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Mitten im Stadtzentrum des nordfriesischen Ortes Niebüll steht die Fermentationslinie von Danisco. Dort werden Milchsäurebakterien gezüchtet und geerntet, in einer Zentrifuge konzentriert, pelletiert und bei -55 °C eingelagert und teilweise auch gefriergetrocknet. Die pelletierten Bakterien gehen danach ins Gewerbegebiet und werden bei -60 °C zu unterschiedlichen Kulturen gemischt und abgefüllt, um später mit Milch z. B. zu Joghurt, Käse oder Kefir verarbeitet zu werden.
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Nur an Weihnachten steht die Produktion für ein paar Tage still. Ansonsten wird sieben Tage die Woche im Dreischichtbetrieb gearbeitet. Die Herstellung der Bakterienkulturen läuft unter anderem auch gebäudeübergreifend über mehrere Anlagen. Der gegenseitige Informationsaustausch ist daher sehr wichtig. „Lange Zeit übergaben wir die Schicht mündlich, auf Papier oder kommunizierten per E-Mail – nichts Halbes und nichts Ganzes also“, erinnert sich Danisco-Schichtleiter Ulf Thiesen. Vieles sei dadurch zwischen den Schichten verloren gegangen und die Anforderungen an die Erfassung des Schichtbetriebs seien heute ohnehin viel höher als noch vor Jahren. Eine Veränderung musste her.
Einfache Dokumentation
Im Internet stieß Ulf Thiesen auf die Firma Eschbach, deren interaktives Schichtbuch Shiftconnector bereits bei zahlreichen Unternehmen der Foodbranche im Einsatz ist. „Die Referenzen haben uns überzeugt, und uns hat auch gefallen, dass der Geschäftsführer gleich persönlich vorbeigekommen ist, um uns die Vorteile seiner Lösung zu veranschaulichen.“
Bereits in der Folgewoche wurden die Anforderungen und Bedingungen eruiert. Da das meiste vorher lose von Hand bewältigt wurde, mussten zunächst Listen erstellt werden, z. B. für technische Plätze. „Wir haben von unseren Anlagen das gesamte Equipment systemseitig aufgenommen, jedes Ventil, jede Pumpe“, erläutert der Schichtleiter. Bei Reparaturaufträgen lassen sich nun über eine Auswahlfunktion die zu wartenden Anlagenteile einfach per Mausklick markieren. Für fast alle Danisco-Mitarbeiter wurde außerdem ein eigenes Benutzerprofil eingerichtet. „Das ist sehr benutzerfreundlich angelegt. Der Shiftconnector bietet z. B. vorgefertigte Arbeitsblätter, die sich einfach und individuell anpassen lassen.“
Transparenz bei Reparaturaufträgen
Heute kann die Produktion mit wenigen Klicks zielgenaue Reparaturaufträge an die Haustechnik adressieren. Der Shiftconnector stößt den gesamten Prozess an und sorgt für seine lückenlose Erfassung. „Früher verwendeten wir dazu Excel- oder auch Word-Formulare – da konnten wir nie wirklich sicher sein, ob etwas schon erledigt war, ob schon jemand daran arbeitete, oder ob überhaupt schon jemand Notiz von unserem Reparaturauftrag genommen hatte“, so Thiesen. Steht zum Beispiel eine Pumpenreparatur an, können die Schichtarbeiter aus dem Shiftconnector heraus den Reparaturauftrag anstoßen und direkt an die Haustechnik überstellen, und auch gleich mit dem Hinweis, wann die Anlage steht und die Pumpe repariert werden kann.
„Per Mausklick können die Mitarbeiter den Status ändern, von „offen“ auf „in Bearbeitung“ bis hin zu „erledigt“. Der Shiftconnector dokumentiert zudem detailliert, welche Mitarbeiter sich um welchen Reparaturauftrag kümmern. „So erhalten wir sofort eine Info, sobald die Reparatur abgeschlossen und die Anlage wieder frei ist.“
Die systemseitige Dokumentation ist hierbei ein großer Vorteil: Reparatur- und Wartungsaufträge werden den einzelnen Anlagenteilen exakt zugewiesen. Über die Historie kann dann eingesehen werden, wie anfällig einzelne Anlagenteile sind. „Wir können im Shiftconnector sogar Zeichnungen für die einzelnen Anlagenstellen hinterlegen“, lobt Thiesen. Per Schnellsuche lässt sich herausfinden, wie oft eine Pumpe im vergangenen Jahr kaputt war.
