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Mikroorganismen und Schmutz bleiben draußen

Befüllen von Big Bags in High Care-Räumen
Mikroorganismen und Schmutz bleiben draußen

Reinräume sind in der pharmazeutischen Industrie gang und gäbe. In der Lebensmittelindustrie gibt es auch derartige Zonen, sogenannte High Care-Räume, in denen besonders hohe hygienische Standards gelten. Anlagen, die in solchen Räumen eingesetzt werden sollen, müssen so konstruiert sein, dass sie weder für das zu verarbeitende Produkt noch für den High Care-Raum selbst ein Kontaminationsrisiko darstellen. Dieser schwierige Spagat ist den Konstrukteuren von Dinnissen bei der Entwicklung eines Big Bag- Befüllsystems für High Care-Räume gelungen. Es erfüllt die branchen- typischen Vorgaben in puncto Hygienic Design, HACCP und GMP. Außerdem ist das ergonomisch gestaltete System Atex-konform.

Big Bags sind in der Lebensmittelindustrie ebenso anzutreffen wie in der chemischen und pharmazeutischen Produktion. Die Gebinde haben sich seit ihrer Einführung tausendfach bewährt. Sie bieten die Möglichkeit, Schüttgüter unterschiedlichster Art ökonomisch, hygienisch und sicher zu verpacken und zu transportieren. Darüber hinaus sprechen auch folgende Punkte für den Einsatz von Big Bags: Sie sind leicht zu reinigen, wiederverwendbar und platzsparend zu lagern.

