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Effiziente Abfülltechnik für Dosenbier

Compañía Cervecerías Unidas setzt auf Bier in Aluminiumdosen
Effiziente Abfülltechnik für argentinisches Dosenbier

Die argentinische Brauerei Compañía Cervecerías Unidas (CCU) steigerte ihren Marktanteil innerhalb weniger Jahre auf rund 33 %. Dies ist vor allem dem mutigen Bekenntnis zur Dose zu verdanken. KHS unterstützt CCU Argentina mit der entsprechenden Abfülltechnik, zu der unter anderem der effiziente Dosenfüller Innofill Can DVD gehört.

Erst seit 1994 in Argentinien ansässig, hat sich der chilenische Getränkehersteller Compañía Cervecerías Unidas (CCU) nach AB InBev zur zweitgrößten Brauerei des Landes entwickelt. Belief sich der Marktanteil damals 2008 noch auf ca. 13 %, bedient CCU heute rund ein Drittel des Biermarktes. Für diesen Schub sind vor allem drei Faktoren verantwortlich: Da ist erstens die Lizenzvereinbarung mit Heineken, deren Produkte seit 2004 in Argentinien exklusiv von CCU gebraut und vertrieben werden – weitere Vereinbarungen beispielsweise mit Amstel, Warsteiner und Grolsch folgten. Zweitens wurde im Jahr 2008 die rund 75 km außerhalb von Buenos Aires gelegene Brauerei in Luján erworben, heute die größte von insgesamt drei Produktionsstätten im Land.

Umsatzbooster Dose

Den stärksten Effekt auf die Umsatzentwicklung hatte drittens die im Jahr 2016 getroffene Entscheidung, Bier in großem Umfang in Dosen abzufüllen. Mit nur 5 % Anteil am argentinischen Gesamtmarkt war das Aluminiumgefäß für Biere damals noch wenig präsent. Angesichts der hohen Logistikkosten für Transport und Sortierung – vor allem bei bisher verwendeten Mehrwegglasflaschen – wagte CCU dennoch den Sprung ins kalte Wasser.

Bei der Wahl des Partners für die Abfülltechnik entschied man sich für den Dortmunder Systemanbieter KHS. Drei Jahre zuvor hatte die Brauerei im Werk Luján mit KHS und einer lokalen Verkaufs- und Serviceorganisation bereits die Glaslinie umgebaut und eine neue Abfüllmaschine installiert, die unter anderem den Dosenfüller Innofill Can DVD beinhaltet.

Beim neuen Projekt war der Zeitplan äußerst knapp und der Termin für die Premiere des neuen Behälters schien mutig gewählt: Geplant war, das erste Bier in Dosen im November 2016 abzufüllen – mitten in der Hochsaison, die hier von Oktober bis Februar dauert. In dieser Zeit kann man sich keinen Stillstand leisten, ohne massive Umsatzeinbußen befürchten zu müssen.

Bierabsatz kletterte nach oben

Allen Befürchtungen zum Trotz gingen Anlieferung, Installation und Inbetriebnahme reibungslos und termingerecht über die Bühne: „Nur 45 Tage hat es damals von der Anlieferung der ersten Teile bis zum ersten fertigen Produkt gebraucht. Keiner von uns hätte für möglichgehalten, dass die neue Anlage wirklich so schnell und so zuverlässig produziert“, sagt Héctor Mungo, der bis März 2020 Werksleiter in Luján war und inzwischen als Technical Project Manager für alle drei Werke in Argentinien zuständig ist. Besonders hebt er die enge Zusammenarbeit mit KHS hervor sowie die Zielstrebigkeit der Techniker bei der Bewältigung der im Projektverlauf auftretenden üblichen Herausforderungen.

Schon drei Monate nach der Premiere des neuen Behälters wurde deutlich, dass der Bierabsatz kontinuierlich in die Höhe klettert: Die Neueinführung war ein voller Erfolg. Füllte man zu Beginn noch eine Größe von 355 ml ab, kam schon 2017 die 473-ml-Dose hinzu, ein Format, von dem das kleinere Format inzwischen vollständig kannibalisiert wurde.

Bier verdrängt Wein

Auch mit einer weiteren Behältergröße bewies CCU den richtigen Riecher: Die in der Hochsaison 2017/2018 als Nischenprodukt eingeführte 710-ml-Dose lief zunächst nur an ein bis zwei Tagen pro Monat vom Band. Anders als die bisherigen Single-Serve-Formate hat sie ein Volumen, das gerne von mehreren geteilt wird. So beliebt ist die neue Größe, dass sie heute fast ein Viertel des Dosengeschäfts ausmacht.

