Sie sind flexibel, kostengünstig und robust: Mobile Industriesauger werden zum Reinigen von Böden und Maschinen in der Produktion eingesetzt, teils auch im semi-mobilen Betrieb zum Absaugen von Staub oder Dämpfen direkt an der Entstehungsstelle. Wenn es um größere Produktionsbereiche und vielfältige Saugaufgaben geht, gibt es aber immer auch eine Alternative: eine zentrale Absauganlage. Das gilt auch (und ohne Einschränkungen) dann, wenn unter Ex-Schutz-Bedingungen gesaugt wird, was z. B. in der chemischen Industrie, der Lebensmittelproduktion und der Kunststoffverarbeitung sehr häufig der Fall ist. Unter bestimmten Bedingungen ist diese Lösung sowohl unter technischen als auch finanziellen Aspekten mindestens ebenso gut, wenn nicht besser als mehrere oder viele mobile Staub-Ex-Sauger.
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Vorteile zentraler Saugstation
Eindeutig ist der Vorteil einer zentralen Saugstation unter anderem dann, wenn an verschiedenen Stellen gleichzeitig abgesaugt werden soll. Der Anwender muss dann nicht die entsprechende Anzahl an Saugern vorhalten. Ein weiterer Pluspunkt ist das Sammeln des Sauggutes an zentraler Stelle. Das erleichtert die Entsorgung. Organisatorisch bietet eine zentrale Sauganlage ebenfalls Vorteile. Man muss nicht erst einen Sauger zum Einsatzort bringen und an die Stromversorgung anschließen, sondern nur den Saugschlauch mit dem nächstgelegenen Stutzen der Saugleitung verbinden. Auf diese Weise wird Sauberkeit mit Ordnung kombiniert. Außerdem fällt dem Bediener das Saugen leichter, wenn er nicht einen rollbaren Sauger mitführen muss, sondern nur den Saugschlauch.
Was dagegen spricht
Diese Vorteile sind einleuchtend. Aber sind sie auch so überzeugend, dass die zentrale Absaugung als echte Alternative zu den allgegenwärtigen mobilen Industriesaugern gelten kann? Ein Hinderungsgrund könnte der Aufwand sein, den die Projektierung und Installation einer zentralen Absaugung erfordert: Die Anlage muss dimensioniert und ausgelegt werden. Dazu gehört auch die Projektierung und später die Installation der Rohrleitungen.
Projektierung aus dem Baukasten
Das ist in der Tat aufwendiger als die Auswahl und Bestellung eines Industriesaugers, aber der Aufwand ist vertretbar und solange es nicht um sehr große Anlagen geht, muss die Saugstation selbst nicht individuell entwickelt werden. In den meisten Fällen ist es völlig ausreichend, eine Saugeinheit aus dem modularen Ruwac-Programm zu verwenden, die in Bezug auf Saugleistung, Vakuum, Filterklasse und Fassungsvermögen des Sammelbehälters an die individuellen Anforderungen angepasst wurde, ggfs. ergänzt durch einen separaten Vorabscheider. Das vereinfacht den Projektierungsaufwand ganz erheblich und gibt dem Anwender zusätzlich die Sicherheit, bewährte Module aus der Serienfertigung einzusetzen.
Dieses Konzept – Nutzung mobiler Sauger als zentrale Saugeinheit – ist vielfach bewährt. Es versteht sich, dass hier Sauger zum Einsatz kommen, die im oberen Leistungsbereich angesiedelt sind – zum Beispiel der DA 5112. Mit seinem 11-kW-Direktantrieb bringt er genug Leistung auf, um den nötigen Unterdruck auch in umfangreicheren Leitungsnetzen zu erzeugen.
Beispiele aus der Praxis
Ein Hersteller von extrudierten Kunststoffprofilen nutzt einen solchen Sauger für die zentrale Absaugung an etwa zehn Produktionsanlagen. Der DA 5112 ist hier über ein Rohrleitungssystem mit einem Saugstutzen an jeder dritten Extrudieranlage verbunden. Die Mitarbeiter können einfach mit einem Saugschlauch zum nächstgelegenen Stutzen gehen und mit dem Saugen beginnen. Sobald ein Schlauch an einen Saugstutzen angeschlossen wird, springt der Sauger an.
Die zentrale Absaugung saugt hauptsächlich feinste PVC-Stäube von etwa 10 µm auf, aber auch größere Partikel mit Durchmessern bis 15 mm. Weil die Kleinpartikel überwiegen und deren statische Aufladung proportional höher ist als die von größeren Partikeln, musste der Staubexplosionsschutz bei der Projektierung berücksichtigt werden.
Die Anlage ist seit über einem Jahr im Einsatz und die Anwender sind rundum zufrieden damit. Deshalb liegt es nahe, in der zweiten Produktionshalle die gleiche Art der Absaugung, wieder mit einem DA 5112, zu installieren. Genau das wird zurzeit geplant.
Eine Sauganlage für die Produktion
Auch ein Baustoffproduzent nutzt einen DA 5150 als Zentralstation einer Absaugung bei der Fertigung von Gipskartonplatten. Ein weitläufiges Rohrleitungssystem, mit dem der Sauger verbunden ist, ermöglicht das Saugen auf sämtlichen Flächen und an allen Anlagen – mit einem einzigen Sauger und bei Bedarf auch gleichzeitig auf mehreren Ebenen. Die längste Strecke zwischen Sauger und Absaugstelle beträgt immerhin 95 m.
Mit 500 l bietet der Sammelbehälter des Saugers ausreichend Fassungsvermögen für die Stäube, die im Arbeitsalltag anfallen. Dank der Füllstandüberwachung entfällt die regelmäßige Kontrolle des Containers, in dem sich das Sauggut sammelt und der mit einem Gabelstapler entleert wird.
Zusatzfunktionen für die Absaugung
Ein weiterer Vorteil zentraler Absauganlagen besteht darin, dass sich mit ihnen Zusatzfunktionen realisieren lassen. Das zeigt beispielhaft eine Anlage, die Ruwac für ein Unternehmen des Agrarhandels projektiert hat. Diese Anlage dient der allgemeinen Reinigung in einer Saatgut-Aufbereitungsanlage. Wenn es zu einer Überschüttung kommen sollte und ein bis zwei Tonnen frisch geerntetes Getreide in den Prozess zurückgeführt werden müssen, betätigt der Bediener eine Materialweiche, die hinter dem Zyklon-Vorabscheider und vor dem eigentlichen Sauger installiert ist. Dann übernimmt die Saugstation eine zweite Aufgabe und leitet über das Rohrsystem die aufgesaugten Getreidekörner direkt in die Anlage zurück. So kann der Sauger zwischen Rohstoff und Abfallstoff unterscheiden.
Alternative auch für die Nachrüstung
Eine zentrale Absaugstation kann also – im direkten Vergleich zu mobilen Industriesaugern – durchaus Vorteile bringen. Letztlich entscheidet der Anwendungsfall, welche Lösung die bessere ist. Das gilt auch für die Nachrüstung in bestehenden Betrieben.
Ruwac Industriesauger GmbH, Melle