Dinnissen Process Technology hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Systemen für die Befüllung, Entleerung, das Verschließen und den Transport von Big Bags spezialisiert. Das Unternehmen hat sowohl Standardprodukte als auch kundenspezifische Systeme im Programm. Gemeinsames Merkmal aller Produkte ist die schnelle, hygienische, sichere und logistisch effiziente Verpackung von Schüttgütern. Die Leistungsfähigkeit der Anlagen reicht bis zu 50 Big Bags pro Stunde.
Keine Paletten
Bei dem von Dinnissen entwickelten Big Bag-Befüllsystem für High Care-Räume kommen keine Paletten in diese hygienisch sensible, stets sauber zu haltende Zone. Der Grund: Sie könnten Schmutz einschleppen. Die Big Bags hängen während des gesamten Befüllprozesses an einem speziellen Führungssystem. Das reduziert das Verschmutzungsrisiko und erleichtert zudem die Reinigung des High Care-Raumes.
Am Anfang des Befüllprozesses wird der Big Bag mit einem sauberen Innensack staubfrei an den Füllstutzen angekoppelt. Hier verwendet Dinnissen sein Dekontaminationsmodul. Dieses führt Staub und Schmutz sicher ab, bis der Befüllschlauch angeschlossen ist. Ist dies der Fall, dichtet eine aufblasbare Manschette (inflatable seal) automatisch die Verbindung zum Befüllschlauch staubdicht ab.
Bei der Zwischenlagerung von Lebensmittelkomponenten oder fertigen Lebensmitteln sollte der Sauerstoffgehalt im Gebinde möglichst gering sein, um eine lange Haltbarkeit der Produkte sicherzustellen. Deshalb wird der angeschlossene Big Bag im nächsten Schritt evakuiert und anschließend mit Stickstoff beaufschlagt. Nach diesem Schritt liegt der Sauerstoffgehalt im Inneren des Big Bags unter 1 %. Nun kann der eigentliche Befüllvorgang beginnen. Unterstützt wird dieser von Rüttel-Einrichtungen. Sie sorgen für eine gleichmäßige Verteilung des Schüttguts im Big Bag und damit für eine stabile Gebindeform. Speziell geformte Füllstutzen verhindern Produktverluste und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Reinhaltung des High Care-Raumes. Gleiches gilt für eine Absperrklappe, die den Austritt von Staub verhindert bzw. minimiert und eine in das System integrierte Staubabsaugeinrichtung. Wichtig: Vor dem Abkoppeln des Füllschlauches wird dieser pneumatisch abgeklemmt. Auch diese Maßnahme verhindert Produktverluste und schützt den High Care-Raum vor Verschmutzung.
Dosieren in Big Bags
Ein anderer wichtiger Punkt ist die Dosierung bestimmter Komponenten in den Big Bag. Dieser Prozess muss schnell und mit hoher Genauigkeit erfolgen. Ferner sind Produktverluste auf ein Minimum zu begrenzen. Hierfür hat Dinnissen ein spezielles Dosierorgan entwickelt, das die genannten Anforderungen erfüllt – auch bei großen Feststoffmengen. Mit seiner Hilfe kann direkt oder aus Wägebehältern dosiert werden. Zum Einsatz kommen hier zum Beispiel Dosierklappen, -schleusen und -schnecken oder Vibrationsdosierer. Bei der Volumen- und Gewichtsmessung arbeitet Dinnissen mit Niveaumeldern und Niveausensoren sowie mit unterschiedlichen Wägesystemen.
Auch die branchentypischen, hohen Anforderungen in Hinblick auf Produktsicherheit und Qualitätssicherung wurden bei der Entwicklung der Big Bag-Befüllstation berücksichtigt. So kann sie zur Fremdkörperkontrolle und Fremdkörperentfernung mit einem Metalldetektor und Siebsystem ausgestattet werden. Ferner besteht die Möglichkeit, ein Probeentnahmesystem zu integrieren.
Schüttgüter, die sich schlecht verdichten lassen, stellen für das Big Bag-Befüllsystem kein Problem dar. Für diese Fälle gibt es eine Vakuumlanze, mit deren Hilfe das Produkt entlüftet wird. Für Anwendungen, bei denen Eichgenauigkeit wichtig ist, liefert Dinnissen das notwendige Zubehör, unterstützt bei den Eichprozessen und hilft beim Umgang mit den Eichämtern. Dieses Servicepaket steht weltweit zur Verfügung. Weitere Optionen sind: Ausstattung des Big Bag-Befüllsystems mit Tracking- und Tracingsystemen, beispielsweise Barcodelesegeräten, oder das automatische Sperren der Station via Profibus oder Ethernet.
Ist der Big Bag gefüllt, schließt sich der Verschluss des Gebindes an. Im ersten Schritt wird der Innensack luftdicht verschweißt. Dann erfolgt der Verschluss des Außensacks, anschließend erhält das Gebinde eine saubere Bodenplatte. Nun folgt der Transport des gefüllten Big Bags aus dem High Care-Raum. Hierbei hängen die Gebinde nach wie vor an dem Führungssystem. Sie passieren eine Schnellschlusstür, die den High Care-Raum von den übrigen Produktionsräumen, in denen niedrigere hygienische Anforderungen gelten, trennt. Damit beim Öffnen der Tür keine Schmutzpartikel oder Mikroorganismen in den High Care-Raum eindringen können, herrscht in ihm ein leichter Überdruck. Um diesen zu erreichen, wird gefilterte Umgebungsluft mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,4 bis 0,5 m/s als laminare Strömung in Richtung Schnellschlusstür in den Raum geblasen.
Nach dem Passieren der Schnellschlusstür wird der Big Bag auf eine Palette gesetzt. Letztere wurde im Vorfeld automatisch mit einem Bodenblatt ausgestattet. Nun kann der gefüllte Big Bag in den logistischen Prozess eingeschleust werden.
Zum Lieferprogramm von Dinnissen gehören verschiedene Systeme zur automatischen Bereitstellung von Big Bags, Paletten und sonstigem Verpackungsmaterial. Außerdem hat das Unternehmen Lösungen zum Stapeln und Entstapeln von Big Bags im Portfolio.
Das Big Bag-Befüllsystem für High Care-Räume ist einfach zu bedienen. Wichtig war den Konstrukteuren auch eine ergonomische Gestaltung des Systems. Vor diesem Hintergrund wurden alle Bedienelemente auf gleicher Höhe angebracht. Außerdem wurden Haken, Füllstutzen und Twisterkopf so im System angeordnet, dass sie problemlos vom Bedienpersonal erreicht werden können. Vor Ort stehen Touchpanels zur Verfügung auf denen der Füllprozess visualisiert wird und mit deren Hilfe der Anlagenbediener den Prozess steuern kann.
Online-Info www.dei.de/1010401
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