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Frisch auf den Tisch

Terminals sorgen bei Tann für transparente und effiziente Rückverfolgung
Frisch auf den Tisch

Nicht zuletzt als Reaktion auf die bekannt gewordenen Lebensmittelskandale in den letzten Jahren arbeitete die EU an Richtlinien und Vorschriften für den Verbraucherschutz. Neu aufgenommen wurde dabei das Prinzip der Rückverfolgbarkeit. Um diesen Vorschriften gerecht zu werden, hat die Spar Österreichische Warenhandels-AG ihre Logistik mit einer Terminallösung aufgerüstet.

Spar, mit etwa 60 000 Beschäftigten der größte private Arbeitgeber Österreichs, besitzt unter dem Label Tann einen Produktionsbetrieb von Fleisch- und Wurstwaren. Im Hauptwerk, im kärntnerischen Föderlach, liegen die Arbeitsschwerpunkte in der Fleischverarbeitung, der Anlieferung von Rinder-, Kälber- und Schweinehälften sowie in der Portionierung. Die Experten bei Tann suchten bereits seit einiger Zeit nach einer Lösung, die das Portionieren, Wiegen, Verpacken und Etikettieren mit der geforderten lückenlosen Rückverfolgbarkeit garantiert. Gleichzeitig sollte auch die gesamte Produktion auf ein modernes, schnelles und effizientes Niveau gehoben werden. Verantwortlich für die Evaluation der Lösung war Christian Terbou, Applikationsmanager der Tann-Produktion. „Wir brauchten eine Lösung, die industrietauglich ist. Die meisten Terminals sollten dabei fest installiert arbeiten, aber einige mussten auch im mobilen Bereich einsetzbar sein“, beschreibt Terbou die damalige Situation.

