Wenn man pro Tag rund 40 t verschiedenste pulverförmige Produkte verarbeitet und abfüllt und dabei – über alle Prozesse hinweg – nur fünf Gramm Staub anfallen, muss man schon einiges richtig machen. Konkret: Die Absaugung an allen Stationen des Verarbeitens und Verpackens muss mit hoher Kompetenz geplant worden sein, und die Anlagen müssen höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen.
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Mischen und Abfüllen
Für die Verantwortlichen der Meitron GmbH in Kempen/Niederrhein ist die Sauberkeit im Prozess selbstverständlich und eine Kernkompetenz. Denn seit mehr als einem Vierteljahrhundert übernimmt Meitron als Lohnhersteller im Auftrag z.b. von Großmolkereien das Mischen und Abfüllen von pulverförmigen Zugabestoffen wie Stabilisatoren und Emulgatoren. Geschäftsführer Ingo Meierhans: „Viele lebensmittelverarbeitende Betriebe haben eigene Rezepturen für diese Inhaltsstoffe, die wir als „Premix“ bereitstellen, und sie stellen höchste Ansprüche sowohl an die Qualität der einzelnen Stoffe als auch an die Homogenität und Reinheit des Fertigproduktes. Wir gewährleisten hier einen sicheren und sauberen Prozess und erfüllen alle einschlägigen Anforderungen – bis zum höchsten Standard nach FSSC 22000.“
Produktvielfalt als Herausforderung
Eine besondere Herausforderung ergibt sich aus der Tatsache, dass jeder der mehr als fünfzig „Stammkunden“ von Meitron eigene Rezepturen verwendet und auch individuelle Wünsche an die Verpackung stellt. Das bedeutet: Die Gesamtmenge von rund 10 000 t pulverförmiger Produktmischungen, die Meitron pro Jahr erzeugt und abfüllt, verteilen sich auf eine sehr große Vielfalt an Produkten und Gebinden. Entsprechend flexibel muss die gesamte Fertigung sein. Deshalb ist die Abfüllung in viele Einzelanlagen und -räume unterteilt, die nach jeder Charge gründlichst gereinigt werden, während in den anderen Räumen schon die nächsten Chargen gemischt und abgefüllt werden können. Aus demselben Grund ist der Automationsgrad bei Meitron bewusst gering: Flexibilität bei kleinen Losgrößen ist wichtiger.
Absaugung vom Start weg integriert
Dass die Absaugung im gesamten Betrieb eine wichtige Rolle spielt, versteht sich von selbst und ebenso, dass sie am besten direkt an der Entstehungsquelle erfolgt. Das wird schon beim ersten Prozessschritt deutlich. Ingo Meierhans: „Hier füllen wir alle Produkte, die als Sackware oder in anderen Gebinden angeliefert werden, in Big Bags um. Sie sind unser Standardgebinde für die gesamte Intralogistik der Basisprodukte hier im Werk, aus ihnen heraus werden unsere Mischanlagen beschickt.“
Hier hat Meitron eine Umfüllstation installiert, in der ein Ruwac-Drehstromsauger vom Typ DS 1400 M die Absaugung übernimmt. Die Öffnung des Absaugarms befindet sich direkt an der Öffnung des Big Bags. Weil organische und somit entzündliche Stoffe gehandhabt werden, ist die Absauganlage nach den Anforderungen des Staubexplosionsschutzes (Zone 22) ausgeführt. In die Anlage ist eine Präzisionswaage integriert, denn die Inhaltsstoffe der Premixes sind hochwertig.
Abfüllanlage mit Absaugung
Die Anlage zur Abfüllung der Fertigprodukte in die kundenspezifischen Gebinde hat Meitron mit Bordmitteln entwickelt und gebaut. Benny Turion, verantwortlich für die Betriebstechnik: „Auch hier haben wir einen – etwas leistungsstärkeren – Ruwac-Sauger verwendet.“ Bei den ersten Probeläufen der Abfüllanlage war, was die Absaugung betrifft, noch etwas Justierarbeit erforderlich. Konkret ging es um die Position des Absaugarms. Er darf sich nicht zu nah an der Abfüllung befinden, sonst beeinflusst er die Messergebnisse der hoch empfindlichen Waage.
Auffällig beim Zone-22-Sauger vom Typ DS 2520 M ist das geringe Eigengeräusch: ein wichtiger Vorteil, weil auch hier manuell abgefüllt wird.
Sauger sorgen für Flexibilität
Beide Sauger sind semi-mobil: Ihnen ist ein fester Standort zugewiesen und sie saugen Stäube direkt an der Um- und Abfüllung ab. Wenn das Personal das Sauggeschirr wechselt, können die Sauger aber auch für die Bodenreinigung oder zum Säubern der Anlagen genutzt werden – und dabei, genau wie ein normaler Industriesauger, ihren Standort wechseln.
Neben diesen beiden Anlagen sind bei Meitron auch noch weitere mobile Ruwac-Sauger im Einsatz. Hier zählen ebenfalls Beweglichkeit und Flexibilität. Zum Beispiel verfahren die Mitarbeiter diese Sauger häufig von einer Abfüllkammer zur nächsten.
Sauberkeit für Prozesssicherheit
Die Sauger und Absauganlagen sind aus Sicht von Meitron ein wichtiger Baustein, um die hohen und selbst gesetzten Ansprüche an Sauberkeit und Prozesssicherheit zu erfüllen. Ingo Meierhans: „Als Lohnunternehmen stehen wir in der Produkthaftungspflicht. Wir sind also zur Sorgfalt und auch zur Sauberkeit verpflichtet – das nehmen wir sehr ernst und das ist auch Teil unseres Erfolgskonzeptes. Deshalb legen wir größten Wert auf eine wirksame Absaugung an allen Stationen, an denen Stäube freigesetzt werden können.“
Suchwort: Ruwac
Neues Geschäftsfeld: Qualitätskost
Auf der Suche nach neuen Geschäftsideen haben sich Ingo Meierhans und Produktionsleiter Michel Gerdt gefragt, wie Meitron seine Kompetenzen auf andere Weise einsetzen kann. Dabei wurde eine große Idee geboren und mit viel Energie in die Tat umgesetzt. Unter der Marke „RheinNatur“ werden jetzt eigene Produkte angeboten, aber mit ganz anderer Zielrichtung. Ingo Meierhans: „Wir haben ein Sortiment von hochwertiger gesunder Qualitätskost aufgelegt, das wir über Online-Shops an Endverbraucher oder kleinere B2C-Kunden verkaufen.“ Zum Produktspektrum gehören u. a. Erythrit, Bio-Mandelmehl, Leinsamen, Bio-Whey Protein sowie Backmischungen – alle pulverförmig und in verbraucherfreundlichen Kleinpackungen. „Das passt bestens zu uns: Wir haben die Produktionskompetenz und die nötigen Zulassungen, kennen uns mit den Produkten aus und können sie flexibel – auch als Private label im Kundendesign – verpacken.“