11.05.2016 – Mit dem Anfang der Woche eröffneten TUM Catalysis Research Center (CRC) setzt die Technische Universität München (TUM) einen Akzent in der internationalen Katalyseforschung. Wissenschaftler aus fünf Fakultäten sowie industrielle Kooperationspartner forschen künftig unter einem gemeinsamen Dach an den Herausforderungen der energie- und der ressourcenschonenden Produktion von chemischen Grundstoffen, Feinchemikalien und pharmazeutischen Produkten. An den Gesamtbaukosten in Höhe von 84,5 Mio. Euro beteiligte sich aufgrund der überregionalen Bedeutung des Zentrums auch das Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMBF) am Garchinger Forschungsneubau.
Katalysatoren sind der Schlüssel zur nachhaltigen energie- und ressourcensparenden chemischer Stoffumwandlung. Auch die künftige Nutzung biogener Rohstoffe sowie Gewinnung, Speicherung und Umwandlung von Energie ist auf Fortschritte der angewandten Katalysatorforschung angewiesen. Der weltweite Markt für Katalysatoren hat mittlerweile ein Volumen von mehr als 15 Mrd. US$ erreicht und wird weiter wachsen. Ungelöst sind selbst grundlegende Fragestellungen wie zum Beispiel die katalytische Nutzung von Naturgas (Methan) zur Produktion weiter veredelter chemischer Zwischenprodukte.
Im Forschungsneubau greift die TU München die interdisziplinären Herausforderungen der modernen Katalyse-Forschung als Systemwissenschaft auf. Sie bündelt die in den Chemie- und Physik-Fakultäten vorhandenen Kompetenzen und erweitert sie um ingenieur- und computerwissenschaftliche sowie mathematische Ansätze.
„In dieser Forschung gibt es zwischen den klassischen Disziplinen der Ingenieur- und Naturwissenschaften keine Grenzen mehr. Unter dem gemeinsamen Dach des Katalyseforschungszentrums bringen wir die unterschiedlichsten methodischen Ansätze zur Konvergenz,“ sagte TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann, der als Katalyseforscher den Forschungsneubau initiiert hatte. „Die Produktvielfalt unserer führenden Technologiegesellschaft wird künftig nur darstellbar sein, wenn mithilfe spezifischer Katalysatoren Wertprodukte aufgebaut, Überflussprodukte abgebaut und Schadstoffe vermieden werden.“
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