Die rasante Entwicklung der Brauerei reflektiert gewissermaßen einen Kulturwandel: Eigentlich ist Argentinien traditionell ein Weinland. Seit einiger Zeit wenden sich zunehmend mehr Argentinier einem alternativen Getränk zu: Während der Weinverbrauch in den vergangenen 30 Jahren von mehr als 50 l pro Kopf und Jahr auf unter 20 l gesunken ist, hat sich der Bierkonsum im selben Zeitraum mehr als verdoppelt und beträgt heute rund 40 l pro Kopf und Jahr.

Zahl der Brauereien stark gestiegen

Für diese Entwicklung gebe es verschiedene Gründe, erklärt Darío Mollo, seit März 2020 neuer CCU-Werksleiter in Luján. Heute werde zum Beispiel eine erheblich größere Zahl an Premium-Bieren angeboten – große internationale Marken ebenso wie argentinische. Sei der Markt noch vor knapp 20 Jahren von nur zwei riesigen Brauereien dominiert worden, gebe es inzwischen rund 600. Dabei handele es sich vor allem um Mikrobrauereien, die jährlich weniger als 12 000 hl produzieren. Eine Ausnahme bildeten nur eine Handvoll Brauer, die einen Ausstoß zwischen 50 000 und 60 000 hl erzielen. Zum Vergleich: CCU braut in Argentinien rund 7,6 Mio. hl pro Jahr.

Verglichen etwa mit Venezuela oder Brasilien, wo der Bierverbrauch höher ist, gibt es in Argentinien ein enormes Wachstumspotenzial, das gegenwärtig noch nicht ausgeschöpft wird. Verständlich, dass CCU sich in Stellung bringt, um den künftig weiter ansteigenden Durst löschen zu können. In Luján wird die Kapazität derzeit von bisher 3 auf 6 Mio. hl erhöht. Dafür hat man ein dreistufiges Investitionsprogramm aufgelegt, das 2023 abgeschlossen sein soll.

Abfülltechnik für zweite Linie

Im Rahmen der ersten Stufe wurde Anfang 2020 bei KHS eine zweite Linie mit einer Kapazität von bis zu 72 000 Dosen pro Stunde für Luján beauftragt. Sie ist technisch nahezu identisch mit der vier Jahre zuvor gelieferten Anlage und umfasst wie diese einen Dosenfüller Innofill Can DVD mit Ferrum-Verschließer und einen Tunnelpasteur Innopas SX, der für die optimale mikrobiologische Sicherheit der Produkte sorgt. Im Trockenteil ist die Linie mit den Schrumpfpackern Innopack Kisters SP und PSP bestückt, die die Dosen zu Packs zusammenfügen. Diese werden mit der robotergesteuerten Palettiermaschine Innopal PB für den Transport auf Paletten geladen.

Für die Installation und Inbetriebnahme der neuen Linie kehrte das KHS-Team von 2016 zurück und wurde empfangen wie alte Freunde, betonen Héctor Mungo und Leandro Resnicoff, Projekt Manager von CCU. „Wir haben hier ein Teamwork praktiziert, wie ich es bisher in noch keinem anderen Projekt erlebt habe. In der Zeit vor der Pandemie waren die KHS-Kollegen jeden Mittwochabend ein fester Bestandteil unserer Fußballspiele und wurden selbstverständlich zum anschließenden Barbecue eingeladen. Das war echte Kameradschaft.“

Dank der Abfülltechnik, die seit 2016 beim Dortmunder Systemanbieter bezogen wurde, kann CCU Argentina auf KHS-Anlagen nun insgesamt rund 200 000 Dosen pro Stunde verarbeiten. Inzwischen fließt fast die Hälfte der Produktion in die Aluminiumbehälter.

KHS GmbH, Dortmund


Kurz erklärt:   Effizienter Dosenfüller

Der Dosenfüller Innofill Can DVD ist rechnergesteuert und verarbeitet viele unterschiedliche Produkte, neben Bier zum Beispiel auch CO2-haltige Softdrinks, Säfte und stille Getränke. Die Dosentransferteile sind auf stabilen Rohrsäulen aufgebaut und die Servoantriebsmotoren der Transferkomponenten in den Säulen integriert. Dies erlaubt eine optimale Zugänglichkeit und Reinigbarkeit. Die Füllmaschine arbeitet nach dem volumetrischen Füllprinzip. Dies ermöglicht höchste Füllgenauigkeit bei gleichzeitiger Freiheit hinsichtlich der Wahl der zu verarbeitenden Dosenform. Zudem sorgt die dynamische Abfüllung für konstant gleichmäßige Füllergebnisse in allen Leistungs- und Betriebsphasen. Darüber hinaus sind alle Abläufe automatisiert, alle Prozesse werden dokumentiert und sind jederzeit reproduzierbar. Weiterer Vorteil: Durch einen neuartigen CO2-Spülprozess wird der CO2-Verbrauch bei gleichzeitig niedriger Sauerstoffaufnahme reduziert.

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