Die Optimierung mithilfe einer Betriebsdatenerfassung ermöglicht dem Betriebspersonal bei der Unilever Deutschland GmbH (Langnese) einen guten Überblick über die gesamte Produktionsstätte. Die daraus resultierende Datentransparenz führt unter anderem zu einer Reduktion der notwendigen Wartungsarbeiten um 40 %.
Dieter Barelmann
Die Sourcing Unit in Heppenheim ist ein Unternehmen der Unilever, einer der weltweit größten Anbieter von Markenartikeln der Bereiche Ernährung, Körperpflege sowie Wasch- und Reinigungsmittel. In Deutschland beschäftigt die Unilever etwa 8000 Mitarbeiter. Mit bekannten Marken, wie unter anderem Knorr, Becel, Rama, Langnese, Dove, Coral und Axe werden die täglichen Bedürfnisse von Millionen von Verbrauchern erfüllt. Im Werk Heppenheim wird ausschließlich Speiseeis hergestellt. Die ca. 50 Sorten werden nach Abfüllform und vor allem nach Verzehrgelegenheiten kategorisiert. Wie in allen Lebensmittelproduzierenden Unternehmen hat sich auch bei Langnese der Automatisierungsgrad in den letzten Jahren stark erhöht. Eine der Aufgaben bestand darin, die Maschinen- und Betriebsdatenerfassung im Werk voran zu treiben. Zielsetzung war es, die zustandsorientierte Instandhaltung zu optimieren, die Betriebsmittel einzusparen, die Qualität zu Verbessern, kurzum die Kosten zu senken.
Der Verfahrensablauf
Zur Online-Überwachung dienen die Visualisierungssyteme iFIX von GE Fanuc und OGS (APV), die unterlagerte Automatisierungsebene wird mit S5/S7, Accos 30 (APV) und Beckhoff-Komponenten realisiert. Das Verfahren beginnt mit dem Einwiegen der einzelnen Zutaten. Diese kommen dann nach dem Pasteurisieren und Homogenisieren in verschiedene Mixbehälter. Acron erfasst die Füllstände der Mixbehälter von den insgesamt 18 Produktionslinien. Die Produktion erfolgt bei Temperaturen zwischen 80 (Homogenisierung) und -28 °C (Palettierung). Daher ist es wichtig jeder Abteilung spezielle Daten zur Verfügung zu stellen. Dies wird zur Zeit mit einer Acron-Lizenz auf 15 Plätzen realisiert. Durch den Einsatz eines Citrix-Servers ist es gelungen, die Daten allen Abteilungen zur Verfügung zu stellen, ohne dass auf den einzelnen Clients Acron installiert werden muss. Diese Lösung über Citrix-Clients hat den großen Vorteil, dass im Fall eines Updates nur an den drei Rechnern ein Update durchzuführen ist, an denen Acron installiert ist. Auf einem Server läuft die Datenbank Engine, auf dem zweiten Rechner laufen 18 Provider und die dritte Acron-Installation läuft auf dem Citrix-Server.
Durch den Einsatz der Funktion Data Collect ist es möglich, Produktionsmengenerfassung aus verschiedenen Abteilungen, Energieversorgung, Füllstände und Erfassung der Stillstandzeiten zentral zu sammeln, aus unterschiedlichen Applikationen zusammenzuführen und zu verwalten.
Da es sich in der Eisproduktion um ein sensibles Produkt handelt, müssen die Maschinen und die Daten ständig überwacht werden. Hierfür werden die Informationen in Acron dokumentenecht gespeichert. Die Berichte sind, auf Basis aller Daten, mit der Möglichkeit der Handeingaben ein wichtiges Instrument für die Überschaubarkeit und Dokumentation der Betriebsdaten.
Die Instandhaltung
Um diese Aufgabe zu realisieren, wurde als erstes eine Aufnahme der gesamten Maschinen in einer Abteilung mit den dazugehörigen Verbrauchsmitteln aufgenommen. Diese Daten und Pläne wurden in die Acron-Applikation eingepflegt. Man begann die Daten zu sammeln, Informationen manuell nachzutragen und konnte schon nach kurzer Zeit die ersten Analysen aufstellen. Jede Maschine, jeder Motor und jedes Aggregat hatte innerhalb kürzester Zeit eine Historie. Diese Daten galt es jetzt zu veredeln, in dem das Instandhaltungspersonal die Kennzahlen analysierte.
Das Ergebnis: Es wurden in vielen Bereichen sehr schnell Optimierungsmöglichkeiten sichtbar. Durch eine bessere Wartung verbesserten sich innerhalb nur eines Jahres die Laufzeiten der Maschinen, Verbrauchsmaterialien wurden kostensparender eingesetzt, der Aufwand für die Maschinenpflege minimierte sich. In nicht mal einem Jahr war mit diesen Funktionen der Einsatz des Produktes amortisiert.
Acron auf einen Blick
Die Software zeichnet sich durch eine leichte Handhabung, Flexibilität und das einfache Projektieren aus. Im Betrieb gewährleistet sie die größtmögliche Lauf- und Datensicherheit und eine hohe Verfügbarkeit. Für eine schnelle Bilanzierung aus den historischen Daten ist Acron prädestiniert. Von der Kleinstanwendung bis zu werksweiten vernetzten Systemen lässt sich das Programm optimal skalieren. Es verfügt über eine robuste und fehlertolerante Client-Server-Architektur und kann mit den Anforderungen im Unternehmen wachsen. Die Datenbank ist bis zu 8-fach redundant, das Einlesen der Daten erfolgt über den Sicherheitsmechanismus Three Level Cache. Die wichtigsten Ankopplungen an HMI Scada und diverse Leitsysteme sind zertifiziert (z. B. WinCC, PCS 7, iFIX, etc.). Dadurch lässt sich Acron auch in gemischten Strukturen sowie in hochverfügbaren Bereichen einsetzen. Durch die optimierte interne Konzeption sind sehr schnelle Antwortzeiten gewährleistet. Die Aufzeichnung der Daten erfolgt zeit- und/oder änderungsorientiert bis in den Millisekundenbereich. Auswertemöglichkeiten in unterschiedlichen Modulen, ein Excel-Add-In und ein Web-Frontend runden das Produkt ab. Eine Gesamtkonzeption zum Aufbau einer werksübergreifenden Prozessdatenarchivierung und Analyse lässt sich mit Acron Data Collect realisieren. Das Produkt ist in Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch verfügbar.
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