Startseite » Food » Lagertechnik (Food) »

Gummibärchen auf Wanderschaft

Süßwarenhersteller setzt auf Resonanzförderrinnen
Gummibärchen auf Wanderschaft

Gummibärchen auf Wanderschaft
Ein Anwender von Resonanzförderrinnen ist der Süßwarenproduzent Mederer. Er nutzt diese Anlagen zur Förderung von Fruchtgummis.
Die Resonanzförderrinnen der Baureihe Flexilink nutzen die Eigenresonanz des Masse-Feder-Systems, um mit geringem Energieeinsatz eine hohe Förderleistung zu erzielen. Als Antrieb werden pneumatische Kolbenvibratoren eingesetzt, deren Erregerfrequenz sich automatisch an die Resonanzfrequenz des Systems anpasst. Ein Anwender der Flexilink-Rinnen ist der Süßwarenproduzent Mederer.

Dipl.-Ing. Knut Lange

Bei Gurtförderern läuft ein endloser Gurt um Umlenk- bzw. Trägerrollen. Er fördert die Produkte mit gleichmäßiger Geschwindigkeit von der Aufgabe- zur Abwurfstelle. Im Unterschied dazu bestehen Förderrinnen aus einer starren, an vier oder mehr Punkten flexibel gelagerten Rinne, die durch einen elektrischen oder pneumatischen Antrieb in eine gleichmäßige Schwingung versetzt wird.
Bei einer vertikalen Schwingung, würde sich das zu fördernde Gut nur auf und ab bewegen. Eine horizontale Schwingung sorgt lediglich für ein Vor- und Zurückschieben des Gutes. In beiden Fällen kommt es zu keiner Förderung. Erst eine Kombination aus vertikaler und horizontaler Schwingung bringt die Lösung: Das zu fördernde Gut wird beim Aufwärtsschwung der Rinne nach vorne geworfen, beim Abwärtsschwung behält es die Bewegungsrichtung bei und fällt im unteren Umkehrpunkt der Schwingung wieder auf die Rinne. Um gute Förderleistungen zu erreichen haben sich in der Praxis bei konventionellen Förderrinnen Winkel von etwa 30° zur Vertikalen bewährt.
Bei einer optimal ausgelegten Förderrinne schwingt die gesamte Rinne an jeder Stelle mit derselben Frequenz und Amplitude in die festgelegte Förderrichtung. Theoretisch bedeutet dies, dass die Rinne eine unendliche Steifigkeit hat und sich durch die eingeleitete Kraft über die gesamte Länge nicht in Eigenschwingungen versetzen lässt. In der Praxis ist dieser Zustand nicht erreichbar. Über die gesamte Länge der Rinne treten Eigenschwingung auf, die vor dem Hintergrund einer hohen Förderleistung auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Der Antrieb der Rinne erfolgt in der Regel an einem Punkt. Das heißt: Je länger die Förderrinne ist, desto steifer muss sie sein. Die dafür zum Einsatz kommenden Versteifungselemente erhöhen nicht nur das Gewicht der Rinne, sondern auch die notwendige Antriebsleistung. Bei langen Förderstrecken bieten also Gurtförderer wesentliche Vorteile für den Anwender. Allerdings kann es zu einer Muldenbildung im Fördergurt kommen, die eine Vereinzelung der zu fördernden Produkte erschwert.
Abhilfe schaffen hier elastisch gelagerte Förderrinnen, die auch unter hygienischen Gesichtspunkten vorteilhaft sind, da sie kaum Raum für Verschmutzungen und Ab-lagerungen bieten. Hinsichtlich des Funktionsprinzips lassen sich die Förderrinnen in zwei Gruppen einteilen: Die zwangsangetriebenen Förderrinnen schwingen mit der Frequenz des Antriebs. Im Unterschied dazu schwingen die Resonanzförderrinnen in der Eigenresonanz des Masse-Feder-Systems. Dies gilt auch für die Resonanzförderrinnen der Baureihe Flexilink von Netter. Diese Fördersysteme nutzen die Eigenresonanz des Masse-Feder-Systems, um mit geringem Energieeinsatz eine hohe Förderleistung zu erzielen. Als Antrieb werden pneumatische Kolbenvibratoren eingesetzt, deren Erregerfrequenz sich automatisch (bauartbedingt) an die Resonanzfrequenz des Systems anpasst. Dieses flexible Verhalten ist notwendig, da sich durch die wechselnde Schüttgutlast auf der Förderrinne die Eigenfrequenz des Systems ständig ändert. Deshalb können elektrische oder magnetische Antriebe bei Resonanzförderrinnen nicht eingesetzt werden, denn eine Anpassung der Erregerfrequenz ist nicht ohne weiteres möglich. Diese Antriebe werden deshalb nur bei kon-ventionellen zwangsangetriebenen För-derrinnen verwendet.
Im Gegensatz zu Schwingrinnen mit elektrischen oder magnetischen Antrieben sind bei den Flexilink-Resonanzförderinnen Amplituden von 20 mm und mehr bei geringer Frequenz problemlos zu erzielen.
Förderung von Fruchtgummis
Ein Anwender von Resonanzförderrinnen ist der Süßwarenproduzent Mederer. Er nutzt diese Anlagen zur Förderung von Fruchtgummis. Letztere verteilen sich durch die großen Schwingweiten über die gesamte Breite der Rinne. Auf diese Weise ist eine optimale Trocknung der Fruchtgummis vor dem nächsten Produktionsschritt sichergestellt. Darüber hinaus verhindert die ständige Wurfbewegung, dass die Süßwaren verkleben. Bei der abgebildeten Siebrinne werden außerdem noch winzige Gummifäden abgetrennt, die beim Gießen der Produkte entstehen.
Bei den Flexilink-Anlagen handelt es sich um Mehrmassen-Resonanz-Schwingsysteme, bei denen nur ein Bruchteil der aufgewendeten Schwingungsenergie in den Boden abgeleitet wird. Der größte Teil der Schwingungsenergie bleibt im System. Bei Mederer befindet sich ein Teil der Produktion und damit auch der Resonanzförderrinen im ersten Stock. Um eine optimale Entkopplung vom Boden zu erreichen, hat man die Gegenschwungmassen zusätzlich auf Druckluftbälgen gelagert. Pro Schwingung ist nur ein Hub des Kolbenvibrators erforderlich. Das heißt, der Druckluftbedarf ist äußerst gering.
dei.netter-vibration.com
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de