Startseite » Food » Automation (Food) »

Hygieneroboter verarbeiten Käse vollautomatisiert zu Sticks

Hygienestandard erhöht, Produktionskapazität verdoppelt
Hygieneroboter verarbeiten Käse vollautomatisiert zu Sticks

Firmen im Artikel
Die niederländische Familienmarke Vepo Cheese setzt auf eine vollautomatisierte Produktionslinie: Zwei KR-Agilus-Hygieneroboter von Kuka verarbeiten Käse zu Sticks und führen sie einer Verpackungsmaschine zu. Dadurch hat sich der Hygienestandard erhöht und die Produktionskapazität verdoppelt.

Unter den Käseliebhabern gelten die Niederlande als Grande Nation. Auch der Blick auf die Exportzahlen zeigt, dass die Niederlande an der Weltspitze stehen: Mit 3,8 Mrd. Euro liegen sie laut OEC World Statistics auf Platz 2 hinter Deutschland (4,5 Mrd. Euro). Käse und die Niederlande gehören zusammen – dafür steht Frau Antje seit mehr als 50 Jahren. Und das Familienunternehmen Vepo Cheese in Bodegraven, Südholland, beweist eindrücklich, dass „typisch holländisch“ auch Innovation und Wachstum einschließt.

„Wenn wir über Käse sprechen, geht es um alles, was wir lieben und was uns antreibt“, sagt Mark Verkleij, CEO bei Vepo Cheese. „Generation für Generation arbeiten wir an der Verbesserung des Schneidens, Reibens, Portionierens und Verpackens von (halb-)hartem Käse. So kam uns die Idee einer automatisierten Produktionslinie für unsere Käse-Sticks.“

10 000 Käse-Sticks pro Stunde

Der Fokus von Vepo Cheese mit seiner über 100-jährigen Familientradition liegt auf dem europäischen Markt. Wie andere Unternehmen mussten sich auch die Niederländer den gestiegenen Produktivitäts- sowie Hygieneanforderungen in der Verarbeitung von Lebensmitteln stellen. „Den Käse sollten nur noch so viele Menschen wie nötig direkt berühren“, erinnert sich Hugo van Put, Technical Operations Manager Vepo Cheese. „Zugleich wollten wir die Produktionskapazität beim Schneiden unserer Käse-Sticks von 5000 auf 10 000 Stück pro Stunde verdoppeln. Dafür haben wir einen starken Automatisierungspartner gesucht.“ Gefunden haben sie ihn in Systemintegrator Groba und Kuka. Heute sorgt die Lambda 405 mit zwei KR Agilus HM („Hygienic Machine“) für den vollautomatisierten Betrieb.

Maschine nie zuvor so gebaut

Die Lambda 405 ist eine Schneidemaschine für einzeln verpackte Käsesnacks wie Sticks. „Gemeinsam mit Groba haben wir die Robotereinheit auf unsere Bedürfnisse und unsere Verpackungsmaschine angepasst“, sagt van Put. Und Robin de Groot, Managing Director Groba, ergänzt: „Die Maschine wurde in dieser Form nie zuvor gebaut.“

Und so funktioniert sie: Der Bediener muss lediglich eines der zwei vorkonfigurierten Programme auswählen, abhängig von der Käsesorte. Der Käse wird dann über ein Förderband in die Maschine transportiert. Seine Länge wird über den Abstand zwischen Schneidemesser und Greifer gemessen und daraus die Anzahl der Käsescheiben berechnet. Anschließend schneidet die Lambda 405 die Scheiben mit einer definierten Dicke, die damit die Höhe der Sticks und das Portionsgewicht beeinflusst. Spannend dabei: Eine Kontrollwaage sorgt für eine allenfalls minimale Abweichung des Gewichts pro Stange. Denn sie gibt der Schneidemaschine bei Bedarf ein Signal, dickere oder dünnere Scheiben zu schneiden.

Minimaler Schnittverlust

Diese fallen anschließend auf ein Förderband, das auch als Puffer beim Käsewechsel dient. Über dem Förderband tastet eine Kamera die Position der Käsescheibe ab – und gibt die Information an den ersten KR Agilus HM weiter. So weiß er genau, wie er die Scheibe greifen und auf die Schneideplatte legen muss. „Das war für uns ein schwieriger Part“, erzählt de Groot. „Denn der Roboter muss die Scheibe exakt greifen und mittig unter dem Messer platzieren, damit beim Schneiden die Seiten gleich lang sind und keine Krümel entstehen. Anfangs war es herausfordernd, die Daten der Kamera an den Roboter zu übertragen. Aber dank der Schnittstellenunterstützung von Kuka hat es geklappt.“

Linie komplett automatisiert

Die Kamera erkennt zudem Scheiben, die bestimmte Mindestmaße nicht erfüllen. Diese werden in einen Eurobin ausgeschleust, um daraus später geriebenen Käse zu machen. Der zweite KR Agilus HM nimmt die fertigen Käse-Sticks mit einer Vakuumspreizeinheit auf und legt sie in die Kassetten der Verpackungsmaschine. „Wo früher viele Schritte manuell erfolgten, arbeitet die neue Linie heute komplett automatisiert“, sagt van Put. „Niemand berührt den Käse, nur der Roboter. Das hat nicht nur die Hygiene erhöht und den Schnittverlust deutlich minimiert, sondern auch unsere Kapazität verdoppelt.“

Eine saubere Sache

Die Hygieneanforderungen in der Lebensmittelverarbeitung sind hoch, daher brauchte es für die Produktionslinie bei Vepo Cheese einen besonderen Roboter. Der KR Agilus in der Ausführung als „Hygienic Machine“ ist diesen Anforderungen gewachsen. Korrosionsresistente Oberflächen, lebensmitteltaugliche Schmierstoffe und die Verwendung von Edelstahlteilen garantieren höchstes Hygieneniveau.

Die reinigungskritische Elektroschnittstelle befindet sich nicht im primären Kontaktbereich, sondern unterhalb des Roboters. „Der kompakte KR Agilus HM war unsere erste Wahl“, sagt de Groot. „Denn er ist auf höchste Arbeitsgeschwindigkeiten ausgelegt. So konnten wir das Ziel von Vepo Cheese erreichen, die Anzahl der Sticks auf 10 000 pro Stunde zu verdoppeln.“

Starkes Team mit starker Software

Und noch etwas hat Groba bei der Integration geholfen: die Simulationssoftware Kuka.sim. Mit ihr lassen sich Details von Roboterapplikationen schon vor der Inbetriebnahme simulieren und anschließend zu 100 % auf die echte Steuerung übertragen. „Wir haben Kuka.sim genutzt, um die Bewegungen des KR Agilus ablaufen zu lassen und so mögliche Probleme zu erkennen“, sagt de Groot, „etwa mit Blick auf die hohe Geschwindigkeit der Anlage.“

Ein weiterer Vorteil: Über eine Virtual-Reality-Brille kann auch der Kunde selbst seine Anlage sehen, noch bevor sie steht. „Wir sind mit der Lösung für unsere Käse-Sticks absolut zufrieden“, resümiert van Put. „Gemeinsam haben wir mit Groba und Kuka eine Linie gebaut, die im Vergleich zur manuellen Produktion mehr Leistung, mehr Sicherheit und Qualität liefert.“

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: Kuka


Autorin: Sandra Hirsch

Global Content Marketing Manager Division Robotics, Kuka

Unsere Webinar-Empfehlung
Firmen im Artikel
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de