Technikabnahme nach Maß
Ein Vorteil des Shiftconnector liegt außerdem in seiner hohen Integrationsfähigkeit. Momentan ist das Projektteam dabei, eine Technikabnahme zu integrieren. Danisco beliefert unter anderem einen großen französischen Lebensmittelkonzern mit Joghurt-Kulturen. Für diesen Kunden müssen die Reparaturaufträge detailliert nach einem ganz gewissen Schema abgearbeitet werden. Nachdem die Haustechnik einen Reparaturauftrag beendet hat, muss sie beispielsweise an die Produktion rückmelden, dass Werkzeug und Reparaturmaterial vollständig aus dem Reparaturbereich entfernt wurde. „Wir überprüfen dann, ob wirklich keine Werkzeuge und Materialien mehr in der Pumpe oder dem Behälter liegen und ob die Pumpe zu 100 Prozent funktioniert.“ Dieser Ablauf wird nach den entsprechenden Vorgaben im Shiftconnector revisionssicher dokumentiert. Kommt der Kunde dann zum Audit, kann man ihm die Einhaltung seiner Prozessvorgaben entsprechend lückenlos präsentieren.
Auch das Tagesgeschäft läuft jetzt viel reibungsloser: Im Dreischichtbetrieb fallen häufig wiederkehrende Aufgaben an, z. B. müssen jeden Tag bestimmte Reinigungsvorgaben erledigt oder Bestände kontrolliert werden. Hierfür werden in definierten Excel-Tabellen Einträge vorgenommen – teilweise bis zu dreimal am Tag. Um dies transparent mitverfolgen zu können, verwendet man bei Danisco jetzt ebenfalls den Shiftconnector. „Damit erhalte ich komfortabel Einsicht in die Aufgaben der einzelnen Abteilungen und kann zum Beispiel im Handumdrehen einstellen, ob ein Ablauf täglich, wöchentlich oder mehrfach in der Woche gemacht werden muss.“ Die Aufgabe fällt dann in der Abteilung entsprechend an, d. h. die Mitarbeiter bearbeiten den Prozess, setzen ihn auf erledigt, und der jeweilige Schichtleiter wird über den Shiftconnector informiert. „Das ist praktisch, weil das früher häufig vergessen wurde“, sagt Thiesen. Praktisch sei in dem Zusammenhang auch die automatische Erinnerungsfunktion. „Alles in allem ist das sehr benutzerfreundlich arrangiert und bringt uns eine große Zeiteinsparung.“
Nachweis von Schulungen
Als Schichtleiter erteilt Thiesen seinen Abteilungen regelmäßig Schulungen mit Arbeits- und Sicherheitsanweisungen. Dies ist zu dokumentieren. Über den Shiftconnector werden dafür jetzt Weisungen erstellt. „Die Kollegen können über einen Link die Arbeitsanweisung aufmachen, durchlesen und ihre Teilnahme an der Schulung über eine E-Signatur elektronisch bestätigen – das unterschriebene Dokument dient mir als Schulungsnachweis.“
Darüber hinaus kann der Shiftconnector auch für wiederkehrende Wartungen eingesetzt werden. „Sukzessive werden wir so auch das Management mehr in die Prozesse miteinbeziehen“, sagt Thiesen. Die gesammelten Instandhaltungsdaten des Shiftconnectors können dann für das Produktionscontrolling und das Qualitätsmanagement verwendet werden.
Als weiteren Programmzusatz integrierte Eschbach den Safety-Manager, über den sich Gefährdungs- und Risikoanalysen erstellen lassen. „Auch Sicherheitsdatenblätter können wir über dieses Zusatztool verwalten“, nennt Thiesen einen der wesentlichen Vorteile. „Der Shiftconnector wird im Management damit noch häufiger zur Anwendung kommen.“
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