Startseite » Chemie » Schüttguttechnik (Chemie) »

Doppelt gefiltert schützt besser

Zweistufige Filtrationsanlage bewahrt Membranfilter vor Verschmutzung
Doppelt gefiltert schützt besser

Doppelt gefiltert schützt besser
Bei der Öffnung des Schmutzablassventils wird partiell über den Düsenspalt der Rückspüldüse die zwangs- weise Abführung des Schmutzes bei gleichzeitig kontinuierlicher Filtration gewährleistet. Nach Ablauf der eingestellten Spüldauer schließt das Schmutzablassventil selbstständig und die Spülung ist beendet.
Die Qualität des Rohwassers hat sich in europäischen Gewässern in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dadurch haben sich Kleinstlebewesen wie beispielsweise die Larven der Zebramuschel oder der Lungenschnecke Physia Fontas wieder angesiedelt. Sie stellen allerdings eine große Gefahr für moderne Membranfiltrationsanlagen dar und müssen aus dem Zulaufwasser entfernt werden. Hierzu eignet sich eine zweistufige Filtrationsanlage.

Dipl.-Ing. Alexander Matosovic

Membranfiltrationsanlagen bieten heutzutage eine maximale Membranfläche bei minimalem Platzbedarf. Dadurch reduzieren sich die Abstände zwischen den einzelnen Filterflächen. Dieser Effekt wird quantifiziert durch sehr kleine Spacerabstände bei den Spiralwickelmodulen oder feinste Kapillardurchmesser der Kapillarhohlfasermodule. Die Abmessungen dieser kleinsten freien Querschnitte erfordern bei der Vorbehandlung des Zulaufwassers Filterfeinheiten zwischen 30 und 150 µm. Gleichzeitig kommen in europäischen Gewässern wieder vermehrt Kleinstlebewesen im Rohwasser vor. Diese stellen eine große Gefahr für nachgeschaltete Systeme dar, da sie auch unter sehr widrigen Umständen lebensfähig sind. Für den Betreiber einer Membranfiltrationsanlage bedeutet dies, dass bei einer vergleichsweise hohen Partikelfracht sehr kleine Filterfeinheiten realisiert werden müssen. Die Illusion, dies mit einer einzelnen Filterstufe wirkungsvoll und zuverlässig umsetzen zu können, verschwindet in der Praxis meist nach kurzer Zeit.
Vorteilhafte Lösung
In vielen Fällen ist es daher besser, eine zweistufige, automatische Filtration einzusetzen. Die höheren Anschaffungskosten sind in der Regel durch die verbesserte Verfügbarkeit und den geringen Wartungsaufwand gerechtfertigt.
Die erste Stufe dieser Filtrationsanlage besteht aus einem selbstreinigenden Filter, der Verschmutzungen auf der Grundlage des bernoullischen Prinzips abreinigt. Er stellt die Vorfilterstufe mit einer Filterfeinheit von 200 µm dar. Die zweite Filterstufe ist durch einen automatischen Rückspülfilter, der Qualitäten von 100 µm bis hin zu wenigen µm erreicht, realisiert. Durch die verfahrenstechnischen Vorteile, die der Filter in der ersten Stufe bietet, wird die Wasserqualität für den nachgeschalteten feineren Filter soweit verbessert, dass dieser zuverlässig und ohne Betriebsunterbrechungen über lange Zeit arbeitet.
Die zweite Stufe nutzt ein einfaches Abreinigung-Prinzip: Das Medium durchfließt während der Filtration das Filtersieb von innen nach außen, die Ablagerung der Feststoffpartikel erfolgt dabei auf der Sieb-innenseite. Ist das Sieb verschmutzt, wird der Reinigungsvorgang entweder durch den Differenzdruck, den der Betreiber zuvor definiert – dieser liegt meist im Bereich von 0,3 bis 0,7 bar –, oder durch eine integrierte Zeitsteuerung ausgelöst.
Reinigung nach dem Prinzip des Druckgefälles
Die konkrete Reinigung der Filterfläche erfolgt nach dem Prinzip des Druckgefälles. Eine Rückspüldüse, angetrieben von einem Getriebemotor, fährt das Innere des Filtereinsatzes bzw. die Schmutzseite des Filters ab. Über ein sich gleichzeitig öffnendes elektro-pneumatisches Schmutzablassventil in der Spülleitung entsteht ein Druckgefälle. An der Schmutzseite des Siebes bewirkt dies die zwangsweise Abführung des Schmutzes, da sich die Strömung im Bereich der Rückspüldüse umkehrt und die Verschmutzung durch den Düsenspalt entfernt.
Eine große Rolle hierbei spielen die Abstände zwischen der Düse und dem Filtergewebe. Je kleiner dieser Abstand ist, desto höher ist die Spülwirkung. Insbesondere feine Filtrationsgrade im Bereich von 25 bis 50 µm erfordern sehr kleine Düsenspalte. Dies wird durch geschliffene Siebe und geschliffene Düsen erreicht. Eingesetzt werden als Filtermedium Edelstahlgewebe, die, abhängig von der Filterfeinheit, mit Edelstahlstützgeweben stabilisiert werden.
cav 402

Funktion eines Rückspülfilters nach dem Bernoulli-Prinzip
Mehr zur Muschelproblematik
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de