Lithium-Ionen-Batterien sind im regulären Betrieb relativ sicher. Bei Temperaturen über 60 °C kann es allerdings Probleme geben. Mit steigender Temperatur reagieren Lithium-Ionen-Batterien mit Druckaufbau in der Zelle, intensivem Austritt brennbarer Gase, Zellenbrand, bis hin zum explosionsartigen Abbrennen der Batterie (Thermal Runaway). Die Gefahren resultieren unter anderem aus Defiziten in der Herstellung oder dem unsachgemäßen Umgang mit dem Speichermedium. Ein weiteres Risiko entsteht, wenn z. B. durch thermische Belastung die jeweiligen Inhaltsstoffe freigesetzt werden. Nach Angaben der technischen Datenblätter der Hersteller können z. B. ätzende, giftige, karzinogene, aber auch brennbare Gefahrstoffe austreten. Entsprechend sind präventive Maßnahmen zum Brandschutz und zur Früherkennung von Schadensfällen wichtige Bausteine für die Gewährleistung sicherer Arbeitsplätze.
Die Überwachung von Pumpen in industriellen Prozessen ist weit mehr als eine reine Schutzmaßnahme für das Pumpenaggregat. Neben der präventiven Wartung und...
Spezielle Sicherheitsschränke
In klassischen Sicherheitsschränken Typ 90 nach DIN EN 14470-1 sind die eingelagerten Medien vor äußeren thermischen Einflüssen, z. B. Feuerentstehung außerhalb des Sicherheitsschranks, abgeschirmt und gelten als feuerbeständig abgetrennter Bereich (Brandabschnitt). Sie bieten 90 Minuten Feuerwiderstandsfähigkeit – genügend Zeit zur Evakuierung und ein sicherer Puffer für die Brandbekämpfung. Dies verhindert bei Entstehung eines Brandes, der – ausschließlich – außerhalb des Schrankes entsteht, dass es zu unkontrollierbaren Bränden sowie Explosionen und infolge verstärkt zu Personen- und Sachschäden kommt.
Düperthal-Sicherheitsschränke der Battery line Typ 90 hingegen sind speziell für die hohen Anforderungen zum sicheren Lagern und Laden von Lithium-Ionen-Batterien konstruiert. Denn bei einer Fehlfunktion können sich Lithium-Ionen Batterien selbst entzünden und die thermische Belastung bzw. Brand entsteht dann im Schrankinneren. Bei diesem Szenario schließen die Schranktüren automatisch und ein spezieller Mechanismus verriegelt die Türen, um ein Öffnen durch Mitarbeiter und eine dadurch mögliche Rauchgasexplosion (Backdraft) zu verhindern. Nur autorisierte Personen und Experten der Feuerwehr können in diesem Fall die Türen entriegeln. Mit der Klassifizierung Typ 90 und dem vom unabhängigen Fraunhofer Institut geprüften explosionsartigen Abbrennen der Batterien im Schrankinnenraum bietet die Battery line zu dem 2-fachen Brandschutz – genügend Zeit zur Evakuierung und Puffer für die Brandbekämpfung.
Wichtige Früherkennung
Der Erfolg eines Löschangriffs ist im Wesentlichen davon abhängig, dass in einer möglichst frühen Brandphase die Feuerwehr vor Ort ist. Für die Lagerung und Nutzung von Lithium-Ionen-Batterien ist daher eine flächendeckende Früherkennung und automatische Weiterleitung von thermischen Ereignissen, z. B. Brände, nahezu unverzichtbar. Mit dem intelligenten Assistenzsystem Smart Control mit Touchdisplay können Temperatursensoren als Frühwarnsystem zur Erkennung thermischer Ereignisse im Schrankinneren eingesetzt werden, z. B. Schwellwerteinstellung, um Abweichungen vom Regelfall festzustellen. Für präventives Risikomanagement sind zusätzlich zur Überwachung der Temperaturen mithilfe von Sensoren, des Türstatus und der Lüftung die Störungsmeldung per SMS, z. B. an Feuerwehr sowie Verantwortliche, möglich. Auch ein individueller Anschluss an Brandmeldeeinrichtungen ist machbar. Die Modelle Battery station sind zusätzlich mit Schuko-Steckdosen und einer abgesicherten Spannungsversorgung für Ladegeräte steckerfertig vorbereitet. Über das vorbereitete Lüftungssystem der Battery line kann die durch das Laden entstehende Wärmeenergie zudem sicher abgeführt werden.
Arbeitsschutz auf aktuellem Stand
Betreiber sind verpflichtet im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung die Gefahren, die von technischen Einrichtungen und Geräten ausgehen können, zu beurteilen und daraus abzuleitende Schutzmaßnahmen nach dem Stand der Technik umzusetzen. Die Battery line und die zusätzlichen Anlagen zur Brandfrüherkennung mit automatischer Alarmweiterleitung gewährleisten nachhaltig Prozesssicherheit. Die dadurch entstandene Gefahreneindämmung bei Selbstentzündung der Batterien kann als Stand der Technik in der Gefährdungsanalyse berücksichtigt werden. Der Einsatz der Battery line unterstützt zusätzlich dabei, rechtliche Vorgaben, insbesondere die Richtlinien für die Lagerung gemäß GDV-Merkblatt zur Schadensverhütung bei Lithium-Ionen-Batterien des VdS sowie von FM Global, zu erfüllen.
Düperthal Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG, Karlstein