Wenn es um das Recycling geht, sind die vielfältigen Eigenschaften von Kunststoff ein Problem. So werden in Deutschland mehr als 90 % aller Kunststoffabfälle wieder eingesammelt – aber nur 43 % davon auch recycelt und anschließend noch einmal eingesetzt. Weit mehr als die Hälfte, insgesamt 55 %, landen dagegen in Müllverbrennungsanlagen und dienen der Gewinnung von Strom und Wärme oder sie werden zu Ersatzbrennstoffen aufbereitet.
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Damit sich dies ändert, muss bei Herstellern von Konsumgütern, Baustoffen oder Möbeln, aber auch bei Folienherstellern ein Umdenken erfolgen. Derzeit wird noch der größte Teil des Kunststoffs als Primärmaterial aus Rohöl gewonnen. In Zukunft, so wollen es die Politik und die Recyclingunternehmen in der EU, sollte der Anteil von wiederverwertetem Kunststoff spürbar steigen. „Unser Ziel sind weniger Plastikverpackungen und mehr Recycling. Dafür brauchen wir alle Beteiligten – Hersteller, Handel und Verbraucher“, sagt Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Mit dem neuen Gesetz werden wir in Deutschland künftig deutlich mehr recyceln als bisher.“ So steigt zum Beispiel die Recyclingquote für Kunststoffverpackungen von bisher 36 zunächst auf 58,5 und bis zum Jahr 2022 auf 63 %. Damit müssen Betreiber von Recyclinganlagen nachweisen können, dass sie einen entsprechenden Anteil der Verpackungen, die sie annehmen, wiederverwerten. Das neue Verpackungsgesetz soll also maßgeblich dabei unterstützen, Abfälle zu vermeiden und das Recycling zu stärken.
Recycling ist wirtschaftlich
Für die Hersteller von Folien ist es eine wirtschaftliche Lösung, die eigenen Produktionsabfälle wiederzuverwerten. Das Altmaterial lässt sich zu Regranulat verarbeiten und in den Produktionskreislauf zurückführen. Durch den Einsatz von eigenen Regranulaten kann der Hersteller Ressourcen schonen, Emissionen reduzieren, Abfall durch Wiederverwendung minimieren und Umweltbelastungen vermeiden. Im Idealfall kann sich deren Qualität sogar mit der von Neuware messen. Jedoch können sich auch die Eigenschaften der Folien durch den Rezyklatanteil erheblich ändern. Jörg Spiekermann, Vertriebsleiter Palettier- und Verpackungsanlagen für den Bereich Consumer Goods bei der Beumer Group, nennt als Beispiel einen Folienhersteller, der auf höhere Qualität setzt und gleichzeitig auf weniger Material. „Die Stretchfolien sind damit dünner und dennoch leistungsfähiger als herkömmliche Folien“, beschreibt er. Dadurch sind die verpackten Produkte optimal gesichert, gleichzeitig wird weniger Material verbraucht. Das sorgt für einen höheren Produktionsdurchsatz und weniger Folienrollenwechsel an der Maschine. Spiekermann: „Wir haben die Folie mit unserer Verpackungsanlage Beumer stretch hood A ausgiebig getestet. Sie verarbeitet auch diese dünnen Folien sicher und zuverlässig.“
Die Beumer-Experten haben dazu gemeinsam mit den Folienproduzenten in ihrem hauseigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Beckum Tests und Analysen mit den unterschiedlichen Folien durchgeführt. „Wir haben auch bei den Folien mit hohem Rezyklatanteil festgestellt, dass sie sich bei der Verarbeitung ähnlich wie herkömmliche Kunststoffe verhalten“, sagt Spiekermann.
Saubere Verpackung wie gewohnt
Also Entwarnung? „Ja“, ist sich der Beumer Experte sicher. „Wir begrüßen das neue Verpackungsgesetz. Schließlich ist Nachhaltigkeit Teil unserer Firmenphilosophie.“ So können Anwender mit der Hochleistungsverpackungsanlage auch weiterhin Waschmittel, Farbeimer, Fässer oder Sektkartons auf Paletten mit einer hochdehnbaren Stretchhaube überziehen. „Die Verpackungsanlage Beumer stretch hood A kann in der Stunde bis zu 110 Palettenstapel mit einer Stretchhaube aus herkömmlichen Folien mit Stärken von 40 bis 150 Mikrometer zuverlässig verpacken. Das gilt auch für die neuen von uns getesteten Folien. Sie liegen sehr eng an und sorgen dadurch für die benötigte Stabilität“, beschreibt Spiekermann.