Für den sachgerechten Umgang zur Lagerung von Druckgasflaschen gelten eine Vielzahl an Verordnungen und Technischen Regeln, die einzuhalten sind. So ist nach der TRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“ die Lagerung von Druckgasflaschen außerhalb von Lagerräumen nur bis 2,5 l zulässig. Die Anforderungen der TRGS lassen sich durch einen geeigneten Lagerraum, einer Aufbewahrung im Freien oder in Arbeitsräumen durch einen Sicherheitsschrank umsetzen. Letzteres ist mit Sicherheitsschränken für Druckgasflaschen nach DIN EN 14470-2 möglich. Als Stand der Technik verfügen diese Schränke über eine Feuerwiderstandsfähigkeit von
90 Minuten, ebenso wie bei Sicherheitsschränken zur Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten. Somit ist in beiden Fällen ein vergleichbar hohes Schutzniveau gewährleistet.
Lagerung: zentral oder dezentral?
Bei einem zentralen Versorgungssystem lagern alle benötigten Druckgasbehälter an einem definierten Ort im Gebäude oder Außenbereich. Ein fest installiertes Rohrleitungsnetz sorgt für die Gaszufuhr an die entsprechenden Verbraucherstellen im Arbeitsraum. Der Vorteil: Die Überwachung und Kontrolle ist einfacher und auch die Lagerkapazität ist größer. Allerdings sind in Lagerräumen Schutzbereiche erforderlich, wenn nicht auszuschließen ist, dass etwa beim Wechsel von Anschlussleitungen geringe Mengen von Gasen freiwerden.
Im Gegenteil dazu sind bei einer dezentralen Gasversorgung einzelne kleine Versorgungseinheiten direkt oder in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz aufgestellt. Die Lagerkapazität ist kleiner, jedoch können Sicherheitsschränke direkt in Arbeitsplatznähe aufgestellt werden. So ist eine Überwachung des Gasvorrates bequem im Arbeitsraum möglich und die Rohrleitungen zur Entnahmestelle sind besonders kurz. Bei der dezentralen Lagerung lassen sich zudem unkompliziert Anpassungen an wechselnde Nutzungsanforderungen vornehmen. Auch die Inneneinrichtung ist ohne Vorgaben gestaltbar: Je nach Nutzung sind Schrankbreite und Sonderausstattungen frei wählbar.
Hohe Nutzerfreundlichkeit
Der G90-Druckgasflaschenschrank von Asecos bietet dem Nutzer durch ein Sichtfenster aus Brandschutzglas einen schnellen Überblick über die gelagerten Druckgasflaschen. Dadurch kann die Kontrolle von Anzeigen im Bereich der Gasarmaturen ohne Öffnen der Tür erfolgen. Dieses neue Modell gibt es in einer Breite von 60 cm und bietet Platz für zwei 50-l-Flaschen. Geöffnet werden muss der Schrank in der Regel nur noch, um Gasflaschen im Schrank zu tauschen.
Installation über die Decke
Grundsätzlich erfolgt die Installation von Gas- und Elektroleitungen bei Sicherheitsschränken durch die Schrankdecke nach außen. Das Anbringen der Rohrleitungen war jedoch nicht immer einfach: Die zulässige Positionierung der Gas- und Elektrodurchführungen konnte ausschließlich auf der Schrankdecke über fest definierte Positionen erfolgen. Dies führte häufig zu einem höheren Installationsaufwand. Denn aufgrund von fest vorgegebenen Bohrmöglichkeiten, war eine optimale Nutzung der Schrankinnentiefe und -breite nur eingeschränkt möglich.
Dank der überarbeiteten Konstruktion des Druckgasflaschenschrankes G90 von Asecos ist dieses Problem nun Vergangenheit. Die Schrankdecke bietet jetzt eine einheitliche Bohrfläche, in der flexibel jede Position zum Durchführen der Gas- oder Elektroleitung verwendet werden kann. Der zulässige Durchführungsbereich ist sowohl außen als auch im Schrankinneren an der Decke eingezeichnet. Das erleichtert die Montage und die Schrankinnentiefe und -breite lassen sich optimal nutzen. Leitungen können direkt und sehr nah an der Schrankrückwand realisiert werden. Das spart Arbeitsaufwand und Material.
Schränke nach DIN EN 14470-2
Die DIN EN 14470-2 gibt in erster Linie die Kriterien für Brandschutz, Prüfung und Dokumentation von Druckgasflaschenschränken vor und umfasst mehrere Sicherheitsanforderungen. Zum einen muss sichergestellt sein, dass im Brandfall für einen Zeitraum von 90 Minuten keine zusätzlichen Risiken zur Brandausbreitung von dem Schrankinhalt ausgehen. Zum anderen muss gewährleistet sein, dass geringe Gasausströmungen innerhalb des Schrankes abgesaugt werden. Die Feuerwiderstandsfähigkeit von 90 Minuten soll dem Personal das Verlassen des Arbeitsraumes und den Rettungskräften ihre Arbeit ermöglichen. Die Sicherheit im Brandfall und der Gesundheitsschutz im täglichen Umgang mit dem Gefahrstoff Druckgas sind also die zentralen Schutzziele der modernen Typ-G90-Sicherheitsschränke.
Ergänzend belegt das GS-Prüfzertifikat einer unabhängigen Prüfstelle, dass der Sicherheitsschrank den Anforderungen des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes hinsichtlich der Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit entspricht.
Asecos GmbH, Gründau
Video: Brandtest in Finnland
Eine unsachgemäße Lagerung von Druckgasflaschen ist lebensgefährlich. Asecos führte Brandtests mit drei unterschiedlichen Druckgasflaschen (Wasserstoff, 50 l, 200 bar, Acetylen, 40 l, 19 bar, Sauerstoff, 50 l, 200 bar) durch und ist für diesen Zweck nach Finnland gereist. Für die Durchführung der Tests platzierte Asecos die Druckgasflaschen unmittelbar über einer wassergefüllten Stahlwanne. Die Sicherheitsexperten führten Petroleum über eine feste Zuleitung in die Wanne und zündeten es an. Um eine konstante Beflammung zu gewährleisten, leiteten sie während der gesamten Prüfdauer Petroleum in die Wanne. Das Ergebnis: Bei allen getesteten Druckgasen in den genannten Flaschengrößen kam es bereits nach wenigen Minuten zur Explosion.
Im zweiten Versuchsschritt lagerten die Sicherheitsexperten die Flaschen in einem Typ-90-Druckgasflaschenschrank von Asecos und entfachten erneut ein Feuer. Nach 92 Minuten Brandeinwirkung auf den Schrank beendeten sie den Brandtest: Der G90-Druckgasflaschenschrank bietet ausreichend Schutz, um im Brandfall für 90 Minuten eine Explosion zu verhindern. Möglich macht dies eine Konstruktion aus mehreren Schichten Calciumsulfat-Brandschutzplatten, die mit Stahlblech verkleidet sind.
Das Video zu den Versuchen gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=68alDq56SDA