Hohe Hardware-Anforderungen
Bei der Recherche nach geeigneten Industrie-PCs wurde Terbou auf DLog aufmerksam. „Ich bin bei meinen Internet-Recherchen unter dem Suchbegriff IPC auf DLog gestoßen“, erinnert er sich. „Mein Partner bei DLog war Manfred Lachauer, der mich während des gesamten Projekts äußerst kompetent betreute. Zusammen fanden wir für Tann die richtige Produktkombination. Das geeignete Konzept empfahl ich anschließend unserem Fachvorstand und unserem Ressourcenvorstand, die die Entscheidung zu treffen hatten.“
Aus den Erfahrungen mit dem vorhergehenden System hatte das IT-Team um Terbou zuvor klare Anforderungen definiert. Dabei standen zwei Kritikpunkte am Vorgängersystem im Mittelpunkt: Zum einen war bei diesem System die Hardware durch den Software-Hersteller vorgeschrieben, was man bei Tann als unbequeme Fessel und Kostentreiber empfand. Zum anderen setzte das System auf eine Client-Server-Infrastruktur. So war man gezwungen, mitten in der Fleischproduktion teure und durch die raue Umgebung störungsanfällige PCs zu installieren.
Das neue Konzept war dagegen komplett anders geplant: Statt PCs sollten kleine und industrietaugliche (IP 65) Terminals in der Produktion genutzt werden. Idealerweise verfügten die Terminals über ein extrem schlankes Betriebssystem auf Compact-Flash-Speicher, um durch den Verzicht auf Harddisks die Zuverlässigkeit weiter zu erhöhen und die Wartungskosten entsprechend zu minimieren. Und: Es mussten sowohl Terminalvarianten für den mobilen wie für den stationären Einsatz verfügbar sein.
„Vollständig konnte diese Anforderungen nur DLog erfüllen. Ein einziger Wettbewerber hatte ähnliche Systeme in der Entwicklung, konnte aber keinerlei praktische Einsätze vorweisen. Angesichts der Investitionssumme haben wir daher auf DLog als Partner gesetzt, da das Unternehmen als Terminalspezialist bereits gute Referenzen im Konzern und bei anderen Kunden vorweisen konnte“, schildert Christian Terbou die Investitionsentscheidung. Und weiter: „Bei Tann Föderlach entschieden wir uns für 180 fest installierte Datenterminals MPC 5/110, auf denen ProFood von Syspro arbeitet. Sechs bis acht mobile Terminals wurden zusätzlich noch auf unseren Fahrzeugen installiert.“ Das Terminal MPC 5/110 erwies sich bei den umfangreichen Tests als ideal für den Einsatz in Produktion und Logistik. Das Multifunktionsterminal kombiniert einen großen 10“- oder 12“-Farb-TFT-Schirm mit sehr guter Bildqualität und lässt sich einfach bedienen – über Display oder Touchscreen. Je nach Wunsch können Netzwerkkarten, Anschlüsse für Barcodescanner oder Chipkartenleser und andere Peripheriegeräte integriert werden. Parallele und serielle Schnittstellen sind Standard.
Nach Auskunft von Manfred Lachauer, Auslands-Vertriebsleiter bei DLog, ist der MPC 5/110 in seiner Steel-Variante besonders für den hygienisch anspruchsvollen Einsatz in fleischverarbeitenden Betrieben und bei Nahrungs- und Genussmittelherstellern geeignet. „Das lebensmittelechte, glatte Gehäuse aus V2A-Stahl erleichtert die Reinigung und Desinfektion“, sagt Lachauer, „und alle Steckverbinder sind besonders gesichert – die Steckleiste ist ebenfalls wasserdicht abgedeckt. Dies garantiert einen störungsfreien Langzeitbetrieb, selbst bei ständigem Einsickern von Flüssigkeiten oder Reinigungsmitteln.“
Lückenlose IT-Begleitung sichert Rückverfolgbarkeit
Um die Rückverfolgbarkeit zu sichern, wird der gesamte Produktions-Workflow im IT-System abgebildet. Das beginnt bei der Anlieferung aus den Schlachthäusern. Jede Schweine- und Rinderhälfte wird im Schlachthaus mit einer Ohrmarke und einem eindeutigen EAN-Code gekennzeichnet. Bereits 12 Stunden vor der Anlieferung erhält Tann per elektronischem Datenaustausch einen Lieferavis, der nicht nur den Lieferzeitpunkt, sondern auch alle EAN-Codes der Lieferung enthält. Direkt bei der Anlieferung werden die Codes der tatsächlichen Lieferung über DLog-Terminals mit Scannern eingelesen und über das Warenwirtschaftssystem mit der Avis-Liste abgeglichen. Nur bei völliger Übereinstimmung wird die Lieferung akzeptiert. Mit dem Einscannen bei der Anlieferung erhält jede Tierhälfte zugleich eine 10-stellige, Spar-interne Chargennummer. Die eindeutige Verbindung von interner Chargennummer und EAN-Code des Zulieferers sichert die Rückverfolgbarkeit zum Schlachthaus und von dort weiter zum Bauern oder Mastbetrieb.
Anschließend erfolgt die Zerlegung der Tierhälften. Jedes Stück, das aus einer Tierhälfte gewonnen wird, erhält eine Teilchargennummer, deren Bezug zur Quellcharge gespeichert wird. Bei der Verpackung der Fleischportionen werden Verpackungsetiketten mit Chargennummern, Artikelnummern, Bezeichnung und einem EAN 128-Code für den Kunden bedruckt. Die Konfektionierung, entsprechend der Kundenaufträge, erfolgt komplett durch das Warenwirtschaftssystem. Die Mitarbeiter dürfen nur jene Chargennummern packen, die vom System der Bestellung zugeordnet wurden. Die Kontrolle erfolgt über das Einscannen aller Lieferbestandteile vor der Auslieferung. „Wir arbeiten konsequent mit 1:1-Buchungen und dem von-an-Prinzip. Danach kann es im kompletten System keinerlei Minusbuchungen, also Zulieferungen unbekannter Herkunft, geben. Während wir früher nur mit internen Chargen ohne Außenbezug gearbeitet haben, sichern die Referenzen von Chargen und Ohrmarkennummern heute die komplette Rückverfolgbarkeit“, schildert Christian Terbou. Alle Teilschritte in der Produktion werden daher mit Scan-Vorgängen oder Dateneingaben an den DLog-Terminals begonnen und abgeschlossen.
Wurstverarbeitung als besondere Herausforderung
Wie konsequent diese Prinzipien durchgehalten werden, zeigt die Wurstproduktion. Hierbei werden die Rezepturen vom System in ihre Bestandteile aufgelöst und die Zutaten per Chargennummer angefordert und vor der Verarbeitung überprüft. Dies gilt nicht nur für die Fleischbestandteile, auch alle Beigaben sind per Chargennummer eindeutig rückverfolgbar: „So werden beispielsweise auch unsere Salz-Anlieferungen per Chargennummer rückverfolgbar erfasst“, so Terbou. Das fertige Wurstprodukt verfügt wieder über eine Chargennummer, die auf alle Quellchargen von Zutaten und Beigaben referenziert. Damit kann Tann bei der kompletten Fleisch- und Wurstproduktion die lückenlose Rückverfolgbarkeit garantieren.
IT-Spitzenposition bei der Fleisch-Produktion
Das Rollout von neuer Warenwirtschaft und Terminals dauerte nur wenige Wochen, begünstigt durch eine gemeinsame, detaillierte Vorbereitung. Bereits im Vorfeld wurden Hard- und Software optimal aufeinander abgestimmt, so dass bei der Umstellung keine Probleme auftraten. Das Thema Schulung war nicht weiter kompliziert, da die Terminals mit ihren Touch-screens einfach zu bedienen sind. Ungefähr sechs Wochen vor Einführung des neuen Systems schulten Terbou und sein Team die Abteilungsleiter und diese wiederum die eigentlichen Anwender. Ungefähr die Hälfte der Beschäftigten in Föderlach ist von der Umstellung direkt betroffen. Da das neue System die Arbeit deutlich erleichtert und auch in der Handhabung unkompliziert ist, wurde es sofort akzeptiert. Die papierlose Kommissionierung vom Schlachthaus bis zur Verkaufsniederlassung ergibt insgesamt gesehen eine merkliche Zeit- und Kostenersparnis. Nach diesen guten Erfahrungen in Föderlach führte Spar das neue System noch im selben Jahr in den Betrieben Tann St. Pölten und Tann Marchtrenk ein. „Bis Mitte 2006 wurden auch die restlichen Tann-Betriebe mit dem Warenwirtschaftssystem auf DLog-Terminals ausgerüstet. Insgesamt sind dann mehr als 200 Terminals im Einsatz“, so IT-Projektleiter Terbou. „Mit Abschluss dieses Projektes nimmt die Spar/Tann im Bereich der Informationstechnologie seiner Fleisch-Produktionsbetriebe eine europäische Spitzenstellung ein.“
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