Problem erkannt, Problem gebannt

Dipl.-Ing. Alfred Rachor, Rolf Neff

Bei den auf dem Markt befindlichen Schlauch- und Taschenfiltern weist jedes Filterelement seine eigene Befestigungseinrichtung auf. Üblich sind an den Trennwänden (Trennung zwischen Roh- und Reingasseite) von filternden Entstaubern Befestigungssysteme für die Filterelemente, die mit Hilfe von Schraubverbindungen, Bajonettverschlüssen oder Schlauchklemmen erfolgen. Bei jedem Filterelementwechsel muss also das entsprechende Befestigungssystem für jeden einzelnen Filterschlauch immer wieder gelöst und neu befestigt werden. Der Aufwand für den Filterelementwechsel wird dadurch gerade bei größeren Schlauchfiltern mit bis zu mehreren hundert Filterschläuchen oder bei Anwendungsfällen mit häufigen Filterschlauchwechseln enorm. Hinzu kommt noch die jeweils erforderliche Demontage und Wiedermontage der in der Regel über den Filterelementen angeordneten Düsenrohre des Druckluftabreinigungssystems. Ein patentiertes Befestigungssystem von Ingenieurbüro Rachor eleminiert diese Nachteile. Hierbei werden die Filterelemente lose in die Trennwand/Schlauchboden eingeführt. Die Befestigung und Abdichtung zwischen Roh- und Reingasseite erfolgt mit einer im Filterreingasdeckel integrierten Gesamtverspannung einschließlich der Düsenrohre.

Abbildung 1 zeigt den Schlauchboden und den geöffneten Filterreingasdeckel von einem bei der Firma Buderus Guss GmbH installierten Schlauchfilter. Dieser befindet sich seit Frühjahr 2001 im Zementwerk Wetzlar mit großem Erfolg im Einsatz und dient zur Entstaubung einer Rohmehlwaage. Am Schlauchboden sind die lose eingehängten Filterelemente zu erkennen. Sie werden von oben bei geöffnetem Filterreingasdeckel in den Schlauchboden eingeführt. Am aufgeklappten Filterreingasdeckel sind die integrierten Düsenrohre installiert. Sie werden als fester Bestandteil des Filterreingasdeckels beim Öffnen weggeschwenkt und brauchen folglich beim Filterelementwechsel nicht demontiert werden. Weiterhin sieht man die am Filterreingasdeckel befestigten U-förmigen Andrückelemente. Eine Einzelbefestigung der Filterelemente ist nicht erforderlich. Da weder Düsenrohre demontiert werden müssen und auch die Filterelemente keinerlei Befestigungselemente aufweisen, lässt sich der Filterelementwechsel ohne jegliches Werkzeug durchführen.

In der Schüttgut-Verladetechnik werden die verschiedensten Produkte mit Hilfe von Verladeteleskopen aus Lagersilos direkt in Silofahrzeuge gefüllt. Herkömmliche Verladesysteme sind meist mit Entstaubungsgeräten auf dem Silodach oder separat aufgestellten Filteranlagen verbunden. Lange Abluftrohrleitungen und schwer einstellbare Luftmengen und Differenzdrücke, die zum Verstopfen der Leitung und zum Materialaustritt an der Staubquelle führen, sind hierbei oftmals keine Ausnahme. Hohe Staubbelastung und ein großer Wartungsaufwand sind die Folge.

Die von AVN konzipierten Verladeteleskope mit integriertem Filtersystem lösen dieses Problem. Durch den Aufsatzkonus mit beweglichem Staub- bzw. Produktleitrohr wird kein Material aus dem Schüttgutstrom, sondern nur die verdrängte Luft mit den aufgewirbelten Staubpartikeln durch den Doppelbalg in den am Oberteil in spezieller Bauform integrierten Abluftfilter mit Ventilator angesaugt. Mit dem Einsatz von Kompaktfilterelementen und speziell für die Erfordernisse ausgewählten Filtermedien können mit nur einer Filterstufe Reingaswerte bis unter 1 mg/Nm3 erzielt werden. Die Filterabreinigung erfolgt mittels Druckluft im Online-Verfahren und bringt das Material in den Verladeprozess zurück. Die Verladeteleskope können mit zahlreichen weiteren Komponenten ausgerüstet werden.

Filterbefestigung

Verladeteleskope