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Schraubenspindelpumpen als Replacement-Variante

Andere Pumpentechnologien in chemischen Anwendungen ersetzen
Schraubenspindelpumpen als Replacement-Variante

Schraubenspindelpumpen werden aufgrund ihrer hygienischen Eigenschaften und ihres totraumfreien Designs bislang bevorzugt in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eingesetzt. Die neu entwickelte Chemspin-Baureihe von Jung Process Systems zielt auf einen komplett anderen Bereich. Diese spezielle Schraubenspindelpumpe aus Edelstahl wurde für den anspruchsvollen Einsatz in der chemischen Industrie entwickelt und kann dort andere Pumpentechnologien ersetzen.

Die schonende Förderung, sowie die sehr gute Reinigbarkeit machen Schraubenspindelpumpe zur bevorzugten Technologie für eine Vielzahl von hygienischen Anwendungen. Von Vorteil ist dabei, dass Schraubenspindelpumpen sowohl für die eigentliche Produktion als auch für anschließende Spülvorgänge eingesetzt werden können. Mit der Chemispin-Baureihe lassen sich diese Eigenschaften in einem anderen Umfeld und unter anderen Rahmenbedingungen nutzen.

Alle produktberührten Komponenten der Chemspin-Schraubenspindelpumpe werden aus besonders beständigem, austenitischem Edelstahl in der eigenen Fertigung hergestellt und unterliegen strengsten Qualitätskontrollen. Um eine besonders hohe Beständigkeit und Verschleißfestigkeit zu erreichen, werden – nicht nur für den Einsatz in der chemischen Industrie – die Förderschrauben diffusionsgehärtet. Ausgestattet sind die Pumpen mit einer ganzen Reihe an Features, die die Chemspin zu einer multifunktionalen Pumpe für den industriellen Einsatz macht.

Rotierende Verdrängerpumpen

Schraubenspindelpumpen gehören zu der Gruppe der rotierenden Verdrängerpumpen. Anders als z. B. bei Drehkolben- oder Zahnradpumpen, bei denen das Produkt radial durch die Pumpe gefördert wird, wird bei Schraubenspindelpumpen das Medium extrem schonend axial durch die Kammern der Förderschrauben geschoben. Dadurch kann das Produkt nahezu pulsationsfrei zur nächsten Prozessstufe gelangen, ohne dabei zu degenerieren. Ein ungewünschtes Aufschäumen oder ein starkes Scheren des Fluids wird durch dieses sehr schonende Förderprinzip zuverlässig vermieden.

Die Förderschrauben arbeiten komplett kontaktlos und werden außerhalb des Förderraumes synchronisiert, sodass keine Kontamination des Produktes durch Abrieb oder ähnliches erfolgen kann. Mit einer entsprechenden Wellendichtung ist die Chemspin auch für Trockenlauf geeignet. Da der Lagerträger fremd- und nicht fördermediengeschmiert ist, können Trockenlaufschäden sicher verhindert werden.

Für das Replacement konstruiert

Die Chemspin-Baureihe wurde als Replacement-Baureihe konstruiert, um dem Anwender einen einfachen und unkomplizierten Wechsel auf eine andere Pumpentechnologie zu ermöglichen. Anschlüsse und Größen können flexibel gestaltet und realisiert werden. Das hat den Vorteil, dass bestehende Rohrleitungen und Anschlussflansche ohne wesentliche Umbauten weiterverwendet werden können. Die Pumpen können sowohl horizontal als auch vertikal installiert werden. Auch die Wandmontage oder die Montage auf einem mobilen Wagen ist möglich.

Aufgrund der Konstruktionsweise der Pumpen steht ein breiter Regel- und Drehzahlbereich zur Verfügung. Je nach Anwendung und Baugröße können Volumenströme zwischen 0,1 und 350 m3/h erreicht werden. Aktuell stehen 5 Baugrößen zur Verfügung.

Niedrige NPSH-Werte

Unabhängig von der Pumpentechnologie führt Kavitation zu starken Schäden und Verschleiß an den Pumpenbauteilen und daraus resultierend zu Wirkungsgradverlusten. In der Chemspin treten bauartbedingt nur sehr niedrige NPSH-Werte auf, wodurch das Kavitationsrisiko auf ein absolutes Minimum gesenkt wird. Typisch sind Werte unter 1 m, wobei sich durch entsprechende Modifikationen auch Werte bis 0,5 m realisieren lassen. Der NPSH-Wert bleibt auch bei Fördermengen gegen Null gering und steigt mit steigender Drehzahl nur moderat an. Die Pumpe ist damit besonders verschleißarm und gewährleistet eine hohe Verfügbarkeit und Prozesssicherheit. Das Ansaugverhalten der Chemspin ist analog zu dem einer Seitenkanalpumpe. Bei Abdichtung der internen Spalte durch das Fördermedium können Saughöhen bis zu 9 m realisiert werden.

Gas- oder partikelbeladene Fluide

Besonders interessant dürfte die Pumpe für Anwender sein, die gas- oder partikelbeladene Fluide fördern möchten. Der im Fluid mitgeförderte Gasanteil kann bei der Chemspin bis zu 60 % betragen, ohne dass das in der Pumpe zu Problemen führt. Auch Partikel wie zum Beispiel Glasperlen, die unter anderem Bestandteil in Unterbodenschutz-Rezepturen sind, werden ebenfalls schonend und ohne Degenerierung mitgefördert.

Für Anwendungen mit klebrigen oder kritischen Medien ist die totraumfreie Ausführung von Vorteil. Durch die hervorragenden Reinigungsmöglichkeiten der Pumpe können schnelle Chargenwechsel mit geringem Aufwand und mit wenig Produktverlust betrieben werden. Die Kreuzkontamination unterschiedlicher Chargen wird durch Spülung der Pumpe im eingebauten Zustand vermieden. Die einfache Reinigung ist zudem ausschlaggebend für einen sicheren Service an der Pumpe im Falle einer Inspektion oder Instandsetzung. Gerade bei kritischen Medien bringt die Reinigung in der Anlage einen enormen Vorteil mit sich. Mit einer geeigneten Reinigungs- und Spülprozedur ist nach dem Ausbau der Pumpe aus der Anlage keine zusätzliche, manuelle Dekontamination erforderlich.

Verschiedene Wellendichtungen

Abgedichtet wird die Chemspin abhängig von den Anforderungen der Anwendung, dem Fluid und dem Prozess durch unterschiedliche Wellendichtungsvarianten. Dabei stehen auch Dichtungen zur Verfügung die für einen eventuellen Trockenlauf der Pumpe geeignet sind. Dafür werden gespülte Gleitringdichtungen oder Lippendichtungen eingesetzt. Bei der Entwicklung des Dichtungssystems wurde auf eine besonders benutzerfreundliche Ausführung geachtet. Alle Dichtungen sind im Semi-Cartridge-Design ausgeführt. Das bedeutet, dass innerhalb einer Pumpenbaugröße jede Dichtungsvariante per Plug & Play einfach gegen eine andere Ausführung ausgetauscht werden kann.

Jung Process Systems, Kummerfeld

Halle 8.0, Stand F27


Autor: Henning Grönwoldt-Hesse

Vertriebs- und Technische Leitung,

Jung Process Systems

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