Das Unternehmen Chefs Culinar beliefert vom Hauptsitz Weeze aus in ganz Westdeutschland Gastronomie und Hotellerie sowie Großküchen mit allem, was in und rund um die Küche benötigt wird. Das Sortiment umfasst rund 20 000 verschiedene Artikel – von Tiefkühlkost über Frischware bis hin zu Reinigungs- und Hygieneprodukten. Um die stetig steigende Nachfrage verlässlich bedienen zu können, erweiterte das Unternehmen seine Kältelagerkapazitäten.
Bei dem Erweiterungsbau der Chefs Culinar West GmbH & Co. KG handelt es sich um ein Plusgrad-Umschlaglager mit mehr als 4500 m² Grundfläche vor allem für Frischdienst, Molkereiprodukte, Frischobst und -gemüse. Neben einzelnen kleinen Kühlräumen ist das Herzstück ein gut 11,5 m hohes Hochregallager. Hier verweilt die frische Ware in der Regel weniger als eine Woche, bevor sie mit dem eigenen Fuhrpark an die Kunden geliefert wird. „Obst und Gemüse sind schnell verderbliche Waren, die je nach Sorte sehr unterschiedliche Anforderungen an die Kühltechnik stellen. Entscheidend sind die konsequente Einhaltung einer engen Temperaturbandbreite, eine möglichst geringe Zugluft, ein optimales Raumklima und ideale Feuchtigkeit für Frischobst und höchste Hygiene, um eine bestmögliche Warenqualität während der Lagerhaltung zu gewährleisten. Daneben sind eine höchstmögliche Betriebssicherheit und geringe Betriebskosten von großer Wichtigkeit“, sagt Christoph Peters, Geschäftsführer der Kälte Klima Peters GmbH mit Sitz in Meerbusch, der die Kälteanlage nach planerischen Vorgaben errichtet hat. Um dabei langfristig auf der sicheren Seite zu sein, installiert der Anlagenbauer 23 GEA Küba Verdampfer– davon 13 Market-SP-Kühleinheiten und einen Hochleistungskühler SG Commercial. Die Kombinationen aus Wärmetauscher und Ventilatoreinheiten besitzen einen hohen Wirkungsgrad.
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Gegen Korrosion geschützt
Bei der Obst- und Gemüsekühlung sammeln sich grundsätzlich Säureaerosole in der Luft an. Die sind recht aggressiv. Gerade rund um die Verdampfer, wo es zu Verwirbelungen kommt, greifen die Aerosole das Außengehäuse an und lagern sich ebenso im Inneren ab. Deshalb ist es wichtig, dass das Gehäuse entsprechend der VDI-Norm 60.22 aus Edelstahl ist und sowohl die Tropfwanne als auch der Ventilator klapp- bzw. schwenkbar sind, damit der Verdampfer schnell und verlässlich gereinigt werden kann. Die GEA-Küba-Market-SP-Ventilatoreinheiten sind standardmäßig klappbar. Das war für den Anlagenbauer ein Grund, diese zu installieren. Eine hochwertige Pulverbeschichtung und Verwendung von Verbundfaserwerkstoffen in der Ventilatortechnik minimieren die Korrosionsanfälligkeit. Ein weiterer Aspekt, der für den Market SP sprach, war die Auslegungssoftware. Die Küba Select bietet die Möglichkeit, nach Eingabe der Parameter den Schalldruckpegel verschiedener Luftkühler tabellarisch zu vergleichen, um die Geräuschkulisse der Kälteanlage bei der Gesamtberechnung gezielt reduzieren zu können. Dies ist für viele Projekte durchaus wichtig. Denn es sollen grundsätzlich Anlagen gebaut werden, die maximal 60 dB(A) erzeugen.
Lärmbelästigung reduziert
Die Kältesysteme in Weeze werden im laufenden Betrieb künftig nicht mehr als 40 bis 50 dB(A) erzeugen. „Das sind echte Leisetreter“, sagt Peters und betont: „Damit reduzieren wir die Lärmbelästigung für die Lagerarbeiter gen Null. Und zeitgleich minimieren wir den Energiebedarf der Anlage.“ Erreicht wird die Energieeffizienz durch ein optimal berechnetes Verhältnis von Lamellenfläche zu Lüfter. Allgemein reduzieren Anlagenbauer gerne die Lamellenfläche und bauen große Lüfter ein. Was auf den ersten Blick Einsparpotenziale birgt, erweist sich bei genauerer Berechnung als energetischer Kostentreiber und treibt die Geräuschkulisse in die Höhe. Denn Temperaturschwankungen durch Neubestückung des Kühllagers führen zwangsläufig dazu, dass die Lüfter lautstark und unter Volllast arbeiten. Das beeinträchtigt die Warenqualität und belastet die Mitarbeiter.
Die Abschreibung einer Kälteanlage ist auf 15 Jahre angelegt. Wer heute am falschen Ende spart, muss aufgrund zu erwartender gesetzlicher Verschärfungen der Emissionsgrenzen möglicherweise schon nach sieben Jahren nachrüsten und damit neuerlich investieren. Da ist es doch besser, die Anlage so zu planen, dass sie nach sieben Jahren noch State-of-the-art ist.
Leistungsreserve eingeplant
Schon bei der Planung des Erweiterungsbaus der Chefs Culinar West GmbH & Co. KG war auch ein Fachplaner für Kältetechnik mit an Bord. Der empfahl von Anbeginn Küba-Verdampfer. Christoph Peters justierte nach, erläuterte sein Kältekonzept und konnte Wärmetauscher mit größerer Lamellenfläche, entsprechender Flächenreserve und kleineren Ventilatoren einbauen, um die Temperaturdifferenz mit 0,5 K möglichst gering zu halten. Die Kosten in der Anschaffung sind zwar höher, amortisieren sich aber recht schnell. Zumal die Luftkühler mit regelbaren EC-Ventilatoren konfiguriert und mit einer entsprechenden Leistungsreserve berechnet wurden, um Schwankungen auszugleichen.
Die Luftkühler sind, was Kühlleistung und Wurfweiten betrifft, so ausgelegt, dass sie auch bei längerem Zustrom von Außenwärme nicht an ihre Grenzen stoßen und damit das DT1 gering gehalten wird. Um auch den Druckverlust und einhergehend den dort eingesetzten Energiebedarf so gering wie möglich zu halten, wurden Verdampfer mit patentiertem Kältemittelverteiler geordert.
Die Kälteanlage ist über eine eigens programmierte Software an die SPS-Anlage angeschlossen. Das gewährleistet einen permanenten Datenabgleich. Parallel dazu ist die Anlage an einen externen Server, der beim Kältetechnikspezialist steht, gekoppelt und sendet stündlich ein Signal. Bleibt das aus, funkt die Kontrollsoftware automatisch den Servicetechniker an. Das erhöht zusätzlich die Sicherheit.
Die Abtauung erfolgt im Plusbereich mit Heißgas, da eine elektrische Abtauung durch optional installierbare Heizungen nur zusätzliche Primärenergie verbraucht. Die Bereifung der Lamellen wird ebenfalls durch die SPS-Anlage konstant überwacht. Da sowohl Verdampfer als auch die installierten Verflüssiger EC-gesteuerte Ventilatoren besitzen, kann jederzeit an zwei Stellen nachjustiert werden, um die optimale Kälteleistung bei minimaler Austrocknung des Kühlguts zu gewährleisten und damit Frische und Qualität zu wahren.
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