In der Produktion von Fisherman’s Friend gelten Qualitätsstandards, die weit über die Anforderungen der Lebensmittelindustrie hinausgehen. In manchen Ländern gilt die stark mentholhaltige Lutschpastille bereits als Arznei. Für die Herstellung der zuckerfreien Sorte setzt Lofthouse daher auf Rundläufertablettenpressen der Baureihe FE55 von Fette Compacting. Sie erfüllen die Ansprüche, sind leistungsstark und sehr flexibel.
Fisherman’s Friend gehören weltweit zu den bekanntesten Süßwaren. Von der Produktionsstätte in Nordengland werden die ovalen Mentholpastillen in mehr als 100 Länder exportiert. Dahinter steht das Familienunternehmen Lofthouse, das mittlerweile schon in der fünften Generation produziert und heute rund 350 Mitarbeiter beschäftigt.
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Süßware oder Arznei?
Anfangs wurden Fisherman’s Friend ausschließlich in Apotheken vertrieben. Sie waren besonders bei Hochseefischern begehrt, denn ihr hoher Mentholgehalt lindert Atemwegsprobleme. Heute finden Verbraucher die Lutschpastillen auch im Supermarktregal. Doch bei der pharmazeutischen Einstufung der Mentholmenge gehen die Meinungen der einzelnen Länder auseinander. So bewertet Großbritannien Fisherman’s Friend beispielsweise als gesundheitsbezogenes Produkt, während die USA die Pastillen hingegen zulassungspflichtig als Medikament einstuft. Aus diesem Grund musste Lofthouse seine Herstellungsprozesse, genau wie bei der Produktion von Arzneimitteln, von der FDA validieren lassen.
Global gesehen zählen Fisherman’s Friend damit sowohl zu den Süßwaren, als auch zu den Medikamenten. Für Lofthouse bedeutet dies, dass für sie höhere Produktionsstandards gelten, als sie allgemein in der Süßwarenindustrie erforderlich sind. Die Produktion und Vermarktung der Pastillen wird also nicht nur durch verschiedene Geschmacksrichtungen und Ingredienzen beeinflusst, sondern vor allem auch von länderspezifischen Regularien.
Zuckerfreie Pastillen tablettieren
Für die Herstellung zuckerfreier Pastillen war Lofthouse auf der Suche nach einer neuen Technologie. Während das Unternehmen die zuckerhaltigen Sorten mit einem speziellen, selbstentwickelten Verfahren produziert, eignen sich zuckerfreie Pastillen grundsätzlich gut für die Tablettierung. Sie beinhalten den Austauschstoff Sorbit, der sich im Direkttablettierungsverfahren mit Rundläufertablettenpressen verarbeiten lässt.
Einer Empfehlung folgend, erkundigte sich der englische Pastillenproduzent über das Angebot von Tablettenpressen bei Fette Compacting. Schnell war das konkrete Interesse an zwei Maschinen geweckt und es folgten ausführliche Demonstrationen im Kundenzentrum Schwarzenbek. Vor Ort machten sich die Vertreter von Lofthouse ein genaues Bild von ihrer Leistungsfähigkeit. Im Besonderen überzeugte sie die FE-Serie, die sie bei ihrer ersten Anfrage noch nicht in ihrem Fokus hatten. Der Hochleistungsrundläufer FE55 kam für sie in die engere Auswahl. Nach umfangreichen Tests mit dieser Maschine sowie intensiven Prüfungen von Tablettenpressen anderer Hersteller stand für sie die Entscheidung fest: Im Jahr 2014 nahm die erste FE55 bei Lofthouse den Betrieb auf, 2015 kam eine zweite Maschine hinzu und in diesem Jahr verstärkt bereits die dritte Tablettenpresse dieser Baureihe die Produktion in Nordengland.
Die ersten beiden FE55-Tablettenpressen haben seit ihres Einsatzbeginns weit mehr als 1000 t Rohstoffe zu insgesamt mehr als einer Milliarde Pastillen verpresst, und das bei einer Gesamtproduktion von durchschnittlich fünf Milliarden Fisherman’s Friend pro Jahr. Neben der hohen Ausbeute und dem hohen Output war für Lofthouse entscheidend, dass sich die Maschine passgenau in die bestehende Produktion integrieren und schnell für verschiedene Geschmacksrichtungen umrüsten lässt. Dafür eignet sich insbesondere die Baureihe FE55, da sich mit dem Einfachrundläufer serienmäßig mehr als 90 % aller Tablettentypen ohne zusätzliche Investitionen oder aufwendige Umrüstungen herstellen lassen. Sie ist sowohl im Foodsektor als auch in der pharmazeutischen Produktion vielfach erprobt.
Einfache Reinigung und Umrüstung
Bei Lofthouse erfolgt die Reinigung der FE55 entweder trocken oder – im Falle hartnäckiger Substanzen wie Lakritz und Salmiak – nass. In beiden Fällen sind der Maschineninnenraum und die einzelnen Komponenten von allen Seiten zugänglich, was die Bedienung erheblich erleichtert. Dieses durchdachte Designkonzept nennt Fette Compacting Tri.Easy. Die Idee dahinter: Nur wenn Technik in den drei Dimensionen Betrieb, Umrüstung und Wartung gleichermaßen einfach ist, kann sie effizient sein. Das Tri.Easy-Design rückt deshalb den Anwender in den Mittelpunkt und stellt einen reibungslosen Betrieb sicher.
So lässt sich der Tisch, auf dem die Fülleinheit steht, in 30-µm-Schritten manuell verstellen. Dadurch können Anwender die Fülleinheit immer optimal über den Segmenten positionieren. Ebenso einfach ist der Wechsel des Rotors. Nachdem der Anwender die Druckstationen in Parkposition gefahren hat, kann er den Rotor mithilfe einer in die Maschine integrierten Mechanik ohne körperliche Anstrengung austauschen.
Die Bedienung aller Geräte erfolgt über ein Human-Machine-Interface, mit dem sich sämtliche Parameter in der Produktion überwachen und steuern lassen. Den Umgang mit der neu angeschafften Tablettenpresse lernte das Personal von Lofthouse in einer fünftägigen Schulung, die im Trainingszentrum von Fette Compacting in Schwarzenbek stattfand. Anschließend stand der Maschinenlieferant noch zwei Wochen unterstützend in der Produktion zur Seite.
Noch während die dritte Tablettenpresse vor Ort eingerichtet wird, gibt es Gespräche über den Kauf einer vierten Maschine. Dabei bleibt die FE55 laut dem Produktmanagement von Lofthouse auch künftig die erste Wahl. Zudem arbeitet der Familienbetrieb unermüdlich an neuen Geschmacksrichtungen, die sich für die Tablettierung eignen. Die Sorten sind noch ein Betriebsgeheimnis, aber eine Zutat steht jetzt schon fest: das markenprägende Menthol.
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Dr. Steffen Wehlte
Sales Director Global Accounts & EMEA,
Fette Compacting
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