Am 6. und 7. März 2003 hat Siegling, Hersteller von Antriebs- und Transportelementen aus Kunststoff, Erstausrüster und Anwender nach Hannover eingeladen. Auf der die Veranstaltung begleitenden Hausmesse präsentierte das Traditionsunternehmen u.a. HACCP-Bänder für die Lebensmittelindustrie. Letztere werden auch auf der Anuga FoodTec zu sehen sein.
Die Transport- und Prozessbänder sowie Antriebsriemen von Siegling können in fast allen Branchen, darunter auch die Lebensmittelindustrie, eingesetzt werden. Der Fördertechnikspezialist aus Hannover ist international aktiv. Mit einem Weltmarktanteil von etwa 20% ist er Marktführer. Der konsolidierte Umsatz von Siegling betrug 2001 weltweit 234,7 Mio. Euro. In Deutschland erreichte man 2002 einen Umsatz von 65,2 Mio. Euro.
Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist ein enger Kontakt zu den Kunden sehr wichtig. Deshalb organisierte Siegling für deutsche Erstausrüster und Anwender eine Veranstaltung in Hannover. Das Treffen, das am 6. und 7 März stattfand, stand unter dem Motto „Abenteuer Bewegung”. Es begann mit einem Multimediavortrag von Bertrand Piccard, der mit seinem Heißluftballon die Welt umrundete. Am folgenden Tag standen neben Betriebsbesichtigungen und einer kleinen Hausmesse zwei Vorträge auf dem Programm: Dr. Christian Macht beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der an Transportbändern auftretenden Reibung. Dieser Parameter, der einen wesentlichen Einfluss auf den Energiebedarf und Verschleiß von Transportbändern hat, lässt sich durch den Einsatz geeigneter Werkstoffe für die Bänder und Bandtische sowie durch konstruktive Maßnahmen günstig beeinflussen. Einen Blick in die Zukunft wagte Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer in seinem Vortrag „Das intelligente Transportband”.
Blick in die Zukunft
Der am Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) tätige Referent betonte, dass sich aus der drahtlosen Kommunikationstechnik und der voranschreitenden Miniaturisierung der hierfür erforderlichen Komponenten auch neue Ansätze für die Entwicklung von Transportbändern ergeben. Beispielsweise ist es möglich, ultraflache, batterielose Transponder in ein Transportband einzubringen, die Daten speichern und wieder abgeben können. Darüber hinaus ist es denkbar, Transponder mit Sensoren zu koppeln, um mess-technische Aufgaben, zum Beispiel eine in das Transportband integrierte Temperaturmessung, zu realisieren. Die Transponder, auch als Smart Label oder elektronisches Etikett bezeichnet, bestehen im wesentlichen aus einem Silizium Chip, der mit einer Antenne verbunden ist. Die benötigte Energie wird durch am Band installierte Lesegeräte bereitgestellt, die ein Hochfrequenz-Wechselfeld abstrahlen. Auf diese Weise entstehen Transportbänder, die dem Anwender ganz neue Funktionen bieten: Das Spektrum reicht hier von der Speicherung produktspezifischer Daten über die Bandanlagensteuerung und -überwachung bis hin zur Qualitätskontrolle des zu fördernden Gutes.
Strukturierte HACCP-Transportbänder
Auf der Hausmesse stellte Siegling neben vielen anderen Exponaten auch seine HACCP-Transportbänder für die Lebensmittelindustrie vor, die auch auf der Anuga FoodTec zu sehen sein werden.
Die mit PVC oder Polyurethan beschichteten HACCP-Bänder verfügen über Oberflächen, die Mikroorganismen keinerlei Nahrungsgrundlage bieten. Den Mikroorganismen wurde somit die Lebensgrundlage entzogen. Im Unterschied zu anderen Bandherstellern setzt Siegling keine bioziden Additive ein, da deren physiologische Unbedenklichkeit umstritten ist. Um möglichst gute Ablöseeigenschaften zu erreichen, gab es bisher die HACCP-Transportbänder ausschließlich mit glatter Oberfläche. Nun ergänzen Bandtypen mit negativer Pyramidenstruktur die Produktlinie. Das in diesen Bändern verwendete HiTech-Gewebe (eine Gewebelage) ermöglicht bei einer Dehnung von 1% Spannungsdehnungswerte von 8 N/mm. Ob als Schrägtransportband, Teigausrollband oder in anderen Anwendungen eingesetzt – in Verbindung mit der HACCP-Beschichtung bieten die beiden strukturierten Bandtypen bei verbesserten hygienischen Eigenschaften eine deutlich erhöhte Funktionalität.
Auch die ProLink-Modulbänder bietet Siegling nun in einer HACCP-Ausführung an. Diese Bänder können in der Lebensmittelindustrie überall dort eingesetzt werden, wo das Modulband das Standardtransportband mit Gewebezugträger verdrängt hat. Tests am Ahlemer Institut haben gezeigt, dass hinsichtlich des Bakterienbefalls die ProLink-HACCP-Bänder deutlich bessere Werte erreichen als herkömmliche Modulbänder. Beispielsweise konnte der Befall mit E-Coli um 99,5% reduziert werden. Die ProLink-HACCP-Bänder stehen in Polypropylen, Polyethylen oder Polyazetal (POM) zur Verfügung. Standardmäßig sind sie in Weiß erhältlich. Auf Anfrage sind die Bänder auch in blauer und grüner Farbe lieferbar.
Halle 14.1, Stand H040
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