Mit dem Umzug in ein neues Gebäude stand bei einer Südtiroler Großbäckerei auch die Anschaffung neuer Öfen an. Um diese mit Frischluft zu versorgen und die Abluft abzuleiten, haben die Ofenspezialisten knapp 400 m Edelstahlrohre von Jeremias Abgastechnik eingebaut. Das heiße Rauchgas und die Schwaden des Ofens werden mithilfe eines Wärmerückgewinnungssystems nun zur Gewinnung von Wärmeenergie genutzt – so spart die Bäckerei Geld und leistet einen Beitrag zu einer sauberen Umwelt.
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Sieben Öfen mit je vier Anschlüssen
In der neuen Backstube befinden sich zwei Etagenbacköfen, in denen beispielsweise Brot gebacken wird, und fünf Stikkenöfen, die etwa zur Zubereitung von Konditorware dienen. Jeder Backofen hat vier Rohranschlüsse: eine Rauchgasleitung, eine Schwadenleitung, eine Frischluftleitung für den Brenner und eine Dunstabzugsleitung, die die heiße Luft beim Öffnen des Ofens mithilfe eines Ventilators über eine Dunstabzugshaube abzieht.
Die Verbrennungsluft kommt über die Rückwand der Backstube von außen. Damit ist ein geringer Luftwechsel und eine hohe Luftqualität sichergestellt. Das sorgt zudem für ein gutes Raumklima. Moderne Verbrennungsöfen, die auf die hohen Umweltschutzstandards ausgerichtet sind, würden bei mehl- und staubbelasteter Luft eine deutlich verringerte Lebensdauer aufweisen.
Backöfen werden in der Regel mit Öl oder Gas beheizt. Zum Backen beträgt die Temperatur etwa 260 °C. Da auf dem Weg vom Brenner zu den Öfen ein Wärmeverlust entsteht, wird dieser bei etwa 300 °C betrieben. In der alten Backstube wurden die bei diesem Prozess entstehenden Abgase über einen Kamin nach außen geleitet. Nun nutzt die Großbäckerei ein Wärmerückgewinnungssystem. Die heißen Abgase des Brenners, das Rauchgas, und die Schwaden, also die feuchte Abluft des Ofens selbst, werden über einen Schwadensammelkanal bzw. einen Rauchgassammelkanal zu einem Wärmerückgewinnungssystem geleitet. Dieses System lässt es zu, dass beide Abgasarten in einem Wärmetauscher genutzt werden – üblicherweise läuft das getrennt. Der Hintergrund: Rauchgase und Schwaden verfügen über unterschiedliche Temperaturen und Schwaden können den Wärmetauscher verschmutzen. Dennoch sind Schwaden durch ihren hohen Feuchtigkeitsanteil interessant für die Wärmerückgewinnung.
Einwandiges Edelstahl-Abgassystem
Für den Schwadensammelkanal über den Öfen haben die Kaminbauer das druckdichte, einwandige Edelstahl-Abgassystem EW-AL-BI von Jeremias eingesetzt. Teilweise kam für den Schwadenkanal aus thermischen Gründen auch das doppelwandige System DW-AL zum Einsatz. Da Schwaden durch den Backprozess einen hohen Feuchtigkeitsanteil enthalten, ist es besonders wichtig, dass die Rohre absolut dicht sind. Dafür sorgen Steckverbindungen mit innen liegenden Spezialdichtungen und außen liegenden Klemmbändern. Die Silikondichtung Albi 26 ist bis mindestens 200 °C hitzebeständig.
Der Rauchgassammelkanal besteht komplett aus dem Edelstahl-Schornsteinsystem DW-AL und ist mit 50 mm mineralischer Isolierung besonders dicht. Auf dem Weg zum Wärmetauscher geht somit fast keine Wärme verloren. Nachdem die heiße Luft im Wärmetauscher ihre Energie an das Wasser abgegeben hat, wird das Abgas über eine Hauptkaminleitung nach außen abgegeben. Bei dem über 6 m hohen Hauptkamin handelt es sich ebenfalls um die doppelwandige DW-AL-Verrohrung.
In der Backindustrie benötigen Mitarbeiter viel warmes Wasser – zum Beispiel, um zu duschen oder Kisten zu spülen. Hierfür nutzt die Großbäckerei nun das aus dem Wärmetauscher gewonnene Warmwasser.
Wie hoch die Kosteneinsparungen durch das Wärmerückgewinnungssystem sind, zeigt der geplante Amortisationszeitpunkt. Bei einer Lebensdauer von mindestens 25 Jahren wird sich die Anlage mit allen dazugehörigen Abgassystemen – abhängig von der Entwicklung des Ölpreises – nach etwa sieben Jahren rechnen.
Die Frischluft- und Dunstkanäle sind ebenfalls aus dem System AL-BI gefertigt. In den Abgängen der Öfen befinden sich Abgasklappen, die dafür sorgen, dass sich die Abluft nicht zurückziehen kann. Über Messöffnungen wird der Druck in den Röhren konstant geprüft. Kondensatabläufe verhindern zudem, dass Flüssigkeit zurück in die Öfen tropft.
Handgefertigte Sonderteile
Je komplexer ein Abgassystem ist, desto vorausschauender müssen Anlagenbauer die Installation vornehmen. Gerade bei umfangreichen Projekten werden oft viele Sonderteile für die Verrohrung benötigt – beispielsweise T-Stücke mit zwei 45°-Abgängen. In der Südtiroler Großbäckerei hat Chiemgau Kamintechnik über 30 Sonderteile verwendet. Diese Teile haben die Mitarbeiter von Jeremias in der Regel über Nacht handgefertigt, sodass sie am nächsten Tag bereits einsatzbereit waren.
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Autor: Oliver Trautner
Leiter Marketing,
Jeremias Abgassysteme