Erstmalig urkundlich erwähnt im Jahr 1495, befindet sich die Lerchenmühle im malerischen Golling bei Salzburg heute in vierter Generation im Besitz der Familie Wieser. Um der immer stärker werdenden Nachfrage nach Bioprodukten gerecht zu werden, bietet die Mühle neben konventionellen und glutenfreien Mahlerzeugnissen auch Mehle in Bio-Qualität an. Zudem hat sie sich dem Erhalt alter Sorten verschrieben. Dem Endkunden weniger geläufige Getreide wie Emmer, Kamut, Einkorn und Grünkorn ergänzen die Produktvielfalt.
Nach einem umfangreichen Umbau im Jahr 2010 entschied sich das Unternehmen zu einer neuerlichen Erweiterung des Betriebes. „Bei der letzten Modernisierung unserer Mühle konnten wir unser Leistungsvolumen verdreifachen. Daxner war damals für die gesamte Planung und Realisierung der Anlage verantwortlich. Dank unserer guten Erfahrung war auch beim Upgrade des Systems klar, dass wir wieder auf die Kompetenz von Daxner setzen. Mit der neuen Verladesiloanlage schaffen wir 25 t Mehl innerhalb von 30 Minuten“, berichtet Mühlenbesitzer Gerhard Wieser.
Zwei getrennte Förderlinien
Da die Lerchenmühle bei der Herstellung der Produkte noch effizienter werden wollte, machte Daxner dem Unternehmen den Vorschlag, die pneumatische Förderung der Rohstoffe innerhalb der Anlage in zwei getrennten Linien durchzuführen. Eine Linie transportiert glutenhaltige, die zweite glutenfreie Getreideprodukte, wie beispielsweise Maismehl, zu den Silos. Durch diese Trennung vermeidet die Lerchenmühle Kreuzkontaminationen und erhöht folglich die Sicherheit für Endkunden. Für den Müllereibetrieb bedeuten die beiden Förderlinien einen verringerten Reinigungsaufwand und damit verbunden geringere Personalkosten. Da die zwei getrennten Systeme ein allergenfreies Handling sicherstellen, gehören Stillstände, die durch Reinigungsaufwand entstehen, der Vergangenheit an: Die Produktivität des Betriebes steigt.
Die fertigen Mahlprodukte werden im Zuge des pneumatischen Förderprozesses mehrfach kontrolliert. Dies erfolgt einerseits durch einen Metalldetektor, der metallische Fremdkörper aussortiert. Andererseits beseitigt eine Prallmaschine nach dem Mahlprozess Insekteneier aus Mehl und Grieß. Zusätzlich werden die fertigen Produkte einer Kontrollsiebung unterzogen, um sicherzustellen, dass sich keine Fremdkörper in den Mehlen und Grießen befinden.
Flexibilität bei der Lagerung
Das Herzstück der Anlagenerweiterung sind die neuen Siloanlagen im Hygienic Design. 24 Silos, die über ein Gesamtnutzungsvolumen von 750 m3 verfügen, bieten der Lerchenmühle im Salzburger Land höchstmögliche Flexibilität bei der Lagerung der Mehle. „Die Erweiterung unserer Anlage um die neuen Silos erlaubt es uns, Produkte für eine gewisse Zeit zu lagern. Wir müssen nicht wie bisher immer just in time produzieren, sondern erhalten Flexibilität bei der Produktion“, erklärt Mühlenbetreiber Gerhard Wieser. Da die Silozellen in glutenfreie und glutenhaltige Produkte unterteilt sind, verringert sich der Reinigungsaufwand deutlich und die Anlagenkosten amortisieren sich schneller. Allen Silos ist gemein, dass die staubige Abluft über eine Zentralaspiration der Anlage abgesaugt wird. Weitere Produktionserweiterungen wurden schon heute mitberücksichtigt, sodass ein neuerlicher Ausbau in den kommenden Jahren möglich ist.
Abfüllung nach Kundenwunsch
Die Lerchenmühle kann bei der Austragung der glutenfreien Produkte auf verschiedene Verfahren zugreifen. Sechs identisch ausgeführte Silos mit einem Nutzungsvolumen von jeweils 25 m3 erlauben die Abfüllung entweder in Big Bags oder in eine Absackanlage für Großgebinde. Das Big-Bag-Befüllsystem Eco Basic von Daxner erlaubt eine Verwiegung bis zu 1000 kg, wobei verschiedene Big-Bag-Größen möglich sind. Aus vier weiteren Silos mit einem Nutzungsvolumen von jeweils 25 m3 werden glutenhaltige Produkte auf zwei voneinander getrennten Abpackmaschinen abgefüllt.
Staubfreie LKW-Verladung
Für die Verladung in Tankwagen realisierte Daxner eine Anlage, die hohe Verladeleistungen gewährleistet. Diese ist mit einer Brückenwaage und Verladesteuerung inklusive Visualisierung ausgestattet. Der Tankwagen fährt in die Verladesiloanlage ein und wird unter dem Verladebalg auf einer Brückenwaage positioniert. Stimmt die Position, dockt der Verladebalg an und sorgt für eine nahezu staubfreie Befüllung und hohe Verladeleistungen. 25 t Mehl können in kurzer Zeit verladen werden. Die gesamte Verladung erfolgt in einer Verladehalle, wodurch der Prozess von äußeren Einflüssen geschützt ist. Mehl, Grieß und Kleie werden getrennt voneinander verladen, sodass ein allergenfreies Handling gewährleistet wird.
Daxner GmbH, Wels/Österreich
Autorin: Christina Simon
Head of Marketing,
Daxner