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Wohlfühloase für Sauberkeitsfanatiker

Reinraum für Pharma-Textilien
Wohlfühloase für Sauberkeitsfanatiker

Firmen im Artikel
Die Geiger Textil GmbH hat ihr Leistungsspektrum um die neue Dienstleistung Cleanroom+ erweitert. Das Unternehmen hat dazu in einen eigenen Reinraum investiert und mit der Erstellung Schilling Engineering beauftragt. Die Wohlfühloase für Sauberkeitsfanatiker sorgt dabei für rundum zufriedene Gesichter.

Die Reinraumbetreiber aus dem Bereich der Pharmazie, Mikroelektronik oder der medizinischen Industrie sind die wahrscheinlich anspruchsvollsten Kunden, die man auf dem Gebiet der Arbeitsbekleidung finden kann. Sicher passt der bekannte Werbeslogan „nicht nur sauber, sondern rein“ nirgends besser als auf die Reinigung von Reinraumtextilien. Denn
es gibt große Unterschiede zwischen einer Reinraumwäscherei und einer industriellen Wäscherei. Für Reinraumkleidung gelten sehr strenge Richtlinien in Bezug auf Kontrolle, Qualität und Hygienestandards. Die Anzahl an Partikeln und Keimen muss lückenlos streng überwacht werden.

Patrick Wenger, der bei Geiger Textil in Bad Säckingen für die neue Reinraumsparte verantwortlich ist, erklärt den Unterschied zwischen der Reinigung normaler Arbeitskleidung und der Dekontamination der Reinraumbekleidung: „Die empfindlichen Produktionsprozesse innerhalb eines Reinraums können bereits durch die Abgabe kleinster Mikropartikel gefährdet werden. Der Mensch ist dabei die größte Gefahrenquelle. Spezielle Reinraumkleidung verhindert die Abgabe von Partikeln, die zum Beispiel über die Haut des Mitarbeiters abgegeben werden. Nach Gebrauch muss diese Kleidung vor dem nächsten Einsatz sorgfältig von Partikeln und Keimen befreit werden, die optisch nicht sichtbar sind. Auch während der Trocknung und Verpackung dürfen keine neuen Partikel auf die Kleidung gelangen. Um eine Kontamination während der Reinigung zu verhindern, wird die Reinraumkleidung in einem Reinraum aufbereitet, der mindestens derselben Reinraumklasse entspricht, in der sie später beim Kunden eingesetzt wird. In unseren Fall ist das ein Reinraum der ISO-Klasse 5 in operation.“

Modularer Reinraum der ISO-Klasse 5

Der Reinraum wurde in der neu gebauten Produktionshalle von Geiger Textil integriert und ist für eine Kapazität von 20 000 Artikel pro Woche ausgelegt. Für die Planung des 66 m3 großen Reinraumsystems wurde die ebenfalls am Hochrhein angesiedelte Reinraumfirma Schilling Engineering beauftragt. Der nach ISO-Klasse 5 in operation zertifizierte Reinraum Cleancell 4.0 ist mit aktueller Technik ausgestattet und wurde für die besonderen Anforderungen der Wäscherei entwickelt. Die Reinräume sind mit Aussparungen für die Anbringung der Waschmaschinen und Trocknereinheiten versehen. Das Personal wird über eine aktiv gespülte Personalschleuse sicher in den Reinraum eingeschleust. Für den kontaminationsfreien Output der gereinigten und verpackten Wäsche sorgt eine selbstschließende Schwerkraftklappe, die in der Reinraumwand eingebracht ist. Zwei Waschmaschinen, die mit eigens aufbereitetem Wasser betrieben werden, sind an der Rückseite des Reinraums angeschlossen. Die Waschmaschinen haben eine Durchladefunktion zum sicheren Einschleusen der Textilien. Sie werden außerhalb des Reinraums befüllt und nach der Reinigung im Reinraum entladen. Innerhalb des Reinraums werden dann Trocknung, Prüfung und Verpackung der sensiblen Textilien durchgeführt. Jedem Waschvorgang wird eine Stichprobe entnommen, bei der mit einem Helmke-Drum-Test die noch vorhandene Partikeldichte bestimmt und dokumentiert wird.

Die Legetische und weiteren Möbel bestehen aus reinraumgerechtem Edelstahl. Große Fenster und eine dimmbare LED-Beleuchtung schaffen eine ausgewogene Beleuchtung und eine gute Sichtbarkeit von außen. Eine Gegensprechanlage unterstützt die Kommunikation der einzelnen Bereiche.

Wenger erläutert die Besonderheiten der Anlage: „Wir haben innerhalb unserer neu gebauten Halle einen Reinraum der ISO-Klasse 5 in operation installiert. Wir sind also in der Lage, auch die höchsten Anforderungen unserer Kunden aus der Pharmazie oder auch beispielsweise der Mikroelektronik zu erfüllen. Da wir ganz neu auf den Markt der Reinraumtextilien einsteigen, haben wir Wert darauf gelegt, den Reinraum auf eine mögliche Erweiterung anzulegen. Der Reinraum ist modular aufgebaut und hat unseren Anforderungen genau entsprochen. Wir haben in enger Abstimmung mit den Ingenieuren von Schilling Engineering einen Reinraum geplant, mit dem wir sehr zufrieden sind.“

Zufriedene Nutzer

Das neuentwickelte Reinraumsystem Cleancell 4.0 ist mit aktueller Technik ausgestattet und kann energieeffizienter als vergleichbare Systeme betrieben werden. Mittels Sensordaten werden Komponenten wie Partikelanzahl, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck der Räume eingestellt und überwacht. Die Daten fließen in dem Kontrollsystem CR-Control zusammen, das einfach über einen neben der Reinraumtür installierten Monitor bedient wird.

Die lückenlose Einhaltung der reinen Bereiche nach Reinraumklasse ISO 5 wird über eine turbulenzarme Verdrängungsströmung sichergestellt. Flächenbündig in der Decke integrierte Laminar-Flow-Einheiten, die mit U15-ULPA-Hochleistungsfiltern betrieben werden, leiten Reinstluft in den Arbeitsbereich. Über ein Umluftverfahren innerhalb der Reinraumwände wird die bereits gekühlte und gefilterte Luft dann erneut in den Kreislauf des Luftaustauschs eingebracht. Filterleistung und Klimatechnik können so deutlich sparsamer betrieben werden.

Eine Besonderheit der Reinraumsysteme von Schilling Engineering ist der modular, erweiterbare Aufbau. Die Wandelemente sind mit einem patentierten silikonfreien GMP-Dicht-Clip-System verbunden und können so flexibel rückgebaut oder erweitert werden.

Geiger Textil zeigt sich sehr zufrieden mit dem System: „Der Reinraum läuft jetzt seit einigen Wochen und funktioniert fehlerfrei. Über das via Touchscreen gesteuerte Kontrollsystem können wir den Reinraum inklusive der Klimatechnik überwachen und steuern“, erläutert Wenger. „Beispielsweise werden Filterverschmutzungen angezeigt, sodass wir frühzeitig Probleme erkennen können oder eine Wartung veranlassen. Das war aber bisher noch nicht nötig. Besonders gut gefällt uns die dimmbare LED-Beleuchtung, die für sehr gute Lichtverhältnisse der Arbeitsplätze sorgt und zudem Energie spart.“

Mit der Investition in eine Hightech-Reinraumanlage hat das in dritter Generation geführte Familienunternehmen Geiger Textil in die Zukunft investiert. Durch die Wahl des modularen Reinraums Cleancell 4.0 erhöht sich die Investitionssicherheit für die neu aufgebaute Dienstleistung Cleanroom+.

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Dienstleistung im Überblick

Komplettprogramm für Pharmaunternehmen

Geiger Textil bietet Aufbereitung und Reinigung von Reinraumkleidung aller Klassen. Zu den Leistungen gehören auch die Beratung, die technische Unterstützung bei der Auswahl der geeigneten Reinraumtextilien und die Schulung des Personals zum Verhalten im Reinraum.

Pharmaunternehmen finden bei Geiger Textil eine große Modell- und Gewebeauswahl spezieller Reinraumtextilien, die auf Wunsch auch individuell gefertigt werden. Als Reinigungsdienstleister betreut Geiger Textil im Rahmen seiner Dienstleistung Cleanroom+ lückenlos die gesamte Verfahrenskette: Abholung der Textilien, Verarbeitung in der Wäscherei (Waschen, Dekontaminierung, Trocknung, bei Bedarf Sterilisation) inklusive Messung der Partikelkontamination im Helmke-Trommeltest und Rücklieferung mit Zertifikat. Alle Leistungen erfolgen durch ein geschultes und spezialisiertes Reinraum-Team, der Hol- und Bringdienst durch eigene Servicefahrer.


Iris Dörffeldt

Produktmanagement und
Marktforschung,

Schilling Engineering

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