Die kleberfreie Graphitdichtungsplatte Sigraflex Universal Pro aus imprägnierter Graphitfolie, mechanisch verstärkt durch eine Einlage aus Edelstahl-Spießblech, unterschreitet den Leckagegrenzwert der TA-Luft sicher. Neben der Leckagereduzierung ließ sich zusätzlich die Temperaturbeständigkeit des Dichtungsmaterials deutlich verbessern. Ermöglicht wurde beides durch eine geeignete Rohstoffauswahl und die Weiterentwicklung des Herstellprozesses der Graphitfolie sowie durch Optimierung der Plattenimprägnierung.
Martin Reinthaler, Oliver Zach
Seit der Novellierung der TA-Luft werden verschiedene Dichtungssysteme am Markt angeboten, die zumindest der Papierform nach die neue Verwaltungsvorschrift erfüllen. Betriebsingenieure aus der chemischen und petrochemischen Industrie sind jedoch häufig berechtigt vorsichtig mit einer Umstellung ihrer bewährten Dichtungsmaterialien. Positive Ergebnisse in Laboruntersuchungen oder kurz angelegte Feldversuche garantieren nicht zugleich auch einen erfolgreichen Einsatz im Betrieb. Zu tief sitzen die negativen Erfahrungen, die bei der Asbestumstellung gemacht wurden. Damals wurden Asbest-Ersatzdichtungen zuerst hochgepriesen, hatten dann aber die Anforderungen an das Dichtungsmaterial gerade bei Temperaturen über 120 °C nicht erfüllen können und es kam zu Ausfällen. Als universell einsetzbare Rohrleitungsdichtungen haben sich schließlich spießblechverstärkte Graphitdichtungen mit Imprägnierung bewährt, die unter dem Handelsnamen Sigraflex Universal eingesetzt werden.
Mit der neuen TA-Luft kam wieder eine der Asbestumstellung vergleichbare Thematik auf. Sigraflex Universal erfüllte bis vor kurzem noch nicht die TA-Luft-Leckageanforderungen. Zielsetzung bei der Weiterentwicklung von Sigraflex Universal war nicht nur, mit allen Mitteln diese Kriterien zu erfüllen, sondern vor allem die Beibehaltung der mechanischen Kennwerte, der Standarddicke von 2,0 mm, des guten Langzeitverhaltens unter Betriebsbedingungen sowie die hohe Fehlerverzeihlichkeit und nicht zuletzt die Einhaltung der technischen Lieferbedingungen für Graphitdichtungen gemäß DIN 28091 Teil 4.
Leckagegrenzwert sicher unterschritten
Bei der nun vorgestellten Sigraflex Universal Pro (Bild 1) handelt es sich um eine kleberfreie Graphitdichtungsplatte aus imprägnierter Graphitfolie, mechanisch verstärkt durch eine Einlage aus Edelstahl-Spießblech. Diese Dichtungsplatte unterschreitet den Leckagegrenzwert der TA-Luft sicher. Vom TÜV Süddeutschland wurde zudem die Ausblassicherheit gemäß dem aktuellen Entwurf der VDI 2200 selbst bei 2,5fachem Nenndruck (100 bar) für alle drei Prüfungsklassen bestätigt. Die Fire-Safe-Prüfung nach API 607 unterstreicht die Zuverlässigkeit dieses Materials und bietet zusätzliche Sicherheit. Dichtungen aus Sigraflex Universal Pro eignen sich für alle gängigen Flanschkonstruktionen im Bereich Rohrleitungen in der Chemie, Petrochemie sowie in Kraftwerken. Sie sind für Betriebsdrücke bis zu 100 bar und Flächenpressungen bis zu 140 N/mm2 einsetzbar.
Neben der Leckagereduzierung ließ sich zusätzlich die Temperaturbeständigkeit der Graphitfolie entscheidend verbessern. Ermöglicht wurde beides durch eine geeignete Rohstoffauswahl und die Weiterentwicklung des Herstellprozesses der Graphitfolie sowie durch Optimierung der bewährten Plattenimprägnierung. Bezüglich der Oxidationsbeständigkeit zeigt die verwendete Graphitfolie im Vergleich zu marktüblichen Qualitäten einen deutlich geringeren Massenverlust (Bild 2). Dies bedeutet gerade bei höheren Temperaturen längere Standzeiten sowie erhöhte Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit.
Durch Beibehaltung der in der Prozessindustrie vorrangig eingesetzten Materialstärke von 2,0 mm sowie der gleichbleibenden dichtungstechnischen Eigenschaften, ist für Anwender ein problemloser Wechsel von Sigraflex Universal zu Sigraflex Universal Pro möglich. Auf eine Änderung bestehender Werknormen kann ebenso verzichtet werden, wie auf die aufwändige Neuauslegung von Flanschverbindungen.
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Sigraflex Dichtungsplatten
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