Die CIP-Reinigung, also das Reinigen einer verfahrenstechnischen Anlage ohne deren Demontage, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Konnte man sich früher noch längere Anlagenstillstände wegen Reinigungsarbeiten leisten, so ist heute eine hohe Anlagenverfügbarkeit bei häufigen Produktwechseln unabdingbar. Und dies nicht nur in der Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen. Auch die chemische Industrie verlangt immer mehr nach effizienten Lösungen zur Reinigung von Apparaten und Anlagen.
Dr.-Ing. Jürgen Reinemuth
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Das Pfaudler-CIP-System für emaillierte Rührbehälter wurde zusammen mit Alfa Laval, einem Spezialisten auf dem Gebiet der CIP-Reinigung, entwickelt. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten – einer portablen Reinigungslanze SaniJet20 mit einem Adapter zur einfachen Montage auf den bewährten Fillook-Schnellverschlussdeckel – und einer einfahrbaren Reinigungslanze, deren Sprühkugel zum Reinigen nur durch das Reinigungsmedium in den Behälter ein- bzw. ausgefahren werden kann. Das Reinigungssystem wird mit einem PFA-ausgekleideten Kugelhahn von der korrosiven Atmosphäre im Rührbehälter isoliert. Die Lanzen können an spezielle Anforderungen, an die Behältergröße und den zu erwartenden Verschmutzungsgrad angepasst werden. Weitere Vorteile des CIP-Systems sind:
- Integriertes System mit aufeinander abgestimmten Komponenten
- Einfacher Anbau an emaillierte Rührbehälter mit standardisierten Schnittstellen
- Kostengünstig – das Reinigungssystem kommt nicht mit den Prozessmedien in Berührung und muss daher nicht aus hochbeständigen und teuren Werkstoffen gefertigt werden
- Die tragbare Reinigungslanze kann für mehrere Apparate verwendet werden
- Kompakter Bau
- Außer dem Reinigungsmedium ist für den Betrieb keine Fremdenergie erforderlich
Pfaudler bietet weitere technische Lösungen an, mit deren Hilfe die CIP-Reinigung emaillierter Apparate, insbesondere die Reinigung von Rührbehältern, schnell und gründlich durchgeführt werden kann. Daneben bieten die zum Einsatz kommenden Komponenten noch zusätzliche Nutzenaspekte, die weit über das Verbessern der Reinigung des Apparates hinausgehen.
Mit Rotation zum Erfolg
Der CIPring bietet eine einfache Möglichkeit, auch die kritischen Zonen eines emaillierten Behälters gut zu reinigen – die Stutzenhälse. Aufgrund der Anforderungen der Emaillierung sind Stutzen bei emaillierten Apparaten immer ausgehalst und damit relativ lang. Befinden sich zudem Einbauteile, beispielsweise Tauchrohre oder Stromstörer im Stutzen, bilden Stutzenhals und Einbauteil eine schwer zugängliche Geometrie. Anbackungen und Produkt-rückstände lassen sich aus diesem engen Spalt nur schwer oder überhaupt nicht entfernen.
Der CIPring ist ein ringförmiges, innen emailliertes Bauteil, beschichtet mit hochbeständigen Pharmaglas. Der Ring wird in den Nenndurchmessern ab DN 65 bis zu DN 400 angefertigt. Er besitzt einen tangential angeordneten Stutzen DN 25, durch den eine Spülflüssigkeit tangential eingeleitet werden kann. Die sich einstellende hochkinetische Rotationsströmung sorgt für ein sicheres Abreinigen der Verschmutzung im Stutzenhals und, ausreichenden Durchfluss vorausgesetzt, auch am Einbauteil selbst.
Mit seinem DN-25-Anschluss eignet sich der CIPring auch für andere Anwendungen, beispielsweise zum Anbau eines Druckmessumformers. Ohne einen zusätzlichen Behälterstutzen zu belegen, kann so auch nachträglich Platz auf dem oberen Boden des Rührbehälters geschaffen werden. Beide Funktionen, also Reinigungsanschluss und Anschluss für die Druckmessung, können auch über ein T-Stück an einem CIPring kombiniert werden.
CIP-Lanze auf einem Fillook Multiport
Der Fillook Multiport ist ein multifunktionaler Mannlochdeckel, der in den Nennweiten DN 500 und DN 600 erhältlich ist. Er verfügt über eine Schnellöffnungsvorrichtung DN 150 mit einem Schauglas DN 100, ein zweites Schauglas, beispielsweise für das Montieren einer Schauglasleuchte, und über zwei weitere Stutzen DN 50, oberhalb und unterhalb des Beleuchtungsschauglases.
Die Stutzen DN 50 können für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werden, beispielsweise zum Einbau von Messsonden, Druckmessumformern, zum Befüllen oder zum Impfen von Behälterinhalten oder aber zum Einbau von fest installierten CIP-Lanzen, ohne einen Behälterstutzen zu belegen.
Reinigungsvalidierung
Eine Reinigungsvalidierung beim Hersteller ist zum Beispiel dann erforderlich, wenn Reinigungsparameter ausgetestet und festgelegt werden müssen. Dazu hat sich der so genannte „Riboflavin-Test“ bewährt. Zunächst wird der Rührbehälter mit einer Lösung aus Wasser und Riboflavin (5% Riboflavin, d.i. Vitamin B12) „kontaminiert“, d. h. umfassend verschmutzt. Dazu wird zweckmäßig eine Sprühlanze verwendet. Danach werden die zuvor definierten Reinigungsschritte sowie die festgelegten Randbedingungen abgefahren. Anschließend kann das Ergebnis der Reinigungsschritte begutachtet werden. Riboflavin fluoresziert unter Bestrahlung mit UV-Licht. Damit ist es möglich, auch in schlecht ausgeleuchteten Ecken und in Hinterschneidungen Reste und Ablagerungen festzustellen.
cav 454
Reinigungssysteme von Alfa Laval
Messtechnik von Pfaudler
Fachmesse HygieniCon
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