichtungsraum stattfindet.
Unterschiedliche Anschlussflansche
Das aus einem Teil bestehende, radial geteilte Spiralgehäuse besitzt stabile, angegossene Füße zur Befestigung auf der Grundplatte. Die Anschlussflansche sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich, PN 10 bzw. PN 16 nach EN 1092 oder Class 150 nach ASME B16.5. Der Auslegungsdruck der Gehäuse ist 16 bar bei 350 °C. Die Abdichtung des Fördermediums zur Atmosphäre erfolgt durch gekammerte, asbestfreie Flachdichtungen.
Die NKX-Pumpe besitzt geschlossene Laufräder, die aus einem Stück gegossen und mittels Drosselspalt und Entlastungsbohrungen hydraulisch so entlastet sind, dass die auftretenden Restschübe minimal sind. Alle Laufräder werden dynamisch, gemäß DIN ISO 1940/Teil 1 mit der Mindestgütestufe G 6.3 gewuchtet, sodass ein ruhiger, vibrationsfreier Lauf der Pumpen gewährleistet ist. Die Laufräder sind frei fliegend auf der Pumpenwelle angeordnet und werden mit Passfedern und Laufradmuttern gesichert. Die Pumpenwellen sind so ausgelegt, dass die zu übertragenden Leistungen sicher beherrscht werden. Geringe Durchbiegungen garantieren überkritisches Drehzahlverhalten in allen Betriebsbereichen.
Kühl- und Entgasungssystem
Vor der Inbetriebnahme wird die Pumpe über die angeschlossenen Rohrleitungen befüllt. Durch den Start der Antriebsmaschine wird der interne Entlüftungsmechanismus in Gang gesetzt. Dieser erzeugt einen konstanten Druckaufbau und damit einen permanenten Zirkulationsstrom um die Gleitringdichtung, zur Abfuhr der Reibungswärme über den angeschlossenen Rohrkühler. Dieser gibt die Wärme an die Umgebung ab und ein angebauter Axiallüfter sorgt für ausreichenden Luftaustausch. Die ständige Entlüftung des Gleitringdichtungsraums bzw. die Abfuhr gasförmiger Leichtsieder erfolgt unmittelbar nach dem Eintritt in den Rohrkühler durch einen integrierten Gasabscheider. Das separierte Gas wird durch eine im Lagerträger eingebaute Fördereinrichtung in Richtung Spiralgehäuse abgeführt und oberhalb des unmittelbar hinter dem Laufrad sitzenden Gleitlagers in das Spiralgehäuse eingespeist. Dort wird das Gas vom Förderstrom der Pumpe mitgenommen.
Lager mit langer Lagerlebensdauer
Das verbaute dauerfettgeschmierte, externe Kugellager kann die auftretenden Axialkräfte sicher aufnehmen und erreicht durch die niedrige Lagertemperatur von maximal 100 °C auch unter extremen Belastungsverhältnissen eine lange Lagerlebensdauer. Eine Nachschmierung ist nicht notwendig. Die zweite Lagerstelle ist ein SiC-Gleitlager hinter dem Laufrad. Diese Lagerung hat sich in Magnetpumpen tausendfach bewährt und läuft durch den harten Werkstoff nahezu ohne Verschleiß. Die Abdichtung zur Atmosphäre erfolgt mittels einer einfachwirkenden Gleitringdichtung mit O-Ringen. Bei eventuellen Schäden an der Gleitringdichtung wird die Leckage durch eine integrierte Abführung abgeleitet. Dies verhindert auch eine Beschädigung des Wälzlagers. Es ist keine manuelle, externe Befüllung und Entlüftung des Gleitringdichtungsraums notwendig. Die Pumpe ist selbstentlüftend. Durch die fehlende Entlüftung ist kein austretendes Öl aufzufangen und zu entsorgen, außerdem entfällt eine Gefährdung des Bedienpersonals. Selbst bei höheren Gleitringdichtungstemperaturen wird die Gefahr der Ölkohlebildung durch fehlenden Sauerstoff reduziert. Die Kühlung erlaubt einen Betrieb der Pumpe bis zu 3500 min-